Frontansicht auf Acoustic Energy AE 100² gepaart mit EAT Prelude, Fosi Audio V3 Mono und Graham Slee GramAmp 2 SE
Frontansicht auf Acoustic Energy AE 100² gepaart mit EAT Prelude, Fosi Audio V3 Mono und Graham Slee GramAmp 2 SE

Acoustic Energy AE 100² — wir haben den kleinen Einsteiger Lautsprecher ausführlich getestet

Acou­stic Ener­gy war in unse­rer Wahr­neh­mung immer ein wenig unter dem Radar. Gene­rell ist HiFi und Heim­ki­no als Hob­by ja auch immer von Ent­de­ckun­gen, Ver­ges­sen und Wie­der­ent­de­ckun­gen geprägt. Die Acou­stic Ener­gy AE 100² sind ein per­fek­tes Bei­spiel dafür: Ein Regal­laut­spre­cher, der gefühlt nicht so geläu­fig ist, aber wenn er auf­fällt, immer posi­tiv über­zeugt. Zumin­dest in Reviews räu­men die klei­nen Bri­ten regel­mä­ßig ab. Da wir selbst noch kei­ner­lei Berüh­rung mit Laut­spre­chern des bri­ti­schen Her­stel­lers hat­ten, haben wir uns die Acou­stic Ener­gy AE 100² mal genau­er ange­se­hen – und waren über­rascht, was die­se kom­pak­ten Laut­spre­cher zu bie­ten haben.

Acoustic Energy kenn ich gar nicht…

Ähm, ja, so oder so ähn­lich ging es uns zunächst auch. Zumin­dest wird von deren Sei­te nicht so viel Geld in Mar­ke­ting ver­senkt, und sie sind einem sicher­lich nicht so prä­sent wie ande­re Mar­ken. Das spricht im ers­ten Gedan­ken schon mal für eine gute Preis-Leis­tungs-Ratio. Gene­rell gibt es den Her­stel­ler schon seit gut 35 Jah­ren, und wie die Acou­stic Ener­gy AE 100² bewei­sen, bau­en sie selbst im unte­ren Preis­seg­ment opti­sche und akus­ti­sche Hingucker.

Design

Wir hat­ten die wei­ße Ver­si­on hier zu Gast, durf­ten uns aber tat­säch­lich die Far­be aus­su­chen. Da Weiß sehr gut zu unse­ren ande­ren Kom­po­nen­ten passt und wir geschmack­lich auch zu Weiß nei­gen, haben wir uns natür­lich dafür ent­schie­den. Die Design­spra­che der Laut­spre­cher ist modern und anspre­chend: wei­ßer Kor­pus mit tief­schwar­zen Hoch- sowie Tief­mit­tel­tö­nern. Ein gei­ler Kon­trast! Bei­de Run­dun­gen flie­ßen inein­an­der – ja, das hat was! Toll sind auch die schi­cken Blen­den, die die Ver­schrau­bun­gen kaschie­ren. Sehr modern und macht sich immer gut auf HiFi-Boards, Low-Boards oder der­glei­chen. Inter­es­sant sind auch die Gehäu­se­kan­ten, die mal recht­wink­lig, mal gerun­det sind. Sie sor­gen dafür, dass man den Laut­spre­cher ger­ne betrach­tet und nicht gleich gelang­weilt ist. Eine Stoff­blen­de darf natür­lich auch nicht feh­len, obwohl sie die Laut­spre­cher ein wenig „abtör­nen“ kann. Zu erwäh­nen ist aber: Die Blen­den wer­den magne­tisch befes­tigt! Sehr geil und kommt je nach Mar­ke meist erst in höhe­ren Preis­re­gio­nen zum Ein­satz. Aber es ist ein­fach klas­se, weil die Front dadurch noch auf­ge­räum­ter wirkt, ganz ohne Blen­den­hal­ter. Die Blen­den besit­zen zudem abge­run­de­te Ecken.

Verarbeitung

Die Laut­spre­cher füh­len sich wer­tig an und haben eine leicht raue Ober­flä­che. Natür­lich sind sie in die­sem Preis­seg­ment noch nicht lackiert, son­dern foliert. Den­noch sieht man ihnen das auf Ent­fer­nung nicht direkt an, und sie wir­ken kei­nes­falls „bil­lig“. Mit 4,5 kg sind sie auch kei­ne Leicht­ge­wich­te und ste­hen recht soli­de auf ihren klei­nen Gum­mi-Füß­chen, die man nach dem Aus­pa­cken unter die Laut­spre­cher kle­ben muss. Wer hier weni­ger Vibra­tio­nen auf sei­nem Möbel wünscht, muss auf jeden Fall noch nach­bes­sern, da hier gefühlt natür­lich nichts absor­biert wird.

Unse­re Bil­der mit den Laut­spre­chern auf dem Cre­ak­tiv HiFi-Rack und dem Plat­ten­spie­ler in der Mit­te sehen zwar toll aus, soll­ten in der Pra­xis aber viel­leicht nicht nach­ge­stellt wer­den. Bei höhe­ren Pegeln hat­ten wir schon eini­ges an Vibra­tio­nen auf dem Rack, was wir dann wahr­schein­lich nicht mehr als „unhör­bar“ abstem­peln wol­len – zumin­dest bei Vinyl. Zwar konn­ten wir hier auch wun­der­bar die Funk­tio­na­li­tät von HiFi-Basen tes­ten, aber viel­leicht nicht direkt, um sol­che Vibra­tio­nen zu kompensieren.

Wei­ter­hin sind auf der Rück­sei­te gute Anschluss-Ter­mi­nals ver­baut sowie ein Bass­re­flex-Port. Bei einem UVP von 350 €/Paar ist das gebo­te­ne Ver­ar­bei­tungs­pa­ket schon wirk­lich weit vorne.

Klang

Das, wor­auf eigent­lich jeder war­tet und lesen möch­te. Wis­sen wir. Sie klin­gen super. Wirk­lich. Okay, okay. Wie immer hier der Dis­clai­mer: Wer jetzt schwüls­ti­ge Aus­füh­run­gen der Fach­pres­se erwar­tet, ist hier falsch. Hier gibt’s kein Honig ums Maul geschmiert oder Begrif­fe, die man außer­halb der HiFi-Bran­che noch nie gehört hat. Wir ver­su­chen, den Klang anhand unse­rer Erwar­tun­gen von Musik zu beschreiben.

Beim Acou­stic Ener­gy AE 100² han­delt es sich um einen Kom­pakt- bzw. Regal-Laut­spre­cher. Die­se kön­nen fan­tas­tisch klin­gen, sind aber, was die Bass­wie­der­ga­be angeht, natür­lich ein wenig im Nach­teil. So auch der AE 100². Dafür prä­sen­tiert er sich im mitt­le­ren Bereich und den Höhen stark. Wir hören eigent­lich vor­wie­gend Metal, und des­halb kön­nen wir auch wirk­lich tref­fen­de Aus­sa­gen zu eben die­ser Musik machen. Hier ste­hen sie im „per­fek­ten“ Ste­reo-Drei­eck mit 3 m Abstand von der Abhör­po­si­ti­on und ein­ge­win­kelt auf die­se. Die Laut­spre­cher bil­den eine tol­le Büh­ne, will hei­ßen: Der Gesang ist klar mit­tig zu ver­or­ten, und Instru­men­te wie das Schlag­zeug wer­den je nach Auf­nah­me sehr räum­lich dar­ge­stellt. High-Hat links, Becken links und rechts, Sna­re, Bass – alles sehr kna­ckig, und auch die Bass-Drum hat einen gewis­sen Punch. Jedoch – und das wol­len wir nicht ankrei­den – fehlt es unten­rum schon ein wenig. Hier ist aber auch immer die Fra­ge, was man will und was man braucht.

Gepaart mit einem Sub­woo­fer gleicht man die­ses Man­ko schnell wie­der aus und hat immer noch den redu­zier­ten Look von Kom­pakt-Laut­spre­chern – eben mit dem gewis­sen Etwas. Wir haben unse­ren Are­nd­al 1961 1V mit­lau­fen las­sen zum Test und hat­ten direkt eine sehr poten­te Anla­ge hier stehen.

Die Mit­ten sind sehr aus­ge­wo­gen, und wir fan­den Gitar­ren-Sounds sehr crisp und fast schon ana­ly­tisch in der Wie­der­ga­be. Will hei­ßen, dass die Laut­spre­cher schon in Rich­tung Stu­dio-Moni­tor ten­die­ren. Jedoch ver­zei­hen sie auch ein paar Feh­ler in der Pro­duk­ti­on, sodass, wenn eine Plat­te doch nicht ganz so gut abge­mischt ist, sie nicht gleich bei Dis­co­gs zum Ver­kauf lan­det. Die Höhen sind wirk­lich ordent­lich, und man­chem könn­ten sie zu spitz sein. Wir ste­hen aber auch auf prä­sen­te­re Höhen, also haben sie unse­ren Geschmack schon sehr getrof­fen. Gera­de bei Live-Kon­zer­ten ist dies meist eben­so der Fall, also gehen wir schon davon aus, dass dies dann auch das gewünsch­te tona­le Ver­hal­ten darstellt.

Letzt­lich muss man aber auch mal die Kir­che im Dorf las­sen: Jede etwas bes­se­re HiFi-Hard­ware besitzt heut­zu­ta­ge eini­ger­ma­ßen bis her­vor­ra­gen­de Equa­li­zer, die den Sound an unse­re Hör­wün­sche anpas­sen. Viel­leicht waren die Din­ger in der Ver­gan­gen­heit ver­ru­fen, aber letzt­lich müs­sen wir doch auch immer an die bau­li­chen und akus­ti­schen Gege­ben­hei­ten den­ken. Unser Wohn­zim­mer, Kel­ler­zim­mer, Hör­zim­mer oder was auch immer uns zur Ver­fü­gung steht, ist nicht per­fekt. Selbst wenn man, wie wir, ver­sucht, das Zim­mer akus­tisch mit ver­schie­de­nen Maß­nah­men anzu­pas­sen, wird man irgend­wo klei­ne­re Anpas­sun­gen machen wol­len oder müs­sen. Das ist okay, und solan­ge am Ende ein für uns guter Klang dabei her­aus­springt, ist es doch genau das, was wir wollen.

Soll hei­ßen: Solan­ge die Laut­spre­cher nicht völ­lig bei der Wie­der­ga­be irgend­wo ver­sa­gen und ein­fach nicht per­for­men, kann alles mit Equa­li­zern so weit ange­passt wer­den, dass die gro­ben Schnit­zer aus­ge­bes­sert wer­den und gleich­zei­tig viel­leicht unser Geschmack für etwas erhöh­ten Bass oder weni­ger Höhen bedient wird.

Setup

Aber viel­leicht erst­mal noch etwas zum Test-Set­up. Wir haben ver­sucht, die Laut­spre­cher mit eini­gen Set­ups zu tes­ten. Ange­fan­gen haben wir mit den Fosi Audio Mono V3 in Ver­bin­dung mit dem WiiM Pro Plus und dem Ever­so­lo DMP-A6. Jeweils sym­me­trisch per XLR und unsym­me­trisch per RCA/Cinch. Wei­ter­hin haben wir unse­ren Tran­sau­dio D5Pro an die klei­nen Laut­spre­cher gehängt, natür­lich die IOTAVX AVX17 mit AVXP‑7, und zu guter Letzt noch den Ever­so­lo AMP-F2. Wei­te­re Zuspie­ler waren hier noch der EAT Pre­lude mit ver­schie­de­nen Car­tridges sowie der Sony X800M2 für Fil­me. Als Kabel wer­keln hier natür­lich all­seits bekann­te Cinch Som­mer Cable Epi­lo­gueXLR Som­mer Cable Epi­lo­gue als Zuspie­ler­ka­bel, und die Laut­spre­cher wur­den mit unse­ren DIY-Laut­spre­cher­ka­beln auf Basis vom Som­mer Cable Dual Blue Kabel versorgt.

Fosi Audio Mono V3

Abge­se­hen davon, dass die Fosi Audio Mono V3 hier tol­le Coun­ter­parts für ein klei­nes Bud­get sind (Test hier), lie­fer­ten die Acou­stic Ener­gy AE 100² schon sau­ber ab. All­ge­mein bewie­sen sie nach einer klei­nen Ein­spiel­dau­er dann Pegel­fes­tig­keit bei unse­rem Abhör­pe­gel von rund 80–85 dB. Ja, ja, wir wis­sen, dass manch ande­re hier höhe­re Abhör­pe­gel fah­ren, aber bei 80–85 dB sind län­ge­re Ses­si­ons für die Ohren safe. Und sind wir mal ehr­lich: In einem Miets­haus sind die 85 dB schon grenz­wer­tig – oder die Nach­barn taub. Wir haben die Laut­spre­cher hier natür­lich mit feins­tem Metal bespielt. Gleich­zei­tig haben wir die Laut­spre­cher für unse­re Ein­schät­zung der Fosi Audio Mono V3 benutzt, damit wir auch klei­ne­re Laut­spre­cher gegen unse­re Stand­laut­spre­cher tes­ten kön­nen. Gene­rell kann man sagen, dass das Set har­mo­nisch zusam­men­spielt und eine tol­le klei­ne Ein­stiegs­an­la­ge darstellt.

Natür­lich haben wir auch ein wenig mit Equa­li­zern rum­ge­spielt und konn­ten für uns fest­hal­ten, dass wir im Bass­be­reich eine leich­te Anhe­bung um 1–2 dB gemacht haben, eben weil unser Raum durch die akus­ti­schen Anpas­sun­gen ein wenig mehr Ener­gie benötigt.

Transaudio D5Pro

Eine tol­le Kom­bi­na­ti­on für die Acou­stic Ener­gy AE 100² ist hier der Tran­sau­dio D5Pro. Sein Klang­cha­rak­ter mit ein wenig Röh­ren-Vibes und ana­lo­gen Zuspie­lern ist halt schon was Fei­nes. Wie oben erwähnt, sind die Laut­spre­cher nicht total ana­ly­tisch, wes­halb sie auch bei Vinyl wirk­lich her­aus­ra­gend per­for­men. Natür­lich geht immer mehr, aber hier sind wir wie­der bei Preis-Leis­tung, und dabei über­zeu­gen die Laut­spre­cher voll­ends. Der D5Pro ist natür­lich sehr potent, spielt dadurch aber sehr ent­spannt an den Regal­laut­spre­chern, und auch höhe­re Pegel kom­men mit Wucht ohne hör­ba­re Ver­zer­run­gen daher. Mit digi­ta­len Play­ern macht sich das Gespann eben­so her­vor­ra­gend, und auch hier kann man sagen, dass die Laut­spre­cher wirk­lich crisp klingen.

Eversolo AMP-F2

Wir hat­ten die Gele­gen­heit, eben­falls einen Ever­so­lo AMP-F2 hier aus­zu­pro­bie­ren, und abge­se­hen von Din­gen, die uns am AMP-F2 auf­ge­fal­len sind und die dann im Test von eben­je­nem zur Spra­che kom­men, hat uns die Kom­bi­na­ti­on mit einer Ein­schrän­kung eben­falls gut gefal­len. Als Mini-Anla­ge – vom Form­fak­tor und nicht von der Leis­tung betrach­tet – ist so ein DMP-A6 mit AMP-F2 und den Acou­stic Ener­gy AE 100² schon wirk­lich eine fei­ne Sache für den All­tag. Ledig­lich sind wir der Mei­nung, beim AMP-F2 auf höhe­ren Laut­stär­ken ein wenig Ver­zer­rung wahr­zu­neh­men. Wir haben das Set­up mit dem DMP-A6 und ande­ren Ver­stär­kern gegen­tes­tet, und selbst beim Bild­test ist das lei­der ein wenig aufgefallen.

Wer jetzt nicht mega laut hört, den wird das nicht jucken, und dann ist die­se Kom­bi­na­ti­on mehr als emp­feh­lens­wert – auch wenn sie dann schon ein wenig kost­spie­li­ger ist.

IOTAVX AVX17 mit AVXP‑7

Heim­ki­no! Ja, natür­lich soll es auch dar­um gehen, denn die Jungs und Mädels von Acou­stic Ener­gy bie­ten neben den klei­nen AE 100² natür­lich auch Cen­ter, Stand­laut­spre­cher, Sub­woo­fer und On-Wall-Laut­spre­cher an. Also per­fekt für den Ein­stieg ins eige­ne Heim­ki­no. Also ver­bannt eure Sound­bars, denn je nach­dem holt ihr euch mit den AE 100² ein saf­ti­ges Ton-Upgrade ins Haus. Wir haben etli­che Fil­me zuge­spielt und die­se in Ste­reo geguckt, und kön­nen den AE 100² auch hier tol­le Details und Räum­lich­keit zuspre­chen. Natür­lich hat­ten wir hier bis­her nicht die Mög­lich­keit, ein voll­stän­di­ges Sur­round-Set­up zu tes­ten, aber was nicht ist, kann ja bekann­ter­ma­ßen noch werden.

Höreindruck

Nach viel Hör-Theo­rie viel­leicht noch ein wenig Pra­xis. Hier geht viel Metal: Death Metal, Death­co­re, Hard­core, Black Metal und ansons­ten ein biss­chen Mit­tel­al­ter-Krams der Frau und natür­lich ein wenig Quer­beet. Wer einen klei­nen Abriss sucht, kann ger­ne ins Dis­co­gs-Pro­fil einen Blick wer­fen. Hier sieht man, was so an Vinyl durch den Plat­ten­dre­her gezo­gen wur­de. Wer digi­tal und los­sless unter­wegs ist, darf sich ger­ne bei uns die Refe­renz-Play­list auf Qobuz zu Gemü­te füh­ren und einen Ein­druck erlan­gen, was wir so alles von den Acou­stic Ener­gy AE 100² abver­langt haben, bis wir zu die­sen Aus­sa­gen gekom­men sind.

Knocked Loose — Suffocate (feat. Poppy)

Ja, Leu­te… haben Kno­cked Loo­se schon in der Ver­gan­gen­heit bei Jim­my Kim­mels Show die Zuschau­er-Ohren blu­ten las­sen, wol­len wir natür­lich den Song, wel­cher eben­falls für den dies­jäh­ri­gen Gram­my nomi­niert ist, direkt vor­an­stel­len. Natür­lich ist Kno­cked Loo­se gewöh­nungs­be­dürf­tig, aber zwei­fels­oh­ne mega erfolg­reich. Ger­ne ver­lin­ke ich hier den Jim­my Kim­mel Live-Auf­tritt, wel­cher ja bekannt­lich auch im Nach­hin­ein für sehr erzürn­te Reak­tio­nen gesorgt hat. Bit­te nicht wun­dern, die zwei Ton­aus­set­zer am Ende sind ame­ri­ka­ni­sche Zen­sur von Schimpf­wör­tern. In vol­ler Pracht dann ent­we­der von unse­rer Plat­te oder eben bei Streamern.

Suf­fo­ca­te fängt mit schwe­ren Gitar­ren­riffs an, die druck­voll von den Acou­stic Ener­gy AE 100² wie­der­ge­ge­ben wer­den. Bryan Gar­ris’ Gesang ist ein wenig eigen­sin­nig und gepaart mit Pop­py erreicht er ein ganz ande­res Level. Genau dies ver­mö­gen die AE 100² ordent­lich zu trans­por­tie­ren. Es kommt direkt Gal­le in uns hoch, und wir wol­len am liebs­ten den nächs­ten Mosh­pit im Wohn­zim­mer star­ten. Geil! Gepaart mit den sal­ven­ar­ti­gen Drums kommt gute Stim­mung auf. Da stört es kaum, dass wir hier und da die Gren­zen der Laut­spre­cher errei­chen. Natür­lich schlägt uns die Bass-Drum nur sanft in die Magen­gru­be, und der letz­te Druck fehlt hier und da. Aber wir betrach­ten hier Laut­spre­cher unter 400 €, und was die hier ablie­fern, ist schon nicht schlecht!

Behemoth — Blow Your Trumpets Gabriel

Schwer­mü­ti­ger Black Metal und gleich­zei­tig ein Meis­ter­werk der Zunft darf natür­lich in unse­rem Test nicht feh­len. Für vie­le schon Main­stream, wird es sicher­lich hier den ein oder ande­ren Leser geben, der spä­tes­tens jetzt das Zeit­li­che seg­net. Behe­mo­th sind eine Wucht, und mit Blow Your Trumpets Gabri­el lie­fern sie ein Meis­ter­werk ab. Das Album The Sata­nist sei jedem ans Herz gelegt. Vor allem für die­je­ni­gen, die nicht so viel Erfah­rung mit Black Metal haben.

Schwer­mü­tig set­zen die Gitar­ren den Song in Bewe­gung. Glaub­wür­dig und fett spie­len die Acou­stic Ener­gy AE 100² auf. Mit dem Ein­satz von Ner­gals keh­li­gem, gur­geln­dem Gesang setzt sich das Dick­schiff in Bewe­gung. Fein detail­liert spie­len sie jeden kla­gen­den Ton des Gesangs. Auch bei den zunächst dezent ein­spie­len­den Drums haben sie kei­ner­lei Pro­ble­me. Schön her­aus­zu­hö­ren sind die fei­nen Höhen der Hi-Hat. Ab 02:30 wird der Song dann ordent­lich schnell. Wir kön­nen beschei­ni­gen, dass die Laut­spre­cher bei den Mit­ten und Höhen ordent­lich mit­hal­ten. Von Ver­zer­rung ist hier kei­ne Rede. Die räum­li­chen Drums, beson­ders im zwei­ten Teil des Songs, wer­den gefühlt sehr aku­rat wie­der­ge­ge­ben. Bei 04:02 wird es noch ein­mal sehr becken­las­tig, was direkt ins Gehirn drischt.

Also? Wie sind die kleinen Dinger?

Leu­te, für 350 € kann man echt nicht viel falsch machen. Wir haben ver­sucht, die Acou­stic Ener­gy AE 100² in unse­ren All­tag zu inte­grie­ren. Das heißt, abseits unse­rer Test-Ses­si­ons haben wir sie immer dann genutzt, wenn wir Lust auf gestream­te Musik hat­ten. Und das geht gut! Gera­de bei güns­ti­ge­ren Anla­gen oder Sound­bars hat man oft das Gefühl, dass man sich „satt“ gehört hat und nach etwas „Bes­se­rem“ strebt. Das kön­nen wir von den AE 100² nicht behaup­ten. Hier haben sie irgend­wie als „Zweit-Anla­ge“ fun­giert, für mal eben den täg­li­chen Qui­cky. Wir kön­nen uns gut vor­stel­len, dass die Laut­spre­cher in vie­le Wohn­zim­mer pas­sen und den Beginn zu einem tol­len Hob­by bil­den könnten.

Jeden­falls tun sie genau das Rich­ti­ge, indem sie Musik wie­der die Ehre geben, Musik zu sein, und die­se mit anstän­di­ger Qua­li­tät wie­der­ge­ben. Wer nach mehr als Blech­do­sen-Klang strebt, weg von sei­nen Air­Pods, Sound­bars oder lee­rem TV-Klang, soll­te mal einen Blick auf die Acou­stic Ener­gy AE 100² werfen.

Jeden­falls bie­ten sie extrem viel für das Geld. Den­noch soll­ten sie mit Vor­sicht genos­sen wer­den. Nicht, dass sie süch­tig machen!

Upgradability

Ist defi­ni­tiv gege­ben! Acou­stic Ener­gy bie­tet, wie ein­gangs erwähnt, noch wei­te­re Laut­spre­cher aus der Serie an. Stand­laut­spre­cher, Cen­ter, Sub­woo­fer und On-Wall-Laut­spre­cher bie­ten etli­che Kom­bi­na­ti­ons­mög­lich­kei­ten. Sei es ein Ste­reo-Set­up oder ein 3.0er Set­up. Das kön­nen wir auf jeden Fall emp­feh­len und wür­den es immer einer Sound­bar vor­zie­hen. Aber auch aus­ge­wach­se­ne Kom­bi­na­tio­nen mit 5.1 oder 7.1 sind denkbar.

Ideen für Anlagen-Kombinationen

Als Ein­stieg ein­fach an einen WiiM Amp oder WiiM Amp Pro hän­gen! HDMI mit ARC ist auch vor­han­den und könn­te eine wirk­lich tol­le Freund­schaft wer­den. Ein AV-Recei­ver ist auch denk­bar! Ein klei­ner Denon, um schon gleich auf den Cen­ter zu sparen.

Fazit

Wir hat­ten Spaß und geben die Laut­spre­cher nur schwe­ren Her­zens wie­der ab. Aber alles geht ein­mal vor­bei, und so auch eine tol­le Test­pha­se mit wirk­lich inter­es­san­ten Laut­spre­chern. Uns haben sie wirk­lich gefal­len, und wir hof­fen, dass wir noch wei­ter in das Acou­stic Ener­gy-Uni­ver­sum ein­tau­chen kön­nen. Ger­ne wür­den wir etwas Höhen­luft bzw. Druck in grö­ße­ren Modell­se­ri­en schnup­pern. Denn Acou­stic Ener­gy kann auch High-End, haben wir uns sagen las­sen! Wir haben jeden­falls Blut geleckt und hof­fen, hier den ein oder ande­ren eben­falls moti­viert zu haben, es uns gleichzutun.

Design
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Ver­ar­bei­tung
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Klang
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