Wo Bay drauf steht ist auch meist Bay drin. Das traf schon immer auf seine Filme zu und trifft auch heute noch zu. Zwar geht die Kurve der wirklich starken Filme schon seit längerem Abwärts, aber Herr Bay wird nicht müde und insziniert nach seinem Netflix Ausflug mit 6 Underground, jetzt wieder einen Kinofilm. Hierbei handelt es sich ausnahmsweise mal um ein Remake des dänischen Ambulance von 2005.
Spektakuläre Action darf natürlich nicht fehlen und trotz des doch recht schmalen Budgets von 40 Millionen Dollar, ist hier ein ordentlicher Actionkracher herausgekommen. Wenn man jetzt bedenkt, das Warner Bros. gerade Batgirl eingestampft hat, welcher ein Budget von 70–90 Millionen Dollar verschlungen hat?
Es soll eigentlich nur ein schneller, sauberer Banküberfall werden – doch er entwickelt sich zu einer explosiven Hetzjagd durch die Straßen von L.A., die das Leben von drei Menschen für immer verändern wird. Und in Bay-Manier wird hier ordentlich was abgefackelt. Natürlich dürfen Lensflare-Effekte an allen Ecken und Enden nicht fehlen. Wobei man sagen muss: Bay verwendet wenig und dezentes CGI und vieles ist wahrhaftig “handgemacht”. Neustes Spielzeug waren anscheinend Drohnen, denn hier gab es viele viele Kamerafahrten, mal spektakulär mal weniger mit den flinken Teilen. In unseren Augen hätten es die Hälfte der Drohnenshots sein dürfen, aber alles gut. Wenn man ein neues Spielzeug hat, mag man sich auch daran ausprobieren. Nachvollziehbar.
Generell handelt es sich bei Ambulance um einen äußerst rasanten Actionfilm, welcher keine Zeit für viel Tiefgang und Charakterzeichnung hat. Aber ehrlich gesagt, haben wir das beim Einwerfen der Disk auch nicht erwartet. Jake Gyllenhaal spielt hier wieder herrausragend und gibt zusammen mit Yahya Abdul-Mateen II ein gutes ungleiches Duo ab. Eiza González als Rettungssanitäterin ist natürlich eine Augenweide und würzt die rasanta Verfolgungsjagt mit noch mehr Spannung da sie versucht wärenddessen einem verletzten Polizisten das Leben zu retten. Natürlich darf bezeifelt werden, dass dies im echten Leben bei dem Fahrstil erfolgreich gewesen wäre (spätestens bei dem improvisierten OP-Eingriff), aber hey… it’s Michael Bay!
Wer sich einfach 130 Minuten lang pure Action geben will, macht mit Ambulance nix falsch.
Bild
Beim Bild wurde natürlich die Crème de la Crème des Filmhandwerks genutzt und so kamen fast ausschließlich RED Kameras zum Einsatz. Red Komodo 6K Bayhem, Red Weapon Helium 8K Bayhem, sowie Red Weapon Helium 8K zaubern natürlich das best mögliche Ausgangsmaterial in den Kasten. 6–8K Ausgangsmaterial wurde direkt in ein 4K DI überführt. Und ja! Das sieht man. Selbst in dunklen Passagen gibt es kein Bildrauschen oder dergleichen. Details im Hintergrund lösen wahnsinnig gut auf und nirgens ist Artefaktbildung zu sehen. Natürlich wurde das Bild mit dem erweiterten Farbraum REC.2020 abgemischt und mit HDR sowie Dolby Vision der Kontrastumfang erhöht. Man kann einfach nicht ohnehin… aber das Bild ist Bombe.
Ton
Der Ton ist hier ebenfalls kein Manko und kommt in deutsch sowie englisch in Dolby Atmos auf der UHD und Blu-Ray. Hier muss man keine Kompromisse eingehen und die Action welche im Bild schon eindrucksvoll ist, wird von der brachialen Tonspur untermalt. Schüsse aus sämtlichen Waffen haben ordentlich Wums, Explosionen ordentlich Druck und der Score hämmert auch ordentlich. Mit Ambulance kann man schon sein Heimkino ein wenig an seine Grenzen bringen und checken ob der Subwoofer noch da ist oder eben nicht. Alles in Allem haben wir hier eine hervorragende Abmischung, welche vielleicht ein wenig zu viel im unteren Bereich befeuert, aber für Bass-Fans gerade richtig ist. Bei all dem Gewitter ist die Sprachverständlichkeit immer gegeben und aus den Surrounds gibt es ebenfalls regelmäßig was auf die Ohren.
Fazit
Vielleicht seit langer Zeit Michael Bays bester Film. Nicht sein bester Film, aber im Vergleich zu dem was ab Transformers 5 angefangen hat, wieder ein Weg der Besserung. Anschalten und Actionfeuerwerk genießen!
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