Fies, fieser, Guy Pierce! Guy Pierce verkörpert in Brimstone das Böse wie kaum ein Anderer. Dakota Fanning als Stumme Heldin in diesem Western-Thriller der Extraklasse.
Story
Ende des 19. Jahrhunderts im amerikanischen Westen: Die junge Liz (Dakota Fanning) hat einen älteren Witwer geheiratet, kümmert sich um ihre zwei Kinder und arbeitet als Hebamme. Das harte aber friedliche Leben endet für die stumme Frau und ihre Familie jedoch, als sich ein diabolischer Priester (Guy Pearce) in der Gemeinde niederlässt. Nach mehreren brutalen und geheimnisvollen Vorfällen entschließt sich Liz zur Flucht. Doch das personifizierte Böse lässt sich so leicht nicht abschütteln. So entfaltet sich eine gnadenlose Geschichte über Schuld, Vergeltung und den unfassbaren Mut einer willensstarken Frau im Kampf um ihr Leben und das ihrer Familie…
Wer hier quer liest erwartet erstmal einen feinen Thriller, doch wer den Film gesehen hat, weiß mit welcher Wucht er überkommen wurde. Guy Pierce spielt in Brimstone das personifizierte Böse und wie! Seine Handlungen mögen noch zu Anfang noch recht willkürlich wirken, aber in den drei Akten des Filmes wird uns die Leidensgeschichte der Hauptprotagonistin immer deutlicher. Wer hier glaub er hat hier Popcornkino vor der Nase der irrt. Wenn man glaubt man versteht die Absichten und hintergründe des Priesters, wird einem klar gemacht: nein, es hat noch mehr Hintergrund. Und das ist auch gut so: Brimstone verpackt die Geschichte einer starken Frau, welche sich immer und immer wieder ihrem Widersacher erwehren muss, in ein dichtes Gewand. Dabei wird die Geschichte asynchron erzählt und geht langsam aber beständig zu ihren Anfängen zurück. Gerne würden wir umschreiben womit ihr es zu tun bekommt, aber generell wollen wir niemanden spoilern.
Allgemein gesagt: der Film ist drastisch in seiner Gewaltdarstellung und hat sicherlich auch nicht die seicheste Story zu bieten. Anschließender Gesprächsstoff ist auch sicher nach diesem knapp zweieinhalb Stündigen Tripp. zu bemängeln gibt es nur das Ende, welches zwar kompromisslos aber doch sehr kurz ausfällt, gemessen an dem zugefügten Leid.
UHD
Die UHD erschien am 30.09.2021 als 3‑Disk Mediabook (Blu-Ray, UHD, Soundtrack-CD) exklusiv im Koch Films Shop.
Bild
Das Bild der UHD ist nahezu perfekt. Ob dieser Film nun analog oder digital gefilmt wurde wissen wir leider nicht. Der Film wird begleitet mit einem feinen unauffälligem Filmkorn welcher authentisch wirkt auch wenn er vielleicht per Filter erzeugt wurde. Die Sättigung der Farben sowie HDR wirkt genial. Licht und Schattenspiele haben perfekte Kontrastverhältnisse. Hier gab es einige schicke Szenen welche durch HDR sehr schön zur Geltung kamen. Gerade Feuer in der Nacht oder Beleuchtungen wirkten super hell und bringen einen an manchen stellen zum Augenkneifen, als wenn man direkt angestrahlt würde. Kontraste in der Dunkelheit sind immer super wahrnehmbar und das Bild ist sehr laufruhig. Wie wir finden gibt es am Bild nix zu meckern und wir haben hier eine würdige UHD Umsetzung. Leider hatten wir jetzt keine Blu-Ray zum vergleich dar, aber wir unterstellen der UHD mal das sie alle durch HDR10 wesentlich besser aussieht.
Ton
Auch hier wieder: Lob und Anerkennung an Koch Media. Wir bekommen auf der UHD die englische und deutsche DTS-HD Tonspur geboten, wie schon auf der Blu-Ray Disk. Die deutsche Tonspur hat eine klasse Sprachverständlichkeit und super Dynamik. Neben dem Score tönen viele Umgeräusche aus den Surrounds und unser Woofer darf immer wieder freudig unterstützen. Keine Sweeps oder Bassgewitter, aber wir haben es hier auch weniger mit einem Action oder Shocker zu tun. Der Ton ist immer ausgewogen und durch den Dynamikumfang kommt bei unserer Referenzanlage sofort Kinofeeling auf. Dennoch: ein Wehrmutstropfen bleibt… wir bekommen hier den Film in keinem 3D-Tonformat welcher sicherlich die Atmosphäre noch mal dichter gemacht hätte. Dies lediglich zur Kritik und nicht um die Tonspuren schlecht zu machen.
Bonusmaterial
- Kinotrailer
- Interviews mit Cast & Crew
- Soundtrack-CD
- Booklet
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