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Colorchecker Display Plus Review — wir haben uns ans Kalibieren gemacht

Tut was es soll, ist zwar nicht güns­tig aber beim Preis einer Media Markt Kali­brie­rung sicher­lich ne Über­le­gung wert.
Leich­te Bedienung
Plug&Play
Super Ergeb­nis
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Wer sich wie wir in die Tie­fen der Kali­brie­rung bege­ben möch­te, darf uns ger­ne unter­stüt­zen mit einem Kauf via unse­rer Affiliatelinks

Dies ist der ers­te Post von Meh­re­ren, wel­che sich um das The­ma kali­brie­ren von Moni­to­ren und Fern­se­hern dreht. Zuerst benö­tigt man ein Colo­ri­me­ter, wel­ches hier das Color­che­cker Dis­play Plus ist, wel­ches wir freund­li­cher­wei­se von der Fir­ma Cali­bri­te zur Ver­fü­gung gestellt bekom­men haben. Wir gehen den­noch völ­lig unvor­ein­ge­nom­men an den Test, da wir ein per­fek­tes Ergeb­nis wünschen.

Warum kalibieren?

Okay… war­um wol­len wir unse­re Anzei­ge­ge­rä­te kali­bie­ren? Na das ist rela­tiv leicht erklärt. Wenn wir uns einen Moni­tor oder Fern­se­her einer X‑beliebigen Mar­ke kau­fen, kommt die­ser meist mit vor­ein­ge­stell­ten Farb­pro­fi­len daher. Sei es wel­che für’s Gam­ing, Kino, HDR oder Dol­by Visi­on. Das Pro­blem an den vor­ein­ge­stell­ten Pro­fi­len ist, dass sie im Ent­wick­lungs­pro­zess des Gerä­tes beim Her­stel­ler erstellt wer­den. Sobald die Pro­duk­te in Serie gehen, kann es aber zu Abwei­chun­gen im Pro­duk­ti­ons­pro­zes­ses kom­men. Ande­re Panels die ver­baut wer­den, oder ein­fa­cher klei­ne­re Bau­tei­le, die zwar auf dem Papier equi­va­lent sind, aber den­noch eine Aus­wir­kung auf das Bild sel­ber haben.

Genau durch so etwas ent­ste­hen Abwei­chun­gen, wel­che wir mal mehr oder weni­ger mit eige­nen Augen sehen kön­nen. Das macht sich zum Bei­spiel mit einem Farb­stich in weiß­tö­nen bemerk­bar oder aber auch an nicht voll­stän­di­gen Schwarz. Wei­ter­hin kön­nen Far­ben nicht genau ange­zeigt wer­den und so ist ein hel­les Rot zu über­sät­tigt und wir sehen es schon als dunk­les Rot. Hier kann man sich eini­ges an Vari­an­ten vor­stel­len und ich den­ke ein Jeder wird so etwas schon wahr­ge­nom­men haben.

Ziel der Kalibrierung

Wenn wir ein Anzei­ge­ge­rät kali­bie­ren, haben wir danach die “Gewiss­heit”, das die ange­zeig­ten Far­ben das dar­stel­len, was an den Moni­tor ursprüng­lich aus der Quel­le (PC, Blu-Ray-Play­er etc.) gesen­det wur­de. Gewiss­heit nur in so fern, wie man sei­nem Colo­ri­me­ter ver­traut. Denn letzt­lich kann die Kali­brie­rung nur so gut sein, wie das Colo­ri­me­ter genau im Abscan­nen der Test-Pat­terns beim Kali­brie­ren ist. Natür­lich spie­len hier den­noch wei­te­re Kom­po­nen­te rein, wie Qua­li­tät und Genau­ig­keit des Pat­tern-Gene­ra­tors, aber hier wol­len wir ein ande­res Mal drauf ein­ge­hen. Letzt­lich wol­len wir Fil­me sehen, wie sie es der Regis­seur beab­sich­tigt hat. Und da am Set natür­lich High-End-Hard­ware steht, ver­wen­den die Pro­duk­tio­nen kali­brier­te Sys­te­me. Die­se wer­den alle nach einem Stan­dard kali­briert (Rec.709, Rec.2020 bei HDR). Also ist es unser Ziel, unser Anzei­ge­ge­rät so genau wie nur mög­lich auf die­sen Stan­dard zu kalibrieren.

Colorchecker Display Plus

Ein sol­ches Colo­ri­me­ter, ist das von uns getes­te­te Cali­bri­te Color­che­cker Dis­play Plus. Viel­leicht man­chen auch bekannt als x‑rite, hat das Kind nun einen neu­en Namen.

Der Lie­fer­um­fang gibt sich spar­ta­nisch: Das Gerät sel­ber, eine Kurz­an­lei­tung, ein Hin­weiß auf die Down­load­pa­ge von Cali­bri­te und ein USB -> USB‑C Adapter.

Auf der Down­load­pa­ge bekommt man das CCPro­fi­ler-Tool von Cali­bri­te, wel­ches man zur Kali­bi­e­rung von Moni­to­ren am Com­pu­ter nut­zen kann. Wir wol­len hier jetzt kein Urteil dar­über fäl­len ob es ein gutes Tool ist oder nicht, den­noch haben wir unse­re zwei LG Moni­to­re mit dem Tool zum ers­ten Funk­ti­ons­test eingemessen.

CCProfiler

Der CCPro­fi­ler kann von der Cali­bri­te Down­load­pa­ge kos­ten­los her­un­ter­ge­la­den wer­den und ist für Win­dows sowie Mac ver­füg­bar. Wir haben nur die Mac-Vari­an­te benutzt… Sys­tem­be­dingt. ;) Wir haben hier einen LG 27UK850‑W 4K-Moni­tor ste­hen, wel­chen wir als ers­tes mit 709 ein­ge­mes­sen haben. Danach haben wir unse­ren LG LG 27UP850‑W eben­falls nach Rec.709 ein­ge­mes­sen und die Moni­to­re optisch ver­gli­chen. Hier­zu haben wir uns Test­bil­der besorgt, um zu sehen wie der Unter­schied ausfällt.

Optisch gibt es nichts zu meckern. Die Bild­schir­me sehen nach der Kali­brie­rung gleich aus. Ein wenig müs­sen sich unse­re Augen dar­an gewöh­nen, dass ein vor­her vor­han­de­ner Farb­stich weg ist, aber das Ergeb­nis über­zeugt. Jeder der meh­re­re Mon­tio­re betreibt, weiß wie ätzend das ist die Moni­to­re auf­ein­an­der abzu­glei­chen. Dies war mit dem CCPro­fi­ler in gut 10 Minu­ten erledigt.

Die Hand­ha­bung des Tools war ein­fach und selbst­er­klä­rend, sodass man sagen kann: ja kann jeder ein­fach machen. Sofern man dann dem Ergeb­nis natür­lich ver­traut. Hier gibt es sicher­lich Dis­kus­si­ons­be­darf zu aller­lei Stör­fak­to­ren, wel­che natür­lich mit “bes­se­rem” Equip­ment bes­ser abge­deckt wären. Aber, wir wol­len gucken ob ein jeder Zuhau­se in der Lage ist mit einem Cali­bri­te Color­che­cker Dis­play Plus sei­nen Augen was gutes zu tun und hier kann man sagen: Klappt.

LG Calibration Studio

Okay… den ers­ten Test haben wir hin­ter uns und nun wol­len wir mal sehen wie gut unse­re Hard­ware sich mit Dritt­an­bie­ter-Soft­ware schlägt. Bei unse­ren bei­den Moni­to­ren han­delt es sich wie oben erwähnt um Model­le von LG und hier muss man LG ein­fach mal ein wenig her­vor­he­ben, LG hat klei­ne Hel­fer­chen für ihre Gerä­te und ver­sorgt damit auch Otto-nor­mal-Ver­brau­cher mit Tools.

Wei­ter­hin nur als klei­ner Exkurs hat LG in ihren OLED und QNED Model­len schon seit Jah­ren einen Pat­tern­ge­nera­tor ein­ge­baut, was es für DIY-Kali­bra­to­ren wir uns natür­lich leich­ter macht als mit ande­ren Pro­duk­ten. Hier­zu wol­len wir aber in einem ande­ren Bei­trag ein­ge­hen und fah­ren hier fort.

Die Ver­wen­dung des Cali­bri­te Color­che­cker Dis­play Plus in Ver­bin­dung mit dem LG Cali­bra­ti­on Stu­dio ist kin­der­leicht. LG führt super durch die Menüs und in Ver­bin­dung mit unse­ren per USB‑C ange­schlos­se­nen Moni­to­ren stellt LG alles im Moni­tor sel­ber ein. Der Color­che­cker arbei­tet wie schon zuvor mit dem CCPro­fi­ler her­vor­ra­gend zusam­men. Die Kali­brie­rung mit dem LG Cali­bra­ti­on Stu­dio dau­ert aber hier kei­ne 10 Minu­ten für bei­de Bild­schir­me, son­dern gute 30 Minu­ten pro Bild­schirm. Auch hier­nach kön­nen wir kei­nen Unter­schied von Hel­lig­keit und Far­ben bei den bei­den Moni­to­ren mehr fest­stel­len und das Arbei­ten an ihnen erscheint homogen.

Bedienung

Die Bedie­nung des Cali­bri­te Color­che­cker Dis­play Plus beschränkt sich auf ein paar weni­ge Hand­grif­fe. Das Gerät sel­ber ver­fügt über eine Dif­fu­ser­klap­pe wel­che wir zum Kali­bie­ren abklap­pen müs­sen. Dies wird in den bei­den oben erwähn­ten Pro­gram­men auch jedes­mal gezeigt und das Colo­ri­me­ter ver­fügt ent­we­der über einen Sen­sor der die Posi­ti­on abfragt oder macht es anhand von Hel­lig­keits­mes­sun­gen ab. Gene­rell weiß das Colo­ri­me­ter ob es auf oder zuge­klappt ist. Im nicht ver­wen­de­ten Zustand soll­te es jedoch zuge­klappt sein um die Lin­se wel­che sich dar­un­ter ver­birgt vor Staub oder schlimms­ten­falls Krat­zern zu bewahren.

An dem Kabel des Colo­ri­me­ters befin­det sich zudem noch ein Gegen­ge­wicht, wel­ches in sei­ner Posi­ti­on ver­stell­bar ist um das Colo­ri­me­ter per­fekt auf den zu mes­sen­den Punkt zu jus­tie­ren. Dabei wird das Kabel ein­fach über den Rand des zu mes­sen­den Geräts gehan­gen und auf dem in den Tools ange­zeig­ten Bereich jus­tiert. Hier­bei soll­te man nach Mög­lich­keit den Moni­tor nach Mög­lich­keit ein wenig nach hin­ten kip­pen, damit das Colo­ri­me­ter plan auf dem Bild­schirm auf­liegt und kein seit­li­ches Licht hin­ein­lässt und/oder die Mes­sun­gen durch ver­lo­ren gegan­gen­des Licht des Bild­schirms ver­fälscht wird.

Bei einem gro­ßen Fern­se­her wel­cher auf einem eige­nen Stand­füß steht könn­te sich das als schwie­ri­ger erwei­sen und so muss man über­le­gen ob man in dem Fal­le nicht das Colo­ri­me­ter auf ein Sta­tiv schraubt. Hier­für ist auf der Rück­sei­te ein Gewin­de ver­baut, da man mit dem Cali­bri­te Color­che­cker Dis­play Plus nicht nur Moni­to­re son­dern auch Bea­mer ein­mes­sen kann, was wir man­gels Bea­mer nicht gemacht haben.

Bei uns hat das Colo­ri­me­ter über­i­gens ohne jeg­li­che Trei­ber­instal­la­tio­nen oder sons­ti­gem funktioniert.

Und weiter?

Natür­lich ist dies erst der Anfang. Wir haben uns eben­falls dar­an gemacht unse­ren Refe­renz­mo­ni­tor, hier ein LG OLED 65 C1 für unse­re Rezen­sio­nen ein­zu­mes­sen. Hier­zu haben wir das Colo­ri­me­ter mit Cal­man zusam­men benutzt. Dies wol­len wir aber geson­dert behan­deln, da dies ein wenig mehr Auf­wand ist, wel­ches hier auch nicht in den Test gehört. Gene­rell kann man aber schon schrei­ben: ja klappt. Auch Cal­man arbei­tet ohne Pro­ble­me mit dem Cali­bri­te Color­che­cker Dis­play Plus zusam­men und das Ergeb­nis ist mehr als nur gut.

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