Das Haus — Near Future Thriller ab 07. Oktober im Kino

Die Welt wird immer digi­ta­ler. Smar­te Gerä­te sind mit Phil­ips Hue, Ama­zons Ale­xa oder der Tür­klin­gel Ring schon längst in gefühlt jedem Zuhau­se ein­ge­zo­gen. Idee hin­ter die­sen Gerä­ten ist immer das “Leben” zu erleich­tern. Sei es mit Sprach­be­feh­len Lam­pen, Jalou­sien oder aber die Kaf­fee­ma­schi­ne zu steu­ern. Natür­lich wächst mit stei­gen­der Digi­ta­li­sie­rung auch die Angst vor Über­wa­chung, Bevor­mun­dung oder aber Manipulation.

Das Haus basiert auf einer Kurz­ge­schich­te vom preis­ge­krön­ten Jour­na­lis­ten Dirk Kurb­ju­weit und ver­webt einen Polit-Thril­ler mit ein wenig Haun­ted House Feeling.

Inhalt

Deutsch­land 2029: Der renom­mier­te Jour­na­list Johann Hell­ström (Tobi­as Moret­ti) wird mit
einem Schreib­ver­bot belegt und zieht sich mit sei­ner Frau Lucia (Valery Tsche­pla­no­wa) in ihr
luxu­riö­ses Feri­en­haus zurück. Wäh­rend die poli­ti­schen Ver­hält­nis­se in Deutsch­land eska­lie­ren,
ver­wan­delt sich das Smar­thome mehr und mehr vom fried­li­chen Refu­gi­um zum
gefähr­li­chen Gegenspieler…

Regis­seur Rick Oster­mann ins­zi­niert das Haus kam­mer­spiel­ar­tig und bild­ge­wal­tig. Gewürzt mit poli­ti­scher Bri­sanz spielt der Film in der nahen Zukunft und gibt sich dys­to­pisch schwer­fäl­lig. Das Haus, eine moder­ne Vil­la wel­che mit einer Smart-Home KI aus­ge­stat­tet ist, ist der zen­tra­le dreh und Angel­punkt in der Geschich­te. Lei­der kommt hier auch das gro­ße Man­ko des Films. Das Haus wel­ches anfängt sei­ne eige­nen Ent­schei­dun­gen zu tref­fen, könn­te noch viel bedroh­li­cher oder “intel­li­gen­ter” han­deln. So auch die Prot­ago­nis­ten, wel­che von dem Haus in eine Sau­na “gelockt” wer­den, nur um dann von Haus ermor­det zu wer­den. Dies ist ein wenig künst­lich erschaf­fe­ne Panik gegen die wei­ter sich ver­brei­ten­de Tech­ni­sie­rung unser aller Hei­me. Letzt­lich nimmt das Haus sel­ber einen gerin­gen Anteil an der kom­plet­ten Geschich­te und kann eher als Stol­per­stein gese­hen werden.

Ich bin offen und ehr­lich kein Freund von deut­schen Fil­men, wes­halb mir die Über­le­gung auch nicht leicht gefal­len ist, ob ich etwas zu die­sem Film schrei­ben möch­te. Trotz klas­se Schau­spiel­ar­beit und Kulis­se wirkt die­ser Film auch wie­der typisch deutsch. Ich stö­re mich oft an der Bild­op­tik, wel­che viel­leicht am ein­fachs­ten mit Soa­p­ar­tig umschrie­ben wer­den kann. Natür­lich ist mir bewußt das bei den Dreh­ar­bei­ten hoch­wer­ti­ge Kame­ras zum Ein­satz kom­men, jedoch ist das Ergeb­nis dann eben den­noch die­ser deut­sche Look. Sprach­tech­nisch bin ich anschei­nend mehr an Syn­chron­spre­cher gewöhnt wel­che für mich meist doch emo­tio­na­ler Spre­chen und vor allem deut­li­cher. Aber das ist letzt­lich Geschmackssache.

Wenn man nicht zu viel von dem Film in Sachen Smart-Home Thril­ler erwar­tet son­dern sich ein wenig berie­seln las­sen will ist es kein schlech­ter Film. Er regt ein wenig zum nach­den­ken an ohne jedoch zu tief­grün­dig zu wer­den. Den­noch ist die Geschich­te meist vorrausschaubar.

Wir haben die­sen Film als Stream zur Ver­fü­gung gestellt bekom­men und wer­den bezüg­lich Audio und Bild kei­ne Aus­sa­ge tref­fen, da dies immer vom jewei­li­gen Strea­ming­an­bie­ter abhän­gig ist.
Film
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