Die Welt wird immer digitaler. Smarte Geräte sind mit Philips Hue, Amazons Alexa oder der Türklingel Ring schon längst in gefühlt jedem Zuhause eingezogen. Idee hinter diesen Geräten ist immer das “Leben” zu erleichtern. Sei es mit Sprachbefehlen Lampen, Jalousien oder aber die Kaffeemaschine zu steuern. Natürlich wächst mit steigender Digitalisierung auch die Angst vor Überwachung, Bevormundung oder aber Manipulation.
Das Haus basiert auf einer Kurzgeschichte vom preisgekrönten Journalisten Dirk Kurbjuweit und verwebt einen Polit-Thriller mit ein wenig Haunted House Feeling.
Inhalt
Deutschland 2029: Der renommierte Journalist Johann Hellström (Tobias Moretti) wird mit
einem Schreibverbot belegt und zieht sich mit seiner Frau Lucia (Valery Tscheplanowa) in ihr
luxuriöses Ferienhaus zurück. Während die politischen Verhältnisse in Deutschland eskalieren,
verwandelt sich das Smarthome mehr und mehr vom friedlichen Refugium zum
gefährlichen Gegenspieler…
Regisseur Rick Ostermann insziniert das Haus kammerspielartig und bildgewaltig. Gewürzt mit politischer Brisanz spielt der Film in der nahen Zukunft und gibt sich dystopisch schwerfällig. Das Haus, eine moderne Villa welche mit einer Smart-Home KI ausgestattet ist, ist der zentrale dreh und Angelpunkt in der Geschichte. Leider kommt hier auch das große Manko des Films. Das Haus welches anfängt seine eigenen Entscheidungen zu treffen, könnte noch viel bedrohlicher oder “intelligenter” handeln. So auch die Protagonisten, welche von dem Haus in eine Sauna “gelockt” werden, nur um dann von Haus ermordet zu werden. Dies ist ein wenig künstlich erschaffene Panik gegen die weiter sich verbreitende Technisierung unser aller Heime. Letztlich nimmt das Haus selber einen geringen Anteil an der kompletten Geschichte und kann eher als Stolperstein gesehen werden.
Ich bin offen und ehrlich kein Freund von deutschen Filmen, weshalb mir die Überlegung auch nicht leicht gefallen ist, ob ich etwas zu diesem Film schreiben möchte. Trotz klasse Schauspielarbeit und Kulisse wirkt dieser Film auch wieder typisch deutsch. Ich störe mich oft an der Bildoptik, welche vielleicht am einfachsten mit Soapartig umschrieben werden kann. Natürlich ist mir bewußt das bei den Dreharbeiten hochwertige Kameras zum Einsatz kommen, jedoch ist das Ergebnis dann eben dennoch dieser deutsche Look. Sprachtechnisch bin ich anscheinend mehr an Synchronsprecher gewöhnt welche für mich meist doch emotionaler Sprechen und vor allem deutlicher. Aber das ist letztlich Geschmackssache.
Wenn man nicht zu viel von dem Film in Sachen Smart-Home Thriller erwartet sondern sich ein wenig berieseln lassen will ist es kein schlechter Film. Er regt ein wenig zum nachdenken an ohne jedoch zu tiefgründig zu werden. Dennoch ist die Geschichte meist vorrausschaubar.
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