Denon, Marantz und Bowers & Wilkins vor dem Aus? Hier der Cinema 30 von Marantz

Denon, Marantz und Bowers & Wilkins könnten vor dem Aus stehen

Zuerst trifft einen die Nach­richt, wel­che sich gera­de wie ein Lauf­feu­er ver­brei­tet wie ein Schlag. Aber Denon, Marantz und Bowers & Wil­kins könn­ten aus der HiFi- und Heim­ki­no-Land­schaft ver­schwin­den. Alles Über­ra­schend oder war das lang­sam abzusehen?

Sowohl als auch: Die Mar­ken, wel­che schon lan­ge nicht mehr eigen­stän­dig waren, hat­ten in der Ver­gan­gen­heit immer mal ihre Pro­ble­me. 2017 über­nahm das Unter­neh­men Sound United Denon und Marantz von der D+M Grup­pe sowie 2020 dann eben­falls Bowers & Wilkins.

2022 dann der nächs­te Schlag mit der Über­nah­me von Sound United durch die Masi­mo Cor­po­ra­ti­on. Eine eher unge­wöhn­li­che Über­nah­me, da es sich bei der Masi­mo Cor­po­ra­ti­on um ein Unter­neh­men aus der Medi­zin­tech­nik handelt.

Grund zu den Auf­ga­be­spe­ku­la­tio­nen gibt der Finanz­be­richt der letz­ten drei Mona­te mit einem Ver­lust von 12,9 Mil­lio­nen und von 31,3 Mil­lio­nen US-Dol­lar seit Jah­res­be­ginn 2024. Des­wei­te­ren wur­den Büros in Frank­reich, Finn­land, der Schweiz und auch Deutsch­land geschlos­sen oder ste­hen vor der Schlie­ßung. Der letz­te Stoß zu der Ver­mu­tung kommt durch die Anga­be von Masi­mo Cor­po­ra­ti­ons Aus­sa­ge bezüg­lich des Finanz­be­richts und dass sie breit wären im Not­fall die Spar­te aufzugeben.

Betrach­tet man den Markt ein wenig objek­ti­ver, kann man schon erah­nen, dass hier mit har­ten Ban­da­gen gekämpft wird. Neh­men wir mal die Heim­ki­no-Spar­te, so kämp­fen die Mar­ken hier an vie­len Fron­ten. Mit ihren Ein­stei­ger AV-Recei­vern sind sie lan­ge Jah­re sowas wie die Volks-Recei­ver gewe­sen. Aber in der Bran­che zeich­net sich eine Spe­zia­li­sie­rung ab. Mar­ken wie Stor­mau­dio oder Trin­nov posi­tio­nie­ren sich am obe­ren Ende des Mark­tes mit eige­nen, teils bahn­bre­chen­den Tech­no­lo­gien und Upgrade­fä­hig­kei­ten. Hier hat der Her­stel­ler immer wie­der mit sei­nen Flag­schif­fen Alter­na­ti­ven gebo­ten, konn­te aber mit der Ino­va­ti­on der Pre­mi­um-Mar­ken nie mit­hal­ten. Sicher­lich ein Grund war­um der Kon­zern sich mit­ler­wei­le Dirac-Live geöff­net hat.

Am unte­ren Ende ste­hen nicht nur ande­re Mar­ken son­dern Sound­bars, smar­te Laut­spre­cher oder ande­re Devices wie der WiiM Ultra. Hier ist der Ein­stieg so ein­fach wie nie. Durch den Strea­ming Durch­bruch und dem Buli­mie-Kon­sum geht ein dras­ti­scher Ver­lust an Qua­li­tät ein­her. Quan­ti­tät steht an ers­ter Stel­le für die gro­ßen Strea­mer und wer ein rich­ti­ges Heim­ki­no sein eigen nennt, wird kei­nes­wegs zufrie­den sein mit dem Kompressions-Gematsche.

Aber die Hifi-Bran­che an sich tut sich schwer damit die Jugend anzu­spre­chen. Super­la­ti­ve jagt Super­la­ti­ve und man möch­te die nächs­te Uni­corn-Tech­nik für viel Geld ver­kau­fen, anstatt aus­ge­klü­gelt die Jugend ein­zu­fan­gen und erschwing­li­che Pro­duk­te für bes­se­re Sound­qua­li­tät zu ver­kau­fen. Strea­ming ist nicht nur böse. Dar­über hin­aus sind auch jün­ge­re Men­schen qua­li­täts­be­wusst. Vinyl ist nicht ohne Grund wei­ter im Kommen.

Aber solan­ge man “von oben her­ab” ange­se­hen wird, wenn man in einen alt ein­ge­ses­se­nen HiFi-Laden geht und eben nicht zu den 10.000€ Laut­spre­chern greift, wird sich das Bild der ange­staub­ten HiFi-Anla­ge auch nicht bessern.

War­ten wir ab wie die Geschich­te ummmm Denon, Marantz und Bowers & Wil­kins aus­geht. Viel­leicht doch noch mit einem Happy-End?

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