Wenn man sich mit Streamern beschäftigt, kommt man wohl nicht am Eversolo DMP-A6 vorbei. Wir natürlich auch nicht und haben ihn parallel mit dem WiiM Pro Plus zum Test gebeten.
*Update*: Wer auch gespannt ist, wie sich der Eversolo DMP-A6 gegen den Eversolo DMP-A6 Master Edition schlägt, muss bei uns wieder reinklicken. Aktuell haben wir beide nebeneinander stehen und versuchen jede noch so kleine Nuance herauszukitzeln.
Natürlich war uns bewusst, dass man die beiden Streamer im Grunde nicht vergleichen kann. Das sagt alleine das Preistag von gut 850€ beim Eversolo DMP-A6 aus. Ist der WiiM Pro Plus doch am Prime Day für sage und schreibe 199€ zu haben gewesen.
Nein, wir wollten den Eversolo wegen seinem Look und seinen Features. Und von denen hat er jede Menge.
Abgrenzung
Wir haben uns den Eversolo DMP-A6 vom deutschen Vertrieb besorgt und lassen uns von diesem in unserer Wertung nicht beeinflussen. Wir nehmen ebenfalls kein Geld für unsere Tests, sodass wir die Freiheit genießen frei über das Produkt zu schreiben, ohne uns Monitär abhänging zu machen. Wer lieber auf blumige Reviews ohne klare Aussagen steht, darf sich gerne bei der Fachpresse umsehen.
Unboxing
Gut verpackt, erreichte uns der Streamer und nachdem wir, schwarze Box, in der Box, in der Box öffneten, wurden wir zuerst vom Quick Start Guide begrüßt. Unter dem einrahmenden Schaumstoff verbarg sich dann der, in einem Polyesterbeutel verpackten, Streamer. Den Beutel, welcher ebenfalls das Eversolo Logo trägt entnommen und oberhalb noch die im Lieferumfang enthaltenen Zubehörteile, war es dann auch schon unboxed!
Lieferumfang
Der Lieferumfang ist sperrlich aber angemessen. Neben dem Streamer selst und dem Beutel als Verpackung, gibt es noch ein Kaltgerätestecker, einen kleinen Kreuzschlitzschraubendreher und ein USB‑A zu USB‑B Kabel. Weder Cinch oder ein Toslink-Kabel ist enthalten, war aber auch nicht wirklich von uns erwartet worden. Wobei hier der WiiM beides mitbringt. Ob das nun mehr “Müll” ist oder eben nicht, muss man für sich selbst entscheiden.
Eine Fernbedienung wird beim Eversolo nicht mitgeliefert, ist aber als Zubehör erhältlich.
Design und Verarbeitung
Der Eversolo besticht natürlich durch sein Design. Mit seinem riesigen Display und beleuchteten Volume-Knob sieht er einfach schick aus. Die von Eversolo gestaltete Oberfläche der Software ist modern und schlicht zugleich. Der Streamer eignet sich definitiv als Eye-Catcher auf einem schicken Möbel. Um sich noch weiter zu verwöhnen hat er verschiedene VU-Meter und Designs zum Anpassen an den persönlichen Geschmack.
Die Verarbeitung des Eversolo ist Fehlerfrei. Das Gerät besteht vollständig aus Aluminium und ist für seine Größe recht schwer. Massiver Gehäusedeckel, ordentliche Gerätefüße und vergoldete Anschlüsse lassen eigentlich keine Wünsche offen.
Einrichtung
Neuer Streamer, altes Spiel: Auch für den Eversolo DMP-A6 gibt es natürlich eine App. Diese schnell aus dem App Store gezogen ist man hier schon mal ready. Den Streamer haben wir über verschiedene Arten angeschlossen, aber gängig ist sicherlich, per Cinch oder XLR an seinen Vorverstärker. Wer jedoch einen externen DAC benutzen möchte, muss das dann per USB, Coax oder Toslink tuen. Schnell noch ein Netzwerk-Kabel angeschlossen kann es losgehen. Wir haben den Streamer mit unserem High-End Kaltgeräte-Stecker an den Strom angeschlossen und je nach Setup mit dem Cinch Sommer Cable Epilogue oder XLR Sommer Cable Epilogue an unsere Vorstufe und Endstufen. Die Lautsprecher haben wir mit DIY Lautsprecherkabeln auf Basis von Sommer Cable Dual Blue Kabel versorgt.
M.2 SSD
Eine Besonderheit hat der Eversolo natürlich noch: An der Unterseite hat er eine kleine Klappe, welche sich mit dem beigelegten Kreuzschlitzschraubendreher öffnen lässt. In diese passt dann eine handelsübliche M.2 SSD, auf welcher man seine Musiksammlung ablegen kann. Hierzu natürlich später mehr. Wer das direkt zu Beginn möchte, kann das natürlich direkt vor dem Anschließen erledigen.
Erster Start
Da wir ein Netzwerkkabel verwenden begrüßt einen beim ersten Start direkt ein Update! Woohoo. Update gemacht, App an den Start gebracht, kann es eigentlich auch sofort losgehen. Für die WLAN Leute, muss man seine WLAN Daten mit Hilfe des Displays des Eversolo DMP-A6 eingeben. Danach sollte der Player sich die Update-Pause gönnen und dann kann man endlich loslegen.
Bedienung
Wir haben es gerade schon erwähnt, aber was den Eversolo zum einen vom WiiM abgrenzt, ist dessen 6 Zoll Display. Und dieses ist nicht nur zum Anzeigen von Informationen da, sondern da es sich um ein Touchscreen handelt, kann man den Player hierüber komfortabel bedienen. Zusätzlich lässt sich bis auf einige Kleinigkeiten der Player auch über die Handy-App bedienen. Ausnahmen sind hier z.B. die Netzwerkeinstellungen, welche nur am Gerät selber getätigt werden können.
Die Bedienung an und für sich geht einfach und intuitiv von der Hand. Aufgrund der vielen Features, sind einige Funktionen nur sehr verschachtelt zu erreichen. Zum Glück gibt es aber die Option Short-Cuts auf dem Home-Screen des Eversolo DMP-A6 zu setzen, mit welchen man dann zum Beispiel zu seinem Streaming-Dienst der Wahl kommt.
Generell muss man sagen, dass der 6 Zoll Touch-Bildschirm eine klasse Art und Weise der Bedienung ermöglicht. Das System reagiert immer flink und auch ein Boot vom ausgeschalteten Zustand geht innerhalb von 30 Sekunden.
Eversolo Software
Bei dem Betriebssystem vom Eversolo DMP-A6 handelt es sich um ein extrem modifiziertes Android 11. Wer jetzt die Optik oder andere Dinge an Android nicht mag: keine Angst! Bis auf die Eingabe-Tastatur erinnert sogut wie nichts an ein normales Android. Hier hat Eversolo viel Hand angelegt und ein in unseren Augen rundes Software-Erlebnis gebaut. Die iOS App funktioniert tadellos und bedient sich flink, als dass auch schnellen Sessions nichts im Wege steht. Abstürze oder Ähnliches sind uns in unserem Test nicht untergekommen. Die Software macht einen wirklich ausgereiften Eindruck und kann locker gegen der altbekannten von Sonos gegenhalten. Gerade mit der V2 von Sonos erst recht. Gegen den WiiM gibt es sicherlich kleinst Abzüge in der Endnote, weil uns hier die aufgeräumte Oberfläche dann doch eine Nuance besser gefällt.
Technik-Bashing
Aber auch die inneren Werte zählen und hier ist der Eversolo stark aufgestellt. Mit einem ARM Cortex-A55 Quad Core, welcher zwar schon ein paar Tage auf dem Buckel hat, den Eversolo aber niemals langsam wirken lassen. Unterstützt wird er von 4 GB Ram und 32 GB eMMC Speicher stehen für Apps zur Verfügung.
Der Eversolo verwendet gleich zwei SABRE ES9038Q2M DAC-Chipsätze von ESS und bietet dadruch einen voll symetrischen Aufbau. Hier haben wir wirklich High-End Allüren, welche schon weit oben mitspielen. Die Arbeit übernimmt dann ein XMOS XU316.
Dank den beiden SABRE ES9038Q2M’s unterstützt der Eversolo DMP-A6 DSD512 Native, PCM768KHz@32Bit, MQA Volldecodierung. (Ja wir wissen, dass sich MQA auf dem absteigenden Ast befindet)
Der Eversolo hat eine Dual-Clock-Verarbeitung mit geringem Jitter und dadurch höherer Genauigkeit. Vollständig symmetrische Schaltung, symmetrischer XLR- und unsymmetrischer RCA-HiFi-Vorausgang. 2x DOH-Chips, unterstützt HDMI DSD Native und D2P Mehrkanal-Ausgang.
Ab Werk hat der Eversolo schon ein rauscharmes, hochwertiges Netzteil, das eine reine Stromquelle für Audioschaltungen bietet.
Hatten wir gesagt dass es sich beim Grundsystem um ein Android handelt? Eversolo hat ebenfalls seine eigene EOS-Audio-Engine entwickelt, die die SRC-Beschränkungen von Android global umgeht und so die direkte Ausgabe von Drittanbieter-Apps unterstützt. (Apple Music Hi-Res Direct Output)
Die verbauten Komponenten zergehen auf der Zunge wie Butter: WIMA-Kondensatoren aus Deutschland, NICHICON-Kondensatoren für den Audiobereich, Murata-Chipkondensatoren, Omron-Relais auf Japan und TI-Audio-Operationsverstärker (Op-Amps)
Als kleinen Leckerbissen verfügt er noch über einen M.2 NVME 3.0 Slot im Format 2280, welcher SSD’s mit bis zu 4TB aufnimmt.
Streaming
Der Eversolo DMP-A6 verfügt über alle gängingen und nicht gängigen Streaming-Dienste. Als kleiner Leckerbissen ist er auch als so einziger (von dem wir wissen) in der Lage auch nativ Apple Music auf dem Gerät bereit zu stellen. Hier hat Eversolo ganze Arbeit geleistet und Apple Music vollständig selbst implementiert. Einfach einloggen und loshören.
Unterstützte Streaming-Dienste sind bisher: Tidal, HIGHRESAUDIO, SoundCloud, Calm Radio, Apple Music, Classical, Presto Music, Spotify, Audials Play, Amazon Music, Deezer, KKBOX, Napster, TuneIn Radio, Qobuz, Radio Paradise, BBC Sounds, RadioDroid, Open Radio.
Weiterhin ist der Player in der Lage Music von weiteren Netzwerk- und Internet-Quellen abzuspielen. OpenDrive, Dropbox, Emby, Jellyfin und Plex. Im Netzwerk greift er per UPnP und WebDAV auf Inhalte, z.B. auf ein NAS zu.
Tidal Connect, Roon Ready, Spotify Connect, Airplay2 und Squeeze Connect dürfen auch nicht fehlen. Lediglich auf Chromecast scheint man bisher verzichten zu müssen.
Equalizer
Natürlich verfügt der Eversolo DMP-A6 auch über Equalizer. Und was für eine fette Implementation Eversolo seinen Kunden da an die Hand gibt! Abgesehen davon dass man einen 10 bandigen wahlweise parametrischen oder grafischen Equalizer zur Hand bekommt, kann man mehre Konfigurationen für diesen ablegen. Wem das noch nicht reicht, kann den Equalizer auch unabhänging pro Kanal einstellen. Wem auch das nicht reicht: Der Equalizer kann ebenfalls pro Ausgang eingestellt werden und bietet damit ein höchstmaß an Feintuning-Möglichkeit, wo ein jeder mit Glücklich werden sollte.
Smart-Assistenten
Stumpf: keine. Eversolo verzichtet auf die Integration von Alexa und Co.
Höreindruck
Angeschlossen haben wir den Streamer über mehrere Setups im Laufe der Zeit und dies soll den persönlichen Höreindruck schildern. Hierzu haben wir uns eine Qobuz-Referenz-Playlist Playlist angelegt, die wir etliche Male abgehört haben.
Knocked Loose — Deep in the Willow
Wir haben es schon in unser WiiM Pro Plus Review erwähnt: Knocked Loose hat erstaunlich audiophile Alben. Bryan Garris gekeife mit den slayerisken Riffs und den eindringlichen Drums eignen sich für das Abhören und bewerten von der Sound-Qualität ganz hervorragend. Zu Beginn erwarten uns abgrundtiefe Riffs, welche schön aus dem Keller heraus zupacken und ordentlich nach vorne schieben. Der Eversolo drückt hier noch ein bisschen mehr, als wir das schon vom WiiM gewohnt waren. Gerade das Wechselspiel aus tiefen, fetten Riffs und Bryan’s Gesang, stellt der Eversolo wirklich sehr plastisch und differenziert dar. Die dargestellte Bühne ist breit und tief. Bryan spuckt uns direkt frontal mit seinem Gesang ins Gesicht, die Gitarren und Bass werden sehr räumlich dargestellt und über allem erhaben sind die Drums die wie eine Gewehrsalve teilweise in den Raum transportiert werden. Die Bassdrum drückt dank Subwoofer ordentlich und erweckt den eindruck, dass sie gerade direkt vor einem steht. Hier merkt man den Klassenunterschied zum WiiM doch schon recht deutlich, gerade weil wir die Gelegenheit hatten beide Player gleichzeitig zu testen. Nicht falsch verstehen! Aber wer wirklich noch mehr Details, Druck und Präzision sucht, bekommt beim Eversolo noch eine ganze Schippe mehr geboten.
Nirvana — Rape Me
Das Album In Utero von Nirvana ist in der Lossless Variante einfach eine Wucht! Rape Me haben wir aufgrund des Aufbaus des Songs gewählt, da hier besonders stark der Raum in dem die Aufnahme gemacht wurde, heraushörbar ist. Das ist in unseren Augen was ganz besonderes und lässt uns eine Vorstellung bekommen wie das Lied ursprünglich in den Ohren von Kurt Cubain, Dave Grohl und Co. geklungen haben muss. Der Eversolo spielt hier sehr feinfühlich zunächst die erste Passagen des Lieds und verwöhnt unser Ohr mit einer wirklich guten Abbildung des Aufnahmeraums. Hier lässt der Streamer uns schon gerade zu analytisch den Raum erkunden und die verschiedenen Instrumente verorten. Ganz großes Tennis muss man sagen.
Zeal & Ardor — Firewake
Mit Zeal & Ardors Firewake haben wir einen weiteren Hochkaräter in unserer Referenz-Playlist. Mit eine Misch aus Gospel und Black Metal haben wir hier Gegensätze und gleichzeitig eine komplexe Vereinigung total verschiedener Stile. Die Drums in dem Song sind sehr eindringlich und gepaart mit den wirklich fetten Riffs, flankieren sie hier zarteren Gospel-Artigen Gesag und verzehrten Schrei-/Guteral-Passagen. Wer Zeal & Ardor schon mal live gesehen hat, weiß dass Sänger Manuel Gagneux hierfür teils verzerrer bei seiner Stimme verwendet. Der Eversolo DMP-A6 arbeitet hier alle Nuancen sauber heraus. Die Snare-Drum beo 0:29 hämmert sauber ins Trommelfell und die Riffs schieben ordentlich tiefenbetont vorwärts. Bei all dem Geballer, kann der Eversolo dennoch eine homogene Bühne zeichnen und bettet alles sauber ins Klangbild ein. Gerade so um 2:20 herum geht die Bass-Drum Salve los und die Stand-Toms bekommen hier ordentlich Bühne. Hier zeigt der Streamer wieder keinerlei Schwächen, sodass er auch bei Firewake zu überzeugen weiß.
Brand of Sacrifice — Between Death and Dreams
Brand of Sacrifice machen immer Spaß! Haben sie doch recht komplex designte Songs mit vielen Einspielern und Bass-Drops. So auch bei Between Death and Dreams. Klar Elektro lastig geht es im Intro des Songs los mit feinem Chor gesag und wummernden Bass. Hier bei der Eversolo eine abgrundtiefe Stage und hüllt unseren ganzen Raum in tiefsten Bass. Mit einsetzen der Gitarren und weiteren Tiefbass-Effekten bricht Kyle Anderson hinterm Mikro los und wirft fiesen guteralen Gesang in den Raum, welcher kraftvoller nicht dargestellt werden kann. Immer unterbrochen durch wummernde Bässe gepaar mit Chorgesängen. Die schnelle Bass-Drum immer sauber und zwingend präsent zur Stelle ist das komplette Drumset räumlich perfekt zu verorten. Da es sich um eine wirklich sehr digitale Produktion handelt, ist das Song design zugegeben sehr technisch und komplex, was und der Eversolo aber anscheinend mit Leichtigkeit entgegnet. Nie haben wir den Eindruck, dass hier was verloren geht oder fehlt dargestellt wird. Der Breakdown bei 2:20 ist eine Wonne und macht voll aufgedreht tierisch Bock auf mehr und hämmert auch den letzten Staub von den Boxen.
Der Sound zusammengefasst
Seien es die erwähnten Songs oder unsere schier unendlichen test gehörten Songs verschiedenster Bands und Genre, der Eversolo DMP-A6 macht eine gute Figur bei allem. Im direkten Vergleich zum WiiM glänzt er mit einigem an mehr Auflösung und Details. Auch in Sachen Druck ist er gefühlt noch einige Ecken stärker. Wir haben die Streamer immer ohne jegliche Equalizer in unserem akustisch bearbeiteten Wohnzimmer-Heimkino gehört, in welchem wir zum großteil auf Equalizer-Anpassungen verzichten können.
Musik-Bibliothek und M.2 SSD
Ein Killer-Feature des Eversolo DMP-A6 ist sein M.2 Slot. Hier kann man nämlich eine bis zu 4TB große SSD im M.2 Format verbauen und so seine Musiksammlung auf dem Streamer lokal ablegen. Damit bildet der Streamer eine Alternative zu z.B. einem Roon-Server oder NAS.
Leider kann er nicht als Roon-Server fungieren und uns so die Roon-Features zur Verfügung stellen, aber die von Eversolo bereitgestelle Oberfläche für die eigenen Dateien ist schon klasse. Man hat die Möglichkeit via SMB oder per Browser den Player mit seiner Musik zu bestücken. Der Player sortiert dann nach Wunsch die eigene Musik nach Album, Song oder Interpret oder aber man legt sich eigene Playlists an. Der Player erkennt alle gängigen Formate und spielt dank schnellem Prozessor und SSD die Files eigentlich ohne Wartezeit ab.
CD-Ripping
Um der SSD-Funtionalität noch ein i‑Tüpfelchen aufzusetzen, ist der Eversolo ebenfalls in der Lage CDs zu rippen und diese auf den internen Speicher abzulegen. Hierfür muss an dem Streamer ein CD/DVD-Rom Laufwerk per USB an den Streamer angeschlossen werden und dann kann es auch schon losgehen. Mangels USB-Laufwerk haben wir die Funktion nicht getestet, denken aber das sie für den ein oder anderen interessant sein könnte.
Vergleich zum WiiM
Dem muss sich wohl ein jeder Ultra Hi-Res Player in Zukunft stellen. Und ja, es ist nicht unbedingt so, dass der WiiM nicht reichen würde. Der Eversolo zeichnet besser und drückt mehr. Aber bei einem Aufpreis von fast 500€ ist das sicherlich nicht das Argument um zum Eversolo zu greifen. Diese finden sich schlicht ganz woanders. Selbst die Software, welche zwar unterschiedlich und beim Eversolo ein wenig verschachtelter ist, macht hier nicht den Braten fett.
Der Eversolo glänzt einfach mit einem wirklich brillianten Display, mit welchem er sich ausgezeichnet steuern lässt und Stimmungsmäßig die Albencover oder VU-Meter anzeigt. Er hat einen M.2 Slot um die eigene Musiksammlung zu beherbergen. Das ist wenn man nicht gerade ein NAS nutzen möchte oder schon über sowas wie einen Roon-Server verfügt, wirklich das Killer-Feature. 2 TB für 120€ reingeschmissen, nimmt er tausende Lossless-Alben auf und so hat man eine wirklich reichhaltige Offline-Bibliothek zur Verfügung, um sich ein wenig unabhängiger von Streaming-Diensten zu machen. Weiterhin der symetrische Aufbau des Audio-Bereichs lässt ihn einfach noch in einer anderen Klasse spielen.
Wer einen Budget Player nur zum Streamen sucht, wird zu 100% mit dem WiiM glücklich. Wer einen Streamer sucht, der noch kein Vermögen kostet, seine eigene Musik-Sammlung beherbergen will oder aber seine CD-Sammlung rippen, sowie gerne auch Albencover zu Gesicht bekommt ohne gleich sein Handy zu zücken, der muss sich den Eversolo auf die Short-List setzen.
Für wen ist der Eversolo DMP-A6?
Hier gibt es sicherlich verschiedenste Szenarien, aber eines ist sicherlich wie in unserem Falle, dass man relativ “dumme” Technik Zuhause hat und dieser Streaming-Funktionalitäten aufrüsten möchte. Der Eversolo bietet mit seinen Anschlussmöglichkeiten nahezu alles um wunschlos glücklich zu werden. Der Sound des DAC wird einem lange Freude bereiten und die meisten Ansprüche im Einsteigersegment befriedigen.
Ideen für Einsteiger- und Aufsteiger-Anlagen
Wenn es nicht der WiiM Amp sein soll, sondern man einfach im Regal zu einer Klasse besser greifen möchte und Ideen sucht wie eine Einsteiger- oder Aufsteiger-Anlage mit dem Eversolo DMP-A6 aussehen könnte, haben wir und ein wenig Gedanken gemacht.
Gehobene Einsteiger Kombination
Eine gehobene Einsteiger-Kombination ist sicherlich Eversolo DMP-A6 + Fosi Audio V3 Mono + Acoustic Energy AE 100² Regallautsprecher. Fosi Audio ist als Budget-Marke bekannt und bringt mit ihren V3 Mono gerade interessante und wirklich leistungsstarke digital Mono-Endstufen auf den Markt. Dadurch, dass der Eversolo sich perfekt als Vorstufe nutzen lässt, können die Fosi Audio V3 Mono direkt per XLR an diesen angeschlossen werden. Einzelne Monoblock-Endstufen sieht man normalerweise schon eher im Ultra High-End Bereich und kann hier für “kleines Geld” von den Vorteilen durch separate Netzteile pro Kanal und damit keine Interferenzen, sowie Verhinderung von Cross-Talk. Darüber hinaus, kann man in Zukunft über Erweiterungen mit weiteren V3 Monos als 3.0 System oder 5.0/5.1 System nachdenken. Klingt gerade ein wenig crazy, aber die Möglichkeiten zur Aufrüstung sind gegeben. Mit den Acoustic Energy AE 100², zu welchen wir in nächster Zeit auch was schreiben werden, holt man sich klanglich hervorragende kleinere Lautsprecher ins Haus um bei wenig Platz und/oder kleinerem Budget, High-End Sound genießen zu können. Darüber hinaus sind die Lautsprecher super verarbeitet und die 300er Serie von Acoustic Energy bietet genug Potenzial für Upgrades und Ausbauten.
Gehobene Kombination
Zweite Idee wäre es neben den üblichen Verdächtigen einen Blick nach China zu wagen und sich sowas wie den Transaudio D5-Pro ins Haus zu holen. Hier bekommt man dann einen Nachbau von einem tollen Stück Hifi-Geschichte (dem darTZeel NHB-108) und definitv im High-End Segment mitspielenden Stereo-Verstärker für um die 700€. Hierzu werden wir die Tage auch noch was schreiben, denn wir haben sogar einen hier im Test. In Kombination mit dem Eversolo und den Acoustic Energy haben wir hier ein tolles Hifi-Paket, welches aber schon so langsam an der 2000€-Genze kratzt. Dennoch sind genug Leistungsreserven für etwaige Aufrüstung Richtung Standlautsprecher vorhanden und das Ganze im Class-AB Design mit symetirschen Aufbau.
Erweiterungen
Erweiterungen sind natürlich immer in den Vorschlägen bedacht. Die Fosi-Audio V3 Mono’s kann man in beliebiger Stückzahl einfach erweitern, um sich z.B. mit einer geeigneten Vorstufe ein Surround-Setup zusammen zu basteln. Generell eine Vorstufe ist auch keine schlechte Idee, um sein Setup vielleicht noch mit einem Plattendreher zu erweitern.
Geneigte High-Ender greifen sicherlich früher oder später noch zu anderen DAC’s, um hier noch mehr Details und Auflösung aus den abgespielten Dateien heraus zu holen.
Fazit
Wir haben uns verliebt. Wer beim WiiM noch was vermisst, wird dies sicherlich beim Eversolo DMP-A6 finden. Das große Display weiß zu begeistern und trägt zur meditativen Stimmung beim Musik hören bei. Hier kann man sich zu seiner Musik das Alben-Cover, VU-Meter oder andere Dinge anzeigen lassen. Weiterhin kann man auf ein Handy als Bedienung verzichten. Die als Zubehör erhältliche Fernbedienung macht dann sicherlich für den ein oder anderen Sinn.
Die Audioverarbeitung ist spitzenklasse und sicherlich außergewöhnlich in dem Preissegment unter 1000€. Die Anschlussmöglichkeiten sind vielfältig und einzig ARC könnte man beim HDMI-Anschluss vermissen. Wir wollen den Player ungern wieder gehen lassen. Gerade für Einsteiger in das Hifi-Hobby ist dieser Streamer das Tor Richtung High-End.
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