Eversolo DMP-A6 — der Hype-Streamer im Langzeittest

Wenn man sich mit Strea­mern beschäf­tigt, kommt man wohl nicht am Ever­so­lo DMP-A6 vor­bei. Wir natür­lich auch nicht und haben ihn par­al­lel mit dem WiiM Pro Plus zum Test gebeten. 

*Update*: Wer auch gespannt ist, wie sich der Ever­so­lo DMP-A6 gegen den Ever­so­lo DMP-A6 Mas­ter Edi­ti­on schlägt, muss bei uns wie­der rein­kli­cken. Aktu­ell haben wir bei­de neben­ein­an­der ste­hen und ver­su­chen jede noch so klei­ne Nuan­ce herauszukitzeln.

Natür­lich war uns bewusst, dass man die bei­den Strea­mer im Grun­de nicht ver­glei­chen kann. Das sagt allei­ne das Preis­tag von gut 850€ beim Ever­so­lo DMP-A6 aus. Ist der WiiM Pro Plus doch am Prime Day für sage und schrei­be 199€ zu haben gewesen.

Nein, wir woll­ten den Ever­so­lo wegen sei­nem Look und sei­nen Fea­tures. Und von denen hat er jede Menge.

Abgrenzung

Wir haben uns den Ever­so­lo DMP-A6 vom deut­schen Ver­trieb besorgt und las­sen uns von die­sem in unse­rer Wer­tung nicht beein­flus­sen. Wir neh­men eben­falls kein Geld für unse­re Tests, sodass wir die Frei­heit genie­ßen frei über das Pro­dukt zu schrei­ben, ohne uns Moni­tär abhän­ging zu machen. Wer lie­ber auf blu­mi­ge Reviews ohne kla­re Aus­sa­gen steht, darf sich ger­ne bei der Fach­pres­se umsehen.

Unboxing

Gut ver­packt, erreich­te uns der Strea­mer und nach­dem wir, schwar­ze Box, in der Box, in der Box öff­ne­ten, wur­den wir zuerst vom Quick Start Gui­de begrüßt. Unter dem ein­rah­men­den Schaum­stoff ver­barg sich dann der, in einem Poly­es­ter­beu­tel ver­pack­ten, Strea­mer. Den Beu­tel, wel­cher eben­falls das Ever­so­lo Logo trägt ent­nom­men und ober­halb noch die im Lie­fer­um­fang ent­hal­te­nen Zube­hör­tei­le, war es dann auch schon unboxed!

Lieferumfang

Der Lie­fer­um­fang ist sperr­lich aber ange­mes­sen. Neben dem Strea­mer selst und dem Beu­tel als Ver­pa­ckung, gibt es noch ein Kalt­ge­rä­te­ste­cker, einen klei­nen Kreuz­schlitz­schrau­ben­dre­her und ein USB‑A zu USB‑B Kabel. Weder Cinch oder ein Tos­link-Kabel ist ent­hal­ten, war aber auch nicht wirk­lich von uns erwar­tet wor­den. Wobei hier der WiiM bei­des mit­bringt. Ob das nun mehr “Müll” ist oder eben nicht, muss man für sich selbst entscheiden.

Eine Fern­be­die­nung wird beim Ever­so­lo nicht mit­ge­lie­fert, ist aber als Zube­hör erhältlich.

Design und Verarbeitung

Der Ever­so­lo besticht natür­lich durch sein Design. Mit sei­nem rie­si­gen Dis­play und beleuch­te­ten Volu­me-Knob sieht er ein­fach schick aus. Die von Ever­so­lo gestal­te­te Ober­flä­che der Soft­ware ist modern und schlicht zugleich. Der Strea­mer eig­net sich defi­ni­tiv als Eye-Cat­cher auf einem schi­cken Möbel. Um sich noch wei­ter zu ver­wöh­nen hat er ver­schie­de­ne VU-Meter und Designs zum Anpas­sen an den per­sön­li­chen Geschmack.

Die Ver­ar­bei­tung des Ever­so­lo ist Feh­ler­frei. Das Gerät besteht voll­stän­dig aus Alu­mi­ni­um und ist für sei­ne Grö­ße recht schwer. Mas­si­ver Gehäu­se­de­ckel, ordent­li­che Gerä­te­fü­ße und ver­gol­de­te Anschlüs­se las­sen eigent­lich kei­ne Wün­sche offen.

Einrichtung

Neu­er Strea­mer, altes Spiel: Auch für den Ever­so­lo DMP-A6 gibt es natür­lich eine App. Die­se schnell aus dem App Store gezo­gen ist man hier schon mal rea­dy. Den Strea­mer haben wir über ver­schie­de­ne Arten ange­schlos­sen, aber gän­gig ist sicher­lich, per Cinch oder XLR an sei­nen Vor­ver­stär­ker. Wer jedoch einen exter­nen DAC benut­zen möch­te, muss das dann per USB, Coax oder Tos­link tuen. Schnell noch ein Netz­werk-Kabel ange­schlos­sen kann es los­ge­hen. Wir haben den Strea­mer mit unse­rem High-End Kalt­ge­rä­te-Ste­cker an den Strom ange­schlos­sen und je nach Set­up mit dem Cinch Som­mer Cable Epi­lo­gue oder XLR Som­mer Cable Epi­lo­gue an unse­re Vor­stu­fe und End­stu­fen. Die Laut­spre­cher haben wir mit DIY Laut­spre­cher­ka­beln auf Basis von Som­mer Cable Dual Blue Kabel versorgt.

M.2 SSD

Eine Beson­der­heit hat der Ever­so­lo natür­lich noch: An der Unter­sei­te hat er eine klei­ne Klap­pe, wel­che sich mit dem bei­geleg­ten Kreuz­schlitz­schrau­ben­dre­her öff­nen lässt. In die­se passt dann eine han­dels­üb­li­che M.2 SSD, auf wel­cher man sei­ne Musik­samm­lung able­gen kann. Hier­zu natür­lich spä­ter mehr. Wer das direkt zu Beginn möch­te, kann das natür­lich direkt vor dem Anschlie­ßen erledigen.

Erster Start

Da wir ein Netz­werk­ka­bel ver­wen­den begrüßt einen beim ers­ten Start direkt ein Update! Woo­hoo. Update gemacht, App an den Start gebracht, kann es eigent­lich auch sofort los­ge­hen. Für die WLAN Leu­te, muss man sei­ne WLAN Daten mit Hil­fe des Dis­plays des Ever­so­lo DMP-A6 ein­ge­ben. Danach soll­te der Play­er sich die Update-Pau­se gön­nen und dann kann man end­lich loslegen.

Bedienung

Wir haben es gera­de schon erwähnt, aber was den Ever­so­lo zum einen vom WiiM abgrenzt, ist des­sen 6 Zoll Dis­play. Und die­ses ist nicht nur zum Anzei­gen von Infor­ma­tio­nen da, son­dern da es sich um ein Touch­screen han­delt, kann man den Play­er hier­über kom­for­ta­bel bedie­nen. Zusätz­lich lässt sich bis auf eini­ge Klei­nig­kei­ten der Play­er auch über die Han­dy-App bedie­nen. Aus­nah­men sind hier z.B. die Netz­werk­ein­stel­lun­gen, wel­che nur am Gerät sel­ber getä­tigt wer­den können.

Die Bedie­nung an und für sich geht ein­fach und intui­tiv von der Hand. Auf­grund der vie­len Fea­tures, sind eini­ge Funk­tio­nen nur sehr ver­schach­telt zu errei­chen. Zum Glück gibt es aber die Opti­on Short-Cuts auf dem Home-Screen des Ever­so­lo DMP-A6 zu set­zen, mit wel­chen man dann zum Bei­spiel zu sei­nem Strea­ming-Dienst der Wahl kommt.

Gene­rell muss man sagen, dass der 6 Zoll Touch-Bild­schirm eine klas­se Art und Wei­se der Bedie­nung ermög­licht. Das Sys­tem reagiert immer flink und auch ein Boot vom aus­ge­schal­te­ten Zustand geht inner­halb von 30 Sekunden.

Eversolo Software

Bei dem Betriebs­sys­tem vom Ever­so­lo DMP-A6 han­delt es sich um ein extrem modi­fi­zier­tes Android 11. Wer jetzt die Optik oder ande­re Din­ge an Android nicht mag: kei­ne Angst! Bis auf die Ein­ga­be-Tas­ta­tur erin­nert sogut wie nichts an ein nor­ma­les Android. Hier hat Ever­so­lo viel Hand ange­legt und ein in unse­ren Augen run­des Soft­ware-Erleb­nis gebaut. Die iOS App funk­tio­niert tadel­los und bedient sich flink, als dass auch schnel­len Ses­si­ons nichts im Wege steht. Abstür­ze oder Ähn­li­ches sind uns in unse­rem Test nicht unter­ge­kom­men. Die Soft­ware macht einen wirk­lich aus­ge­reif­ten Ein­druck und kann locker gegen der alt­be­kann­ten von Sonos gegen­hal­ten. Gera­de mit der V2 von Sonos erst recht. Gegen den WiiM gibt es sicher­lich kleinst Abzü­ge in der End­no­te, weil uns hier die auf­ge­räum­te Ober­flä­che dann doch eine Nuan­ce bes­ser gefällt.

Technik-Bashing

Aber auch die inne­ren Wer­te zäh­len und hier ist der Ever­so­lo stark auf­ge­stellt. Mit einem ARM Cor­tex-A55 Quad Core, wel­cher zwar schon ein paar Tage auf dem Buckel hat, den Ever­so­lo aber nie­mals lang­sam wir­ken las­sen. Unter­stützt wird er von 4 GB Ram und 32 GB eMMC Spei­cher ste­hen für Apps zur Verfügung.

Der Ever­so­lo ver­wen­det gleich zwei SABRE ES9038Q2M DAC-Chip­sät­ze von ESS und bie­tet dadruch einen voll sym­e­tri­schen Auf­bau. Hier haben wir wirk­lich High-End Allü­ren, wel­che schon weit oben mit­spie­len. Die Arbeit über­nimmt dann ein XMOS XU316.

Dank den bei­den SABRE ES9038Q2M’s unter­stützt der Ever­so­lo DMP-A6 DSD512 Nati­ve, PCM768KHz@32Bit, MQA Voll­de­co­die­rung. (Ja wir wis­sen, dass sich MQA auf dem abstei­gen­den Ast befindet)

Der Ever­so­lo hat eine Dual-Clock-Ver­ar­bei­tung mit gerin­gem Jit­ter und dadurch höhe­rer Genau­ig­keit. Voll­stän­dig sym­me­tri­sche Schal­tung, sym­me­tri­scher XLR- und unsym­me­tri­scher RCA-HiFi-Vor­aus­gang. 2x DOH-Chips, unter­stützt HDMI DSD Nati­ve und D2P Mehrkanal-Ausgang.

Ab Werk hat der Ever­so­lo schon ein rausch­ar­mes, hoch­wer­ti­ges Netz­teil, das eine rei­ne Strom­quel­le für Audio­schal­tun­gen bietet.

Hat­ten wir gesagt dass es sich beim Grund­sys­tem um ein Android han­delt? Ever­so­lo hat eben­falls sei­ne eige­ne EOS-Audio-Engi­ne ent­wi­ckelt, die die SRC-Beschrän­kun­gen von Android glo­bal umgeht und so die direk­te Aus­ga­be von Dritt­an­bie­ter-Apps unter­stützt. (Apple Music Hi-Res Direct Output)

Die ver­bau­ten Kom­po­nen­ten zer­ge­hen auf der Zun­ge wie But­ter: WIMA-Kon­den­sa­to­ren aus Deutsch­land, NICHI­CON-Kon­den­sa­to­ren für den Audio­be­reich, Mura­ta-Chip­kon­den­sa­to­ren, Omron-Relais auf Japan und TI-Audio-Ope­ra­ti­ons­ver­stär­ker (Op-Amps)

Als klei­nen Lecker­bis­sen ver­fügt er noch über einen M.2 NVME 3.0 Slot im For­mat 2280, wel­cher SSD’s mit bis zu 4TB aufnimmt.

Streaming

Der Ever­so­lo DMP-A6 ver­fügt über alle gän­gin­gen und nicht gän­gi­gen Strea­ming-Diens­te. Als klei­ner Lecker­bis­sen ist er auch als so ein­zi­ger (von dem wir wis­sen) in der Lage auch nativ Apple Music auf dem Gerät bereit zu stel­len. Hier hat Ever­so­lo gan­ze Arbeit geleis­tet und Apple Music voll­stän­dig selbst imple­men­tiert. Ein­fach ein­log­gen und loshören.

Unter­stütz­te Strea­ming-Diens­te sind bis­her: Tidal, HIGHRESAUDIO, Sound­Cloud, Calm Radio, Apple Music, Clas­si­cal, Pres­to Music, Spo­ti­fy, Audi­als Play, Ama­zon Music, Deezer, KKBOX, Naps­ter, Tun­eIn Radio, Qobuz, Radio Para­di­se, BBC Sounds, Radio­Droid, Open Radio.

Wei­ter­hin ist der Play­er in der Lage Music von wei­te­ren Netz­werk- und Inter­net-Quel­len abzu­spie­len. Open­Dri­ve, Drop­box, Emby, Jel­ly­fin und Plex. Im Netz­werk greift er per UPnP und Web­DAV auf Inhal­te, z.B. auf ein NAS zu.

Tidal Con­nect, Roon Rea­dy, Spo­ti­fy Con­nect, Airplay2 und Squeeze Con­nect dür­fen auch nicht feh­len. Ledig­lich auf Chro­me­cast scheint man bis­her ver­zich­ten zu müssen.

Screen­shot

Equalizer

Natür­lich ver­fügt der Ever­so­lo DMP-A6 auch über Equa­li­zer. Und was für eine fet­te Imple­men­ta­ti­on Ever­so­lo sei­nen Kun­den da an die Hand gibt! Abge­se­hen davon dass man einen 10 ban­di­gen wahl­wei­se para­me­tri­schen oder gra­fi­schen Equa­li­zer zur Hand bekommt, kann man meh­re Kon­fi­gu­ra­tio­nen für die­sen able­gen. Wem das noch nicht reicht, kann den Equa­li­zer auch unab­hän­ging pro Kanal ein­stel­len. Wem auch das nicht reicht: Der Equa­li­zer kann eben­falls pro Aus­gang ein­ge­stellt wer­den und bie­tet damit ein höchst­maß an Fein­tu­ning-Mög­lich­keit, wo ein jeder mit Glück­lich wer­den sollte.

Smart-Assistenten

Stumpf: kei­ne. Ever­so­lo ver­zich­tet auf die Inte­gra­ti­on von Ale­xa und Co.

Höreindruck

Ange­schlos­sen haben wir den Strea­mer über meh­re­re Set­ups im Lau­fe der Zeit und dies soll den per­sön­li­chen Hör­ein­druck schil­dern. Hier­zu haben wir uns eine Qobuz-Refe­renz-Play­list Play­list ange­legt, die wir etli­che Male abge­hört haben.

Knocked Loose — Deep in the Willow

Wir haben es schon in unser WiiM Pro Plus Review erwähnt: Kno­cked Loo­se hat erstaun­lich audio­phi­le Alben. Bryan Gar­ris gekei­fe mit den slaye­ris­ken Riffs und den ein­dring­li­chen Drums eig­nen sich für das Abhö­ren und bewer­ten von der Sound-Qua­li­tät ganz her­vor­ra­gend. Zu Beginn erwar­ten uns abgrund­tie­fe Riffs, wel­che schön aus dem Kel­ler her­aus zupa­cken und ordent­lich nach vor­ne schie­ben. Der Ever­so­lo drückt hier noch ein biss­chen mehr, als wir das schon vom WiiM gewohnt waren. Gera­de das Wech­sel­spiel aus tie­fen, fet­ten Riffs und Bryan’s Gesang, stellt der Ever­so­lo wirk­lich sehr plas­tisch und dif­fe­ren­ziert dar. Die dar­ge­stell­te Büh­ne ist breit und tief. Bryan spuckt uns direkt fron­tal mit sei­nem Gesang ins Gesicht, die Gitar­ren und Bass wer­den sehr räum­lich dar­ge­stellt und über allem erha­ben sind die Drums die wie eine Gewehr­sal­ve teil­wei­se in den Raum trans­por­tiert wer­den. Die Bass­drum drückt dank Sub­woo­fer ordent­lich und erweckt den ein­druck, dass sie gera­de direkt vor einem steht. Hier merkt man den Klas­sen­un­ter­schied zum WiiM doch schon recht deut­lich, gera­de weil wir die Gele­gen­heit hat­ten bei­de Play­er gleich­zei­tig zu tes­ten. Nicht falsch ver­ste­hen! Aber wer wirk­lich noch mehr Details, Druck und Prä­zi­si­on sucht, bekommt beim Ever­so­lo noch eine gan­ze Schip­pe mehr geboten.

Nirvana — Rape Me

Das Album In Ute­ro von Nir­va­na ist in der Los­sless Vari­an­te ein­fach eine Wucht! Rape Me haben wir auf­grund des Auf­baus des Songs gewählt, da hier beson­ders stark der Raum in dem die Auf­nah­me gemacht wur­de, her­aus­hör­bar ist. Das ist in unse­ren Augen was ganz beson­de­res und lässt uns eine Vor­stel­lung bekom­men wie das Lied ursprüng­lich in den Ohren von Kurt Cubain, Dave Grohl und Co. geklun­gen haben muss. Der Ever­so­lo spielt hier sehr fein­füh­lich zunächst die ers­te Pas­sa­gen des Lieds und ver­wöhnt unser Ohr mit einer wirk­lich guten Abbil­dung des Auf­nah­me­raums. Hier lässt der Strea­mer uns schon gera­de zu ana­ly­tisch den Raum erkun­den und die ver­schie­de­nen Instru­men­te ver­or­ten. Ganz gro­ßes Ten­nis muss man sagen.

Zeal & Ardor — Firewake

Mit Zeal & Ardors Fire­wa­ke haben wir einen wei­te­ren Hoch­ka­rä­ter in unse­rer Refe­renz-Play­list. Mit eine Misch aus Gos­pel und Black Metal haben wir hier Gegen­sät­ze und gleich­zei­tig eine kom­ple­xe Ver­ei­ni­gung total ver­schie­de­ner Sti­le. Die Drums in dem Song sind sehr ein­dring­lich und gepaart mit den wirk­lich fet­ten Riffs, flan­kie­ren sie hier zar­te­ren Gos­pel-Arti­gen Gesag und ver­zehr­ten Schrei-/Gu­te­ral-Pas­sa­gen. Wer Zeal & Ardor schon mal live gese­hen hat, weiß dass Sän­ger Manu­el Gagneux hier­für teils ver­zer­rer bei sei­ner Stim­me ver­wen­det. Der Ever­so­lo DMP-A6 arbei­tet hier alle Nuan­cen sau­ber her­aus. Die Sna­re-Drum beo 0:29 häm­mert sau­ber ins Trom­mel­fell und die Riffs schie­ben ordent­lich tie­fen­be­tont vor­wärts. Bei all dem Gebal­ler, kann der Ever­so­lo den­noch eine homo­ge­ne Büh­ne zeich­nen und bet­tet alles sau­ber ins Klang­bild ein. Gera­de so um 2:20 her­um geht die Bass-Drum Sal­ve los und die Stand-Toms bekom­men hier ordent­lich Büh­ne. Hier zeigt der Strea­mer wie­der kei­ner­lei Schwä­chen, sodass er auch bei Fire­wa­ke zu über­zeu­gen weiß.

Brand of Sacrifice — Between Death and Dreams

Brand of Sacri­fice machen immer Spaß! Haben sie doch recht kom­plex design­te Songs mit vie­len Ein­spie­lern und Bass-Drops. So auch bei Bet­ween Death and Dreams. Klar Elek­tro las­tig geht es im Intro des Songs los mit fei­nem Chor gesag und wum­mern­den Bass. Hier bei der Ever­so­lo eine abgrund­tie­fe Stage und hüllt unse­ren gan­zen Raum in tiefs­ten Bass. Mit ein­set­zen der Gitar­ren und wei­te­ren Tief­bass-Effek­ten bricht Kyle Ander­son hin­term Mikro los und wirft fie­sen gute­r­alen Gesang in den Raum, wel­cher kraft­vol­ler nicht dar­ge­stellt wer­den kann. Immer unter­bro­chen durch wum­mern­de Bäs­se gepaar mit Chor­ge­sän­gen. Die schnel­le Bass-Drum immer sau­ber und zwin­gend prä­sent zur Stel­le ist das kom­plet­te Drum­set räum­lich per­fekt zu ver­or­ten. Da es sich um eine wirk­lich sehr digi­ta­le Pro­duk­ti­on han­delt, ist das Song design zuge­ge­ben sehr tech­nisch und kom­plex, was und der Ever­so­lo aber anschei­nend mit Leich­tig­keit ent­geg­net. Nie haben wir den Ein­druck, dass hier was ver­lo­ren geht oder fehlt dar­ge­stellt wird. Der Break­down bei 2:20 ist eine Won­ne und macht voll auf­ge­dreht tie­risch Bock auf mehr und häm­mert auch den letz­ten Staub von den Boxen.

Der Sound zusammengefasst

Sei­en es die erwähn­ten Songs oder unse­re schier unend­li­chen test gehör­ten Songs ver­schie­dens­ter Bands und Gen­re, der Ever­so­lo DMP-A6 macht eine gute Figur bei allem. Im direk­ten Ver­gleich zum WiiM glänzt er mit eini­gem an mehr Auf­lö­sung und Details. Auch in Sachen Druck ist er gefühlt noch eini­ge Ecken stär­ker. Wir haben die Strea­mer immer ohne jeg­li­che Equa­li­zer in unse­rem akus­tisch bear­bei­te­ten Wohn­zim­mer-Heim­ki­no gehört, in wel­chem wir zum groß­teil auf Equa­li­zer-Anpas­sun­gen ver­zich­ten können.

Musik-Bibliothek und M.2 SSD

Ein Kil­ler-Fea­ture des Ever­so­lo DMP-A6 ist sein M.2 Slot. Hier kann man näm­lich eine bis zu 4TB gro­ße SSD im M.2 For­mat ver­bau­en und so sei­ne Musik­samm­lung auf dem Strea­mer lokal able­gen. Damit bil­det der Strea­mer eine Alter­na­ti­ve zu z.B. einem Roon-Ser­ver oder NAS.

Lei­der kann er nicht als Roon-Ser­ver fun­gie­ren und uns so die Roon-Fea­tures zur Ver­fü­gung stel­len, aber die von Ever­so­lo bereit­ge­stel­le Ober­flä­che für die eige­nen Datei­en ist schon klas­se. Man hat die Mög­lich­keit via SMB oder per Brow­ser den Play­er mit sei­ner Musik zu bestü­cken. Der Play­er sor­tiert dann nach Wunsch die eige­ne Musik nach Album, Song oder Inter­pret oder aber man legt sich eige­ne Play­lists an. Der Play­er erkennt alle gän­gi­gen For­ma­te und spielt dank schnel­lem Pro­zes­sor und SSD die Files eigent­lich ohne War­te­zeit ab.

CD-Ripping

Um der SSD-Fun­tio­na­li­tät noch ein i‑Tüpfelchen auf­zu­set­zen, ist der Ever­so­lo eben­falls in der Lage CDs zu rip­pen und die­se auf den inter­nen Spei­cher abzu­le­gen. Hier­für muss an dem Strea­mer ein CD/DVD-Rom Lauf­werk per USB an den Strea­mer ange­schlos­sen wer­den und dann kann es auch schon los­ge­hen. Man­gels USB-Lauf­werk haben wir die Funk­ti­on nicht getes­tet, den­ken aber das sie für den ein oder ande­ren inter­es­sant sein könnte.

Vergleich zum WiiM

Dem muss sich wohl ein jeder Ultra Hi-Res Play­er in Zukunft stel­len. Und ja, es ist nicht unbe­dingt so, dass der WiiM nicht rei­chen wür­de. Der Ever­so­lo zeich­net bes­ser und drückt mehr. Aber bei einem Auf­preis von fast 500€ ist das sicher­lich nicht das Argu­ment um zum Ever­so­lo zu grei­fen. Die­se fin­den sich schlicht ganz woan­ders. Selbst die Soft­ware, wel­che zwar unter­schied­lich und beim Ever­so­lo ein wenig ver­schach­tel­ter ist, macht hier nicht den Bra­ten fett. 

Der Ever­so­lo glänzt ein­fach mit einem wirk­lich bril­li­an­ten Dis­play, mit wel­chem er sich aus­ge­zeich­net steu­ern lässt und Stim­mungs­mä­ßig die Alben­co­ver oder VU-Meter anzeigt. Er hat einen M.2 Slot um die eige­ne Musik­samm­lung zu beher­ber­gen. Das ist wenn man nicht gera­de ein NAS nut­zen möch­te oder schon über sowas wie einen Roon-Ser­ver ver­fügt, wirk­lich das Kil­ler-Fea­ture. 2 TB für 120€ rein­ge­schmis­sen, nimmt er tau­sen­de Los­sless-Alben auf und so hat man eine wirk­lich reich­hal­ti­ge Off­line-Biblio­thek zur Ver­fü­gung, um sich ein wenig unab­hän­gi­ger von Strea­ming-Diens­ten zu machen. Wei­ter­hin der sym­e­tri­sche Auf­bau des Audio-Bereichs lässt ihn ein­fach noch in einer ande­ren Klas­se spielen.

Wer einen Bud­get Play­er nur zum Strea­men sucht, wird zu 100% mit dem WiiM glück­lich. Wer einen Strea­mer sucht, der noch kein Ver­mö­gen kos­tet, sei­ne eige­ne Musik-Samm­lung beher­ber­gen will oder aber sei­ne CD-Samm­lung rip­pen, sowie ger­ne auch Alben­co­ver zu Gesicht bekommt ohne gleich sein Han­dy zu zücken, der muss sich den Ever­so­lo auf die Short-List setzen.

Für wen ist der Eversolo DMP-A6?

Hier gibt es sicher­lich ver­schie­dens­te Sze­na­ri­en, aber eines ist sicher­lich wie in unse­rem Fal­le, dass man rela­tiv “dum­me” Tech­nik Zuhau­se hat und die­ser Strea­ming-Funk­tio­na­li­tä­ten auf­rüs­ten möch­te. Der Ever­so­lo bie­tet mit sei­nen Anschluss­mög­lich­kei­ten nahe­zu alles um wunsch­los glück­lich zu wer­den. Der Sound des DAC wird einem lan­ge Freu­de berei­ten und die meis­ten Ansprü­che im Ein­stei­ger­seg­ment befriedigen.

Ideen für Einsteiger- und Aufsteiger-Anlagen

Wenn es nicht der WiiM Amp sein soll, son­dern man ein­fach im Regal zu einer Klas­se bes­ser grei­fen möch­te und Ideen sucht wie eine Ein­stei­ger- oder Auf­stei­ger-Anla­ge mit dem Ever­so­lo DMP-A6 aus­se­hen könn­te, haben wir und ein wenig Gedan­ken gemacht.

Gehobene Einsteiger Kombination

Eine geho­be­ne Ein­stei­ger-Kom­bi­na­ti­on ist sicher­lich Ever­so­lo DMP-A6 + Fosi Audio V3 Mono + Acou­stic Ener­gy AE 100² Regal­laut­spre­cher. Fosi Audio ist als Bud­get-Mar­ke bekannt und bringt mit ihren V3 Mono gera­de inter­es­san­te und wirk­lich leis­tungs­star­ke digi­tal Mono-End­stu­fen auf den Markt. Dadurch, dass der Ever­so­lo sich per­fekt als Vor­stu­fe nut­zen lässt, kön­nen die Fosi Audio V3 Mono direkt per XLR an die­sen ange­schlos­sen wer­den. Ein­zel­ne Mono­block-End­stu­fen sieht man nor­ma­ler­wei­se schon eher im Ultra High-End Bereich und kann hier für “klei­nes Geld” von den Vor­tei­len durch sepa­ra­te Netz­tei­le pro Kanal und damit kei­ne Inter­fe­ren­zen, sowie Ver­hin­de­rung von Cross-Talk. Dar­über hin­aus, kann man in Zukunft über Erwei­te­run­gen mit wei­te­ren V3 Monos als 3.0 Sys­tem oder 5.0/5.1 Sys­tem nach­den­ken. Klingt gera­de ein wenig cra­zy, aber die Mög­lich­kei­ten zur Auf­rüs­tung sind gege­ben. Mit den Acou­stic Ener­gy AE 100², zu wel­chen wir in nächs­ter Zeit auch was schrei­ben wer­den, holt man sich klang­lich her­vor­ra­gen­de klei­ne­re Laut­spre­cher ins Haus um bei wenig Platz und/oder klei­ne­rem Bud­get, High-End Sound genie­ßen zu kön­nen. Dar­über hin­aus sind die Laut­spre­cher super ver­ar­bei­tet und die 300er Serie von Acou­stic Ener­gy bie­tet genug Poten­zi­al für Upgrades und Ausbauten.

Gehobene Kombination

Zwei­te Idee wäre es neben den übli­chen Ver­däch­ti­gen einen Blick nach Chi­na zu wagen und sich sowas wie den Tran­sau­dio D5-Pro ins Haus zu holen. Hier bekommt man dann einen Nach­bau von einem tol­len Stück Hifi-Geschich­te (dem darT­Ze­el NHB-108) und defi­nitv im High-End Seg­ment mit­spie­len­den Ste­reo-Ver­stär­ker für um die 700€. Hier­zu wer­den wir die Tage auch noch was schrei­ben, denn wir haben sogar einen hier im Test. In Kom­bi­na­ti­on mit dem Ever­so­lo und den Acou­stic Ener­gy haben wir hier ein tol­les Hifi-Paket, wel­ches aber schon so lang­sam an der 2000€-Genze kratzt. Den­noch sind genug Leis­tungs­re­ser­ven für etwa­ige Auf­rüs­tung Rich­tung Stand­laut­spre­cher vor­han­den und das Gan­ze im Class-AB Design mit sym­e­tir­schen Aufbau.

Erweiterungen

Erwei­te­run­gen sind natür­lich immer in den Vor­schlä­gen bedacht. Die Fosi-Audio V3 Mono’s kann man in belie­bi­ger Stück­zahl ein­fach erwei­tern, um sich z.B. mit einer geeig­ne­ten Vor­stu­fe ein Sur­round-Set­up zusam­men zu bas­teln. Gene­rell eine Vor­stu­fe ist auch kei­ne schlech­te Idee, um sein Set­up viel­leicht noch mit einem Plat­ten­dre­her zu erweitern.

Geneig­te High-Ender grei­fen sicher­lich frü­her oder spä­ter noch zu ande­ren DAC’s, um hier noch mehr Details und Auf­lö­sung aus den abge­spiel­ten Datei­en her­aus zu holen. 

Fazit

Wir haben uns ver­liebt. Wer beim WiiM noch was ver­misst, wird dies sicher­lich beim Ever­so­lo DMP-A6 fin­den. Das gro­ße Dis­play weiß zu begeis­tern und trägt zur medi­ta­ti­ven Stim­mung beim Musik hören bei. Hier kann man sich zu sei­ner Musik das Alben-Cover, VU-Meter oder ande­re Din­ge anzei­gen las­sen. Wei­ter­hin kann man auf ein Han­dy als Bedie­nung ver­zich­ten. Die als Zube­hör erhält­li­che Fern­be­die­nung macht dann sicher­lich für den ein oder ande­ren Sinn.

Die Audio­ver­ar­bei­tung ist spit­zen­klas­se und sicher­lich außer­ge­wöhn­lich in dem Preis­seg­ment unter 1000€. Die Anschluss­mög­lich­kei­ten sind viel­fäl­tig und ein­zig ARC könn­te man beim HDMI-Anschluss ver­mis­sen. Wir wol­len den Play­er ungern wie­der gehen las­sen. Gera­de für Ein­stei­ger in das Hifi-Hob­by ist die­ser Strea­mer das Tor Rich­tung High-End.

Aus­stat­tung
10
Strea­ming-Diens­te
10
Bedie­nung
9.5
Hör­ein­druck
10
Leser­wer­tung50 Bewer­tun­gen
3.7
Pros
M.2 SSD Slot
sym­e­tri­scher Auf­bau der Audioverarbeitung
gro­ßes Display
tol­le Verarbeitung
Cons
Menü­füh­rung sehr verschachtelt
9.9
deca­yed sho­cker points
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