Eversolo DMP-A6 vs DMP-A6 Master Edition — Wahnsinn!

Leu­te, Leu­te… wie lei­tet man einen Text über den Ever­so­lo DMP-A6 ein, der wohl als Klang­wun­der gilt? Vor allem, wenn man ihn mit der DMP-A6 Mas­ter Edi­ti­on ver­gleicht? Per­len vor die Säue!

Ja, wir lie­ben Ever­so­lo! Und dann wer­fen sie auch noch zwei fast iden­ti­sche Strea­mer in den Ring, zwi­schen denen man wäh­len muss.

Für wen ist was?

Fan­gen wir lang­sam an. Ever­so­los Strea­mer sind nicht ohne Grund in aller Mun­de. Sie klin­gen ein­fach geni­al! Wem die Sound-Qua­li­tät von Spo­ti­fy und Co. nicht aus­reicht, wird schnell den Blick in Rich­tung High-Res-Audio rich­ten – und hier kom­men die Ever­so­los ins Spiel. Sie haben es geschafft, mit einem ver­gleichs­wei­se „klei­nen“ Preis die Qua­li­tät der Wie­der­ga­be, zum Bei­spiel bei Qobuz, unglaub­lich zu stei­gern. Wer hoch­auf­lö­sen­de Musik hören möch­te, kommt eigent­lich nicht um einen guten Strea­mer her­um. Mit dem DMP-A6 hat man schon fast den Volks-Strea­mer gefunden.

Was ist anders?

Das Beson­de­re an der Mas­ter Edi­ti­on des Strea­mers ver­birgt sich im Inne­ren des gelun­ge­nen Gehäu­ses. Hier hat Ever­so­lo bei eini­gen Bau­tei­len noch eine Schip­pe drauf­ge­legt, um dem DMP-A6 noch mehr Per­for­mance zu ent­lo­cken. Ein High­light sind die ver­bes­ser­ten Ope­ra­ti­ons­ver­stär­ker, oft auch OpAmps genannt, die an ver­schie­de­nen Stel­len in der Schal­tung zum Ein­satz kom­men. In der Mas­ter Edi­ti­on kom­men nun OPA1612 von Texas Instru­ments zum Ein­satz, die im Ver­gleich zur Stan­dard Edi­ti­on mehr als drei­mal nied­ri­ge­re Rauschwer­te bie­ten. Gleich­zei­tig ist der effek­ti­ve Arbeits­be­reich, also die Band­brei­te der Bau­tei­le, deut­lich erweitert.

Auch bei der Signal­tak­tung legt die Mas­ter Edi­ti­on noch­mal nach. Zwar setz­te die Stan­dard-Vari­an­te bereits auf zwei unter­schied­li­che Oszil­la­to­ren, doch hier ver­wen­det Ever­so­lo nun hoch­prä­zi­se Clocks von Accu­si­li­con. Deren Genau­ig­keit liegt im Fem­to­se­kun­den­be­reich und sorgt für noch weni­ger Jit­ter – und damit für eine prä­zi­se­re und kla­re­re Wiedergabe.

Was macht das in der Praxis?

Das war erst ein­mal gar nicht so ein­fach zu fas­sen. Wür­de die Fach­pres­se hier mit blu­mi­gen Wor­ten den Play­er umju­beln, sehen wir das ein wenig nüch­ter­ner. Erst­mal: Die Mas­ter Edi­ti­on klingt nicht anders. Zumin­dest war das defi­ni­tiv unser Erst­ein­druck. Wir haben bei­de Play­er mit den­sel­ben Kabeln an die­sel­be Hard­ware ange­schlos­sen und brauch­ten nur die Ein­gangs­ka­nä­le per Fern­be­die­nung wech­seln. Und nein… da ist erst­mal nichts.

Pam, pam, pam, pam. Gold­oh­ren wer­den uns hier jetzt alles Mög­li­che her­un­ter­be­ten kön­nen, aber es ist frag­lich, ob das jeder so hört oder ob das Geld, das teils bei der Fach­pres­se für Test­be­rich­te fließt, sich in der Mei­nung widerspiegelt.

Es gab aber Unter­schie­de! Lauf­zeit­un­ter­schie­de. Wir haben den Ver­such öfter wie­der­holt, um nicht auf einen Feh­ler­teu­fel unse­rer­seits her­ein­zu­fal­len. Bei­de Play­er haben unse­re Refe­renz-Play­list im Loop par­al­lel abge­spielt. Hier haben wir die Play­er ohne Lauf­zeit­ver­zö­ge­rung gestar­tet. Nach einer gewis­sen Zeit hat sich aber eine unter­schied­li­che Lauf­zeit zwi­schen den Play­ern ein­ge­stellt. Die­se war nicht dra­ma­tisch groß, zeigt aber, dass die in der Mas­ter Edi­ti­on ver­wen­de­ten Oszil­la­to­ren von Accu­si­li­con defi­ni­tiv prä­zi­ser arbei­ten. Ob nun jemand genau die­sen mini­ma­len Lauf­zeit­un­ter­schied tonal hören kann? Wahr­schein­lich nicht.

Okay, okay

Dann haben wir mit der Zeit doch etwas gehört. Even­tu­ell sind wir irgend­wie abnor­mal, aber bei Zim­mer­laut­stär­ke kön­nen wir wirk­lich nichts fest­stel­len. Geben wir hin­ge­gen ordent­lich Gas und dre­hen den Laut­stär­ke­reg­ler in Rich­tung 85 dB, dann wird es ziem­lich abhän­gig von der Musik. Die bes­se­ren OpAmps schei­nen hier doch das Züng­lein an der Waa­ge zu sein und dem Play­er hier und da im Sound posi­tiv zuzu­spie­len. Ist der klang­li­che Unter­schied aber jetzt im Bereich von knapp 450 €?

Die Fra­ge darf man uns eigent­lich nicht stel­len… denn 450 € kön­nen in einem Set­up fern­ab vom Strea­mer noch deut­lich mehr bewe­gen, um den Klang gene­rell zu ver­bes­sern! Akus­tik-Ele­men­te, bes­se­re Laut­spre­cher (hier hört man den Preis am ehes­ten), ein Sub­woo­fer als Ergän­zung… all sowas ver­bes­sert sicher­lich den Klang mehr als der Unter­schied zwi­schen DMP-A6 und DMP-A6 Mas­ter Edition.

Für wen ist denn die Master Edition?

Mit einem Preis von 1300 € ist die Mas­ter Edi­ti­on des DMP-A6 nicht mehr der Schnap­per, den wir dem DMP-A6 attes­tie­ren. Hat man jedoch gene­rell eine Anla­ge im Mit­tel­klas­se-Bereich, irgend­wo bei 2000 € auf­wärts, und möch­te nicht direkt zum DMP-A8 grei­fen, ist die Mas­ter Edi­ti­on wahr­schein­lich die bes­te Wahl.

Und nun?

Wir erle­ben jetzt ein Dilem­ma. Sind wir glei­cher­ma­ßen vom DMP-A6 und der DMP-A6 Mas­ter Edi­ti­on begeis­tert, hören wir jetzt, gera­de durch die län­ge­re Test­zeit, den Unter­schied. Und immer wie­der piekst es uns, dass wir doch statt dem DMP-A6 zur Mas­ter Edi­ti­on hät­ten grei­fen sol­len. Aber ohne sie im direk­ten Ver­gleich zu hören, wäre uns der Unter­schied wahr­schein­lich gar nicht aufgefallen.

Hier ver­hält es sich aber immer gleich: Man soll­te sich nicht zu sehr auf Geschrie­be­nes von der Fach­pres­se ver­las­sen, son­dern dar­auf ach­ten, dass man sich die Wunsch­ge­rä­te ins Haus holt und viel­leicht wirk­lich eine Gegen­über­stel­lung sei­ner Wunsch­kom­po­nen­ten macht. Wäre unser Test­zeit­raum nur weni­ge Tage gewe­sen, hät­ten wir bis auf den Lauf­zeit­un­ter­schied durch den Fem­to-Clock-Oszil­la­tor nicht wirk­lich viel fest­stel­len können.

Was tun?

Wenn uns jetzt nicht irgend­wie eine Ultra-Opti­on ins Haus segelt, blei­ben wir natür­lich bei unse­rem DMP-A6, den wir ja dann nicht mehr gegen­hö­ren kön­nen. HiFi ist und bleibt ein Hob­by, das sich jeder selbst defi­niert und auf der Suche nach etwas Beson­de­rem ist. Genau das macht die­ses Hob­by so schön!

Musik zu genie­ßen, zu erfor­schen und zu erle­ben – und dies nach Mög­lich­keit in ihrer ursprüng­li­chen Form. HiFi ist auch nicht tot, son­dern wird von der heu­ti­gen Jugend ein­fach anders gelebt. Und Strea­ming ist ein Teil davon! Mit dem Ever­so­lo DMP-A6 und der DMP-A6 Mas­ter Edi­ti­on hat man hier die per­fek­te Einstiegsdroge.

Fazit

Schaut in euch selbst und über­legt euch eure Bud­get-Gren­zen. Tun euch die 450 € extra in der Tasche weh, und habt ihr noch etli­che Ver­bes­se­run­gen an eurem Set­up im Kopf? Nehmt die 450 € und ver­bes­sert euer Set­up! Soll­tet ihr wirk­lich mit eurem Raum und Gewis­sen im Rei­nen sein, dann greift zur Mas­ter Edition.

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