Was Sam Raimi mit seinem 1981 in den Kinos angelaufenen Tanz der Teufel (Evil Dead) da losgetreten hat, braucht man wahrscheinlich niemandem mehr erzählen. Mit geringstem Budget ist ihm der Auftakt für eine fulminantes Horror-Franchise geglückt, welches ebenfalls natürlich stark von den Medien getrieben wurde. Hattten alle Teile, Spiele oder die Serie immer wieder einen schweren Stand aufgrund der gezeigten Gewalt.
Wer jetzt meint Evil Dead Rise würde die Story des letzten Ablegers Evil Dead von 2013 fortsetzen der Irrt. Zu viel Zeit ist vergangen und die Beteiligten schon wieder mit anderen Themen beschäftigt, verlegt der Film das geschehen weg aus der einsamen Hütte im Wald in die Großstadt. Ob dieses Experiment geglückt ist, erfahrt ihr gleich.
Story
EVIL DEAD RISE erzählt die verstörende Geschichte zweier entfremdeter Schwestern, deren Wiedersehen durch das Auftauchen dämonischer Kreaturen gestört wird, die von Menschen Besitz ergreifen. Schon bald finden sich die beiden Frauen in einem unvorstellbar albtraumhaften Familienstreit wieder – ein Streit, bei dem es ums nackte Überleben geht.
Und mit dem Settingswechsel in die Großstadt beginnt der Terror von neuem. Und wie! Was wie dafür geschaffen wirkt, ist für viele im ersten Gedanken unvorstellbar. Weg aus der alten Hütte im Wald und das Setting komplett zu verlegen. Dies schafft Regisseur Lee Cronin und Kameramann Dave Garbett (Ash vs. Evil Dead) mit einer Leichtigkeit, welche wahrlich seines gleichen sucht. Denn mit viel Liebe zum Original werden hier echt Klasse Szenen auf Platte gebannt, welche neben wirklich derben Einlagen die selbst dem trainierten Gorehound die Nackenhaare aufstellen lassen, ebenfalls Hildigungen an die Originalen und wahrlich toller Fansservice serviert. Und bitte: wie geil sind denn die Tür-Spion Szenen, welche den Zuschauer glatt zu Voyeuren machen und hier wieder Kultcharakter beweisen? Garniert wird das Ganze mit einem wirklich fabelhaften Sounddesign, dazu gleich mehr.
Bild
Ausnahmsweise hatten wir keine 4K Disk vorliegen und können so nicht sagen, wie sich das Bild gegenüber der Blu-Ray verhält, aber diese hat nicht das überragendste Bild. Aufgefallen ist uns, dass wir hier eine BD50 vorliegt, aber den Inhalt auf gerade mal 25GB gepresst hat. Wenn man überlegt, dass hier mehrere Tonspuren inkl. einer Dolby Atmos Spur zu Werke gehen weiß man, dass dies auf Kosten der Video-Bitrate geschehen ist. Gedreht wurde das Ganze volldigital mit einer Arri Alexa Mini LF wo das Quellmaterial in 4,5K anliegt. Erfreulicherweise wurde hier direkt der Weg zu einem nativen 4K Digital Intermediate gewählt und demnach haben wir es hier mit einer echten 4K Quelle zu tun, welche dann logischerweise für die normale Blu-Ray herunterskaliert wurde. Natürlich bietet der Film erstmal einen Digital-Look und daher kommt der Film sauber daher. Dennoch schwächelt das Bild hier und da und neigt zu wachartigen Gesichern. Dennoch fehlt immer wieder das letzte quäntchen Schärfe.
Ton
Hatten wir den Ton eingangs schon gelobt? Dann kommt erstmal Kritik. Natürlich kommen wir im deutschen mal wieder nicht um eine komprimierte Dolby Digital 5.1 Tonspur herum, wärend das englische Original in Dolby Atmos mit Dolby True-HD 7.1 Core auf der Disk ist. Aber: wer mal eine wirklich tolle Tonspur trotz Komprimierung hören möchte ist bei Evil Dead Rise an der richtigen Adresse. Also man darf Evil Dead Rise sicherlich schon als Surround-Massaker bezeichnen, denn was hier um einen herum abgeht ist schon wirklich Oscar-Reif. Hinzu kommt, dass die Dolby Digital Spur auch ordentlichen Dynamikumfang besitzt, druckvollen Bass und selbst feine Akzente setzen kann. Wer hier zeifelt, darf sich gerne mal nen Disney+-Film mit DD+ Tonspur als Gegenbeispiel reinziehen. Das sind wahlich Welten. Und damit keine klaren Welten mehr zur englischen Atmos-Spur. Klar. Die ist wirklich das i‑Tüpfelchen. Mehr Druck und auch feinstes Insekten-Surren sind hier in Perfektion vertreten. Aber auf der regulären Ebene kommt da nicht mehr so viel Steigerung. Diese gibt es aber natürlich direkt von den Höhenkanälen und auch hier immer wieder sauber und nett eingebundene Effekte.
Fazit
Wir mochten Evil Dead Rise. Gerade in Kombination mit dem herrausragenden Sounddesign macht der Film echt Bock. Bezeichnet uns als Frevler wenn wir sagen, dass wir diesen Teil wirklich cool fanden, aber wenn man ehrlich zu sich ist, hat der Film was. Kultverdächtige Szenen, Fanservice und Szenen die unter die Haut gehen.
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