Fosi Audio V3 Mono Frontansicht
Fosi Audio V3 Mono Frontansicht

Fosi Audio V3 Mono — klein aber oho

Über Fosi Audio ist sicher­lich jeder schon in irgend­ei­ner Art gestol­pert. Stel­len sie echt güns­ti­ge Amps und Hifi-Gad­gets her und sind sie auf Ama­zon omni­prä­sent. Der neue Fosi Audio V3 Mono hat unser Intrer­es­se sofort geweckt, als dass wir nicht umhin konn­ten und uns direkt mal zwei ins Haus geholt haben.

Abgrenzung

Die Fosi Audio V3 Mono waren zuerst auf Kick­star­ter ver­füg­bar und konn­ten dort vor­be­stellt wer­den. Wir sind kurz nach der Kam­pa­gne auf die­se tol­len Amps auf­merk­sam gewor­den und haben vor kur­zem wel­che kos­ten­los von Fosi Audio zur Ver­fü­gung gestellt bekom­men. Dies soll aber nicht unse­ren Ein­druck und Mei­nung von die­sen Gerä­ten beein­flus­sen, da wir sel­ber ein gro­ßes Inter­es­se dar­an zu haben die Din­ger auf Herz und Nie­ren zu tes­ten. Hier ver­su­chen wir es auch mehr oder min­der frei von eso­te­ri­schen Beschrei­bun­gen, wel­che dann doch eher bei der “ech­ten” Fach­pres­se zu suchen sind.

Unboxing

Unspek­ta­ku­lär, aber zweck­mä­ßig. Wer auf den Preis der Fosi Audio V3 Mono schaut, wird wohl kei­ne Apple-Arti­ge Ver­pa­ckung erwar­ten. Gabs auch nicht. Die­se war den­noch zweck­mä­ßig und unse­re zwei Amps sind ohne irgend­wel­che Bles­su­ren ange­kom­men. Mit dabei hat­ten wir jeweils ein 48V/5A Netz­teil und natür­lich eine Anleitung.

Design und Verarbeitung

Hier kann man nur sagen: für den Preis kann man auch ande­re Qua­li­tä­ten bekom­men, aber die Fosi Audio Pro­duk­te sind defi­ni­tiv erha­ben. So klein wie sie sind, sind sie den­noch wirk­lich toll ver­ar­bei­tet. Voll-Alu­mi­ni­um Gehäu­se, inkl Front- und Rück­sei­te. Als Design-Ele­ment wur­de ein oran­ges Loch­git­ter­blech auf bei­den Sei­ten ein­ge­fügt. Frischt den schwar­zen Kas­ten defi­ni­tiv auf und sieht schick aus. Und sonst gibt es eigent­lich nix zu meckern. Kei­ne schar­fen Gra­te oder der­glei­chen, Lackie­rung ist auch Feh­ler­frei und satt schwarz. Ledig­lich an der Art der Swit­ches könn­ten Frau­en sich ein wenig auf­rei­ben, weil die Kipp­schal­ter viel­leicht ein wenig fili­gran sind und an den Fin­gern piek­sen? (spre­che da aus Erfahrung)

Einrichtung

Unser Set­up ist alt­be­währt mit unse­ren Cinch Som­mer Cable Epi­lo­gue, XLR Som­mer Cable Epi­lo­gue Kabeln von der Quel­le zu den Fosi Audio V3 Mono und dann die Laut­spre­cher mit unse­ren DIY Laut­spre­cher­ka­beln auf Basis vom Som­mer Cable Dual Blue Kabel ver­sorgt. Natür­lich hat jeder der klei­nen Ver­stär­ker noch ein 48V/5A Netz­teil bekom­men und schon konn­ten wir hier eini­ge Kom­bi­na­tio­nen testen.

Bedienung

Zu bedie­nen gibt es nicht wirk­lich viel. Die Fosi Audio V3 Mono’s haben zwei Kipp­schal­ter. Einer um zwi­schen RCA/Cinch und XLR umzu­schal­ten und der Ande­re um die klei­ne End­stu­fe Ein/Aus und in den Auto­ma­tik­mo­dus zu schal­ten. Wir haben uns ent­schlos­sen die Fosi’s auf Auto zu stel­len und kön­nen veri­fi­zie­ren, dass die­ser Modus super arbei­tet. Nach einer gewis­sen Zeit hört man die End­stu­fen mit einem befrie­di­gen­den Kla­cken in den “Stand­by” gehen. Sobald es wie­der Ein­gangs-Ton gibt gehen sie eben­so spon­tan wie­der an. Coo­le Sache, wenn man zu faul ist die End­stu­fen hän­disch zu bedie­nen und man­gels Trig­ger Input eine super Lösung.

Technik-Bashing

Wo sol­len wir anfan­gen? Die Fosi’s sind mit einer Viel­zahl an hoch­wer­ti­gen Kom­po­nen­ten aus­ge­stat­tet. Begin­nend mit einem Soft-Start über WIMA Foli­en-Kon­den­sa­to­ren, ELNA Kon­den­sa­to­ren, NICHICON Fil­ter Kon­den­sa­to­ren (63V/2200µF), Sum­i­da Audio Spu­len bis hin zu wech­sel­ba­ren TI NE5532 Op-Amps. Der Ampli­fier-Chip TPA3255 ist eben­falls von Texas Instru­ment. Der Ein­gang ist wech­sel­bar zwi­schen Cinch/RCA und sym­e­tri­schen (balan­ced) XLR. Beim Cinch/RCA kann noch prakk­ti­scher­wei­se zwi­schen einem 25dB und 31dB Gain gewählt wer­den. Im Auto-Modus wech­seln die klei­nen End­stu­fen nach 10 Minu­ten in den Stand­by Modus bei kei­nem anlie­gen­den Audio­si­gnal für gerin­ge­ren Stromverbrauch.

Die Fosi Audio V3 Mono’s kön­nen jeweils mit 32V/5A oder 48V/5A betrie­ben wer­den. Hier errei­chen sie bei einen Max Out­put von 130W bei 32VV/5A, respek­ti­ve 300W bei 48V/5A. Bei und 48V lie­gen sie dann bei beacht­li­chen 150W.

Das Gehäu­se ist kom­plett aus Alu­mi­ni­ummm, ver­fügt über ein Heats­ink am Chas­sis und eine kom­plett pas­si­ve Kühlung.

Höreindruck

Wir haben mit den bei­den Fosi Audio V3 Mono’s jeweils mit unse­ren B&W Stand­bo­xen und den Acou­stic Ener­gy AE 100² Regal­laut­spre­cher ange­feu­ert. Als Zuspie­ler hat­ten wir Ever­so­lo DMP-A6, Ever­so­lo DMP-A6 Mas­ter Edi­ti­on, unse­re Kom­bi­na­ti­on aus EAT Pre­lude und Gra­ham Slee Audio Gram­Amp 2 SE, sowie unse­rer Vor­stu­fe von IOTAVX der AVX17 und als mobi­le Vari­an­te dem Shan­ling M5 Ultra. Hier­zu muss man noch sagen, trotz der aus­tausch­ba­ren Op-Amps, haben wir nur dir Werks­kon­fi­gu­ra­ti­on gehört man­gels Aus­tausch Op-Amps.

In Flames — Meet Your Maker

Hart gekickt von der Dou­ble-Head­li­ner Tour 2024 Rising from the North von Arch Ene­my und In Fla­mes, muss­ten wir mal als ers­tes eine fei­ne Vinyl auf­le­gen und hier hat sich das aktu­el­le In Fla­mes Album Fore­go­ne ange­bo­ten. Meet Your Maker, wel­ches stark durch die schon sehr bass­las­tig abge­mi­sche Bass-Drum im Intro domi­niert wird, ist ein eher lang­sa­me­rer und melo­di­sche­rer Song von In Fla­mes, aber dafür gespickt mit teils clea­nem Gesang. Die Bass-Drum bringt unse­re Test Fosi Audio V3’s sicher­lich ein wenig ins Schwit­zen, die­se las­sen es sich aber kei­nes­wegs anmer­ken. Prä­zi­se drü­cken sie Schlag auf Schlag auf unse­re Stand­laut­spre­cher und geben sich uner­müt­lich Prä­zi­se. Das gesam­te Klang­bild kommt homo­gen mit recht brei­ter Büh­ne daher. Anders Fri­dén posi­tio­niert sich hier klar fron­tal und sein Gesang ist immer klar, schon fast ana­ly­tisch gut zu hören. Um ihn her­um rei­hen sich die Gita­ris­ten und der Bas­sists. Die Drums über allem erha­ben ver­tei­len ihren Klang schön breit und räum­lich. Hier kann man bis­her sagen: die Fosi’s arbei­ten wirk­lich auf sehr hohem Niveau.

Arch Enemy — Sunset over the Empire

Da Arch Ene­my im direk­ten Ver­gleich bei der Rising from the North Tour nicht ganz so stark waren, haben wir Ali­s­sa White-Gluz nicht den Vor­tritt gelas­sen, son­dern haben uns den­noch pas­send die Vinyl vom letz­ten Lang­spie­ler Decei­vers als zwei­tes auf den Plat­ten­tel­len gewor­fen. Gene­rell muss man sagen, dass mit per­sön­lich die Plat­te im ver­gleich zu ande­ren Neu­erschei­nun­gen als Vinyl vom Klang nicht ganz so über­zeu­gen kann. Wobei hier zu sagen ist, dass es mit dem Wech­sel mit dem Pho­no-Pre-Amp wesent­lich bes­ser gewor­den ist und hier in unse­rem Nadel­ver­gleich von Orto­fon auch noch mal was an der Qua­li­täts­schrau­be des Albums gedreht wur­de. Laber Rab­ar­bar, auch Frau­en­stim­men kön­nen die Fosi Audio V3 Mono’s. In die­sem Song zwar nur mit Ali­s­sas gegrow­le aber die Stim­me ist klar und defi­niert, wei­ter­hin im cho­rous die Ein­spie­ler der Män­ner­stim­men kom­men sehr räum­lich und hoo­ken uns schon ziem­lich zum mit­ge­hen. bei 2:03 die Pas­sa­ge lässt unse­re Nacken­mus­keln unwei­ger­lich unse­ren Kopf zum Head­ban­gen mit­ge­hen. Muss so oder? Die Gitar­ren­so­los sind sehr prä­zi­se und gera­de die Becken von den Drums ste­hen sehr klar und räum­lich heraus.

Falling in Reverse — Watch The World Burn

Führt im Metal gera­de ein Weg an Fal­ling in Rever­se vor­bei? Wir sagen nein. Lan­ge schon die Vinyl von Popu­lar Mons­ter erwar­tet und natür­lich hier für unse­ren Test zu Rate gezo­gen. Und fuck… ein gei­les Album, eine gei­le Vinyl die nur noch durch die Los­sless Ver­sio­nen ganz leicht im Tief­bass getoppt wer­den kann. So haben wir das Album mehr­fach mit allen erdenk­li­chen Ver­sio­nen gehört und natür­lich sticht Watch The World Burn hier weit her­aus. Sind zwar auch ande­re wirk­lich star­ke Songs auf er Plat­te, wie Ronald, Zom­bi­fied oder Voices In My Head, muss­ten wir uns einen Favo­ri­ten raus­su­chen. Und yes… die klei­nen Fosi Audio V3 Mono’s bekom­men bei den Hip Hop Ein­la­gen die tie­fen Bäs­se kon­ti­nu­ier­lich raus­ge­drückt ohne zu über­steu­ern und bekom­men dabei die Stim­men schön räum­lich und klar raus­ge­drückt. Ab 01:50 nimmt der Song dann fahrt auf und die Vocals hoo­ken uns tie­risch. Hier hat man schon Bock auf den ers­ten Pit wobei hier dann ab 02:30 dann die Wut nur so aus Ron­nie Rad­ke raus­bricht und wir hier am liebs­ten die Fäus­te flie­gen las­sen wür­den. Lei­der offen­ba­ren sämt­li­che Quel­len hier die mehr oder min­der schlech­te Qua­li­tät der Samples gera­de bei dem geklir­re durch zer­bre­chen­des Glas. Schlim­mer ist es nur bei Ronald, aber hier­zu kön­nen die Fosi’s natür­lich wenig. Durch und durch machen die ihren Job super.

Nirvana — Rape Me

Um hier ein wenig Ver­gleich­bar­keit mit unse­ren ande­ren Reviews zu bekom­men haben wir natür­lich auch wie­der was alt­be­kann­tes mit hin­ein genom­men. Nirvana’s Rape Me klingt ein­fach so unver­schämt gut in Los­sless, dass wir uns hier natür­lich auch die Vinyl noch mal ran­ge­zo­gen haben in Form des Best-Of Albums von Nir­va­na. Hier offen­ba­ren sich dann ein wenig die Unter­schie­de zu teu­re­ren Kon­sor­ten, denn zwar spie­len die Fosi Audio V3 Mono’s hier immer noch her­vor­ra­gend, aber kön­nen im direk­ten Ver­gleich zu ande­ren End­stu­fen wir unse­rer Tran­sau­dio D5Pro nicht ganz mit­hal­ten. Zwar bekommt man ein wir­lich gutes Bild von der Stu­dio Situa­ti­on und dem Gara­ge Sound von Nir­va­na, aber hier ist uns das Gan­ze zu ana­ly­tisch und flach. Auch ver­mis­sen wir eine gewis­se Wär­me. Was uns im Ein­zel­test nicht wirk­lich stört, ist im Direkt­ver­gleich natür­lich aus­schlag­ge­bend. Der war­me ana­lo­ge Flair geht ein wenig ver­lo­ren und schiebt die Musik ein wenig ins käl­te­re digitale.

Wie ist denn nun der Sound?

Bra­chi­al gut mit Abzü­gen in der B‑Note. Aber las­sen wir mal die Kir­che im Dorf. Für knap­pe 330€ bekommt man hier zwei Mono-Ver­stär­ker mit bra­chia­ler Leis­tung und das in einem wirk­lich klei­nem Gehäu­se. Die klei­nen Kraft­pa­ke­te spie­len größ­ten­teils mit Leich­tig­keit alle ihnen vor­ge­wor­fe­nen Songs und wirk­lich nur bei sehr hohen Pegeln geht ihnen ein wenig einer durch. Anders als beim Tran­sau­dio D5Pro spie­len die klei­nen Kerl­chen aber eher ana­ly­tisch und mit käl­te­rem Cha­rak­ter. Viel­leicht eher was für den rein digi­ta­len als für den Analog-Fan.

Ideen für Anlagen-Kombinationen

Hier gibt es eigent­lich Zahl­rei­che. Wahr­schein­lich ist die Grund­idee eine wirk­lich gut klin­gen­de Bud­get-Anla­ge mit den Fosi Audio V3 Mono’s zu bas­teln. Hier kann im Prin­zip direkt mit einem klei­nen WiiM (WiiM Mini) und pas­si­ven Laut­spre­chern wie den Acou­stic Ener­gy AE 100² Regal­laut­spre­cher los­ge­legt wer­den. Im End­ef­fekt hat man danach eine wirk­lich gut klin­gen­de Anla­ge weit unter 1000€.

Upgradability

Upgrades kann es dann Rich­tung Strea­mer oder Laut­spre­cher auch geben ohne, dass Grund bestehen wür­de die Fosi’s aus­zu­tau­schen. Selbst der Fosi Audio V3 Mono kön­nen ja noch mit ande­ren Op-Amps aus­ge­stat­tet wer­den und so wei­ter an sei­ne eige­nen klang­li­chen Vor­stel­lun­gen ange­passt wer­den. Natür­lich macht WiiM Pro Plus oder Ever­so­lo DMP-A6 durch ihre Dis­plays wesent­lich mehr her. Wir haben in letz­ter Zeit sogar fest­ge­stellt, dass zwar dis­play­lo­se Gerä­te völ­lig aus­rei­chend wären, aber gera­de wenn die Visua­li­sie­rung auf den Dis­plays anspre­chend aus­sieht, es alle Leu­te die hier Pro­be gehört haben, magisch hin­ge­zo­gen hat um dann doch noch ein Bild des Alben-Covers oder der­glei­chen zu erhaschen.

Fazit

Was Fosi Audio hier wie­der aus dem Hut gezau­bert hat, rüt­telt locker an preis­in­ten­si­ve­ren Pro­duk­ten höhe­re Preis­ka­te­go­rien und lässt die Her­zen von Bud­get-Jägern höher schla­gen. Zwar wirbt Fosi Audio auf ihrer Sei­te auch mit 5.0 Set­ups, aber hier kommt man dann wie­der in Sphä­ren wo man weni­ger von Bud­get reden kann. Die Fosi Audio V3 Mono’s punk­ten genau da wo man es erwar­tet: Kraft­pa­ke­te für den klei­nen Geld­beu­tel oder eben Side-Pro­jects, wie der Gar­ten­be­schal­lung, Zweit‑, Dritt-Anla­ge, Anla­ge für das Kind, die Oma oder wie auch immer. Über­all dort wo man den­noch kei­ne Brüll­wür­fel haben möch­te, son­dern ordent­li­cher Sound raus­kom­men soll. Viel­leicht aber auch, oder gera­de in Smart-Homes, wel­che zen­tral Musik im Haus ver­tei­len und sonst nur sünd­haft teu­re Ver­stär­ker von gän­gi­gen Instal­la­ti­ons-Mar­ken ver­baut würden.

Fosi Audio V3 Mono FrontansichtFosi Audio V3 Mono Frontansicht

" data-medium-file="https://www.horror-news.com/media/Fosi-Audio-V3-Mono-horror-news.com-11-300x199.jpg" data-large-file="https://www.horror-news.com/media/Fosi-Audio-V3-Mono-horror-news.com-11-1024x678.jpg">
Ver­ar­bei­tung
9
Klang
9
Leser­wer­tung0 Bewer­tun­gen
0
Pros
Güns­ti­ger Ein­stieg in dop­pel Mono-Welt und ohne Crosstalk
Enor­me Leis­tung für Gehäusegröße
Indi­vi­dua­li­sier­bar­keit durch Op-Amp Austausch
Cons
Pegel­fest ja, aber dann mit Verzerrung
9
deca­yed sho­cker points
DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner