Ach, was war das ein fulminater Start, als Daniel Craig die Rolle des 007 nach jahrelanger Pause, nach Pierce Brosnan übernahm. Viele Trends aus seiner Zeit aktuellen Blockbustern wurden übernommen und bescherten Bond eine Verjüngungskur. Ein Trend war auch die Geschichte, welche erzählt wird nicht wie sonst bei James Bond üblich, nur innerhalb eines Filmes zu erzählen. Sondern es wurde eine Geschichte gespannt, welche sich über alle Teile der Craig Ära zieht und dem Bond abseits seiner Abendteuer mehr eine Seele gibt.
Die Liebesbeziehung zu Vesper Lynd, welche ihn hintergeht und sich das Leben nimmt. Die Entdeckung der Untergrundorganisation Spectre, welche überall die Fäden zieht. Oder die Beziehung zwischen ihm und Blofeld. Natürlich nicht so umfangreich, wie es ein Marvel Cinematic Universe abbrennt, aber dennoch genug um gespannt auf das nächste Abendteuer zu sein.
Mit Keine Zeit zu sterben kommt nunmehr der fünfte und letzte Teil der “Daniel Craig 007 Saga” und bringt all die begonnenen Handlungsstränge zu einen Abschluss. Natürlich kann man jetzt sagen: die alten Schauspieler wie John Connery, Roger Moore oder Pierce Brosnan hatten nie einen Abschluss. Aber es passt schon ganz gut zum modernen Bond, hier ein wenig die Leistungen zu würdigen und einen Abschluss zu bilden. Denn schließlich ist 007 nicht mehr als eine Zahl und kann theoretisch auch von anderen Agenten, welche nicht James Bond heißen, getragen werden. Dies ist jedenfalls die Möglichkeit das Franchise weiter vom Staub der Vorahnen zu lösen und sich zu einem moderneren Agentenfilm zu wandeln.
Ganz genau so beginnt auch der neue Bond. Wir wollen nicht zu viel von der Geschichte verraten, aber einfach um ein wenig den Bond zu beleuchten, haben wir uns entschieden einige Kleinigkeiten durchblitzen zu lassen.
Bond hat sich selber in den Ruhestand versetzt. Tendenziell einfach nicht mehr gemeldet, um sein Leben abseits der Geheimaufträge seiner Majestät zu bestreiten. Dass dies nicht so bleiben wird, wissen wir allein aus der Tatsache, dass es diesen Film gibt. Der Film macht keinen Heel daraus, dass James Bond emotional gebrochen ist. Sei es durch seine Beziehung zu Vesper Lynd oder Madeleine Swann. James hat einfach abgeschlossen und muss mit seinen Gefühlen kämpfen.
So verwundert es auch nicht, dass M schon längst eine neue 007 bestimmt hat, welche im Film mehr oder minder Seite an Seite mit Bond die Welt retten soll. Ebenfalls, wie schon oft überall zu lesen war, ist die neue 007 weiblich. Dennoch bleibt der Film ein echter Bond. Wunderschöne Landschaften, viel viel Action prägen auch diesen Film und würdigen den Abgang Daniel Craigs. Ebenfalls das Ende ist sicherlich untypisch aber wie wir finden ebenfalls passend, auch wenn es so manch eingefleischtem Bond Fan im Regen stehen lässt. Mit Hinblick auf die Geschichte die in den fünf Craig Teilen erzählt wird, ist es ein gelungener Abschluss.
Bild
Wir hatten als Rezensionsexemplar die Blu-Ray vorliegen, welche im Bild kaum Schwächen aufzuweisen hat. Das Bild ist in den meisten Einstellungen knack scharf, die Kontraste sind dem Medium entsprechend gut und die Laufruhe perfekt. Vielleicht bekommen wir auch noch mal die UHD in die Finger um das Bild dahingehend ebenfalls zu bewerten.
Ton
Die UHD und die Blu-Ray kommen jeweils mit deutschem und englischem verlustfreiem Atmos-Ton. Der Ton ist kräftig und dynamisch abgemischt und lässt das Heimkino Freudensprünge machen. Natürlich haben wir hier keinen Referenz-Ton, dennoch muss er sich sicherlich nicht verstecken. Auch auf den Surrounds ist allerlei geboten, vom Score über die vielen Actionszenen hinweg, ist um uns herum immer was los. Hier haben wir sicherlich eine der lebhafteren Tonspuren vor uns und lassen einen schön tief in das Geschehen eintauchen. Der Subwoofer bekommt ebenfalls einiges an Futter, als dass ihr schon mal eure Nachbarn vorwarnen solltet, oder sie gleich einladen.
Fazit
Toller Abschluss der Daniel Craig Ära und Anfang von etwas noch undefiniert neuem. Wir sind jedenfalls gespannt.
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