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Kinder des Zorns — Review zur Neuverfilmung

Ich habe weder Ste­phen King’s Kurz­ge­schich­te, noch die Ver­fil­mun­gen aus den 80ern gese­hen (obwohl das 3er Media­book von Cape­light irgend­wo im Haus vor­han­den ist). Irgend­wie bedaue­re ich das immer, aber auf­raf­fen die Disks mal ein­zu­schmei­ßen kann ich mich auch irgend­wie nicht.

Nun war ich natür­lich hell­hö­rig, als uns eine Mail erreich­te mit der Ankün­di­gung der Neu­ver­fil­mung. Ins­zi­e­niert wur­de das Gan­ze von Regis­seur Kurt Wim­mer, wel­cher eben­falls für das Dreh­buch ver­ant­wort­lich war. Ein wenig ver­wir­rend ist, dass der Film schein­bar seit 2020 schon fer­tig­ge­stellt ist, aber pan­de­mie­be­dingt erst Anfang des Jah­res auf das ame­ri­ka­ni­sche Publi­kum los­ge­las­sen wurde.

In Deutsch­land sah es lan­ge Zeit düs­ter aus, jedoch hat sich Plai­on Pic­tures nun auf­ge­rafft und bringt den Film ab dem 14.12.2023 in die deut­schen Kinos.

Story

Nichts stirbt jemals wirk­lich im Mais­feld.“ Die jun­ge Boleyn (Ele­na Kam­pou­ris) ist eigent­lich auf dem Absprung in die Groß­stadt, wo sie Mikro­bio­lo­gie stu­die­ren will. Doch ihr Hei­mat­ort mit­ten in den Wei­ten von Nebras­ka lässt sie so schnell nicht los. Sie hängt an ihrem Bru­der und ihrem alten Schul­freund Cal­vin, vor allem aber: In den rie­si­gen Mais­fel­dern, die Ryl­stone umge­ben und die von einer selt­sa­men Krank­heit befal­len sind, haust eine über­na­tür­li­che, rach­süch­ti­ge Kraft. Die­se bemäch­tigt sich der 12-jäh­ri­gen Eden (Kate Moy­er). Das wil­de, ver­wais­te Mäd­chen Eden stif­tet jetzt die ande­ren Kin­der des Ortes an, sich an den Erwach­se­nen für ihre Ver­bre­chen grau­sam zu rächen. Und nur Boleyn ist tough genug, um es mit Eden und ihrer Armee kind­li­cher Kil­ler aufzunehmen…

Von der über­na­tür­li­chen Macht, weiß Prot­ago­nis­tin Bo (Boleyn) und die Anwoh­ner des Pro­vinz­nests Ryl­stone zunächst natür­lich nichts. Regis­seur Kurt Wim­mer gibt der wahr­schein­lich zeit­lo­sen Kurz­ge­schich­te von Ste­phen King einen moder­nen Anstrich. Ryl­stone ist abhän­ging von der Mais­pro­duk­ti­on. Auf­grund von immer wei­ter gen­tech­nisch opti­mie­ren Metho­den Mais zu pro­du­zie­ren, hat sich ein mys­te­riö­ses Ster­ben des Mais ein­ge­stellt. Hier kann man natür­lich auch Kli­ma­wan­del oder sons­ti­ges hin­ein­in­ter­pre­tie­ren und hat dann einen durch­aus kri­ti­schen Anstrich des Films. Lei­der stel­len sich hier aber schon Logik­lü­cken im Film ein, da die Anwoh­ner auf­grund von einer Sub­ven­tio­nie­rung?? des Staa­tes den kom­plet­ten Mais ver­nich­ten (ver­meid­lich Umgra­ben) wollen/sollen, ohne dar­auf zu ver­wei­sen, was danach pas­siert. Bo kämpf genau gegen die­se Gemein­schafts­ent­schei­dung und möch­te nach der Ursa­che for­schen und die­se behe­ben. Hier schlägt natür­lich wie­der der all­seits belieb­te Gene­ra­tio­nen­kon­flikt zu und Bo ver­sucht mit Hil­fe einer Repor­te­rin von außer­halb und einer nächt­li­chen Zwangs­ver­samm­lung ein Umden­ken zu begüns­ti­gen. Hier eska­liert es natür­lich vor­her und die 12 Jäh­ri­ge Eden fängt an die Kon­trol­le zu über­neh­men. So rich­tig schlau aus Edens Hand­lun­gen wird man nicht. Eben­falls ist Bo’s Ein­stel­lung durch­weg gegen die Meu­te­rei Edens, wobei sie nicht wirk­lich defi­niert han­delt. Hier wird die Sto­ry ein­fach dünn und der Film ver­sucht mit 1–2 Ein­stel­lun­gen ein wenig zu scho­cken, wobei die Effek­te nicht gera­de die her­aus­ra­gends­ten sind.

Wo wir bei Effek­ten sind. Stre­cken­wei­se ist der Film wirk­lich gut gemacht. Gute Kame­ra­füh­rung, teils hand­ge­mach­te Gore-Effek­te, aber auch eini­ges an Ani­ma­tio­nen. Hier merkt man aber direkt, dass der Film nicht mit dem größ­ten Bud­get geseg­net ist und gera­de bei der Mais-Krea­tur, wird es dann schon ein wenig aben­teu­er­lich. Hier kann man ganz klar sehen, dass der Film eher als B‑Movie funk­tio­niert. Lei­der hier halt eben auch nicht so richtig. 

Fazit

Der Film trans­por­tiert zu wenig Sto­ry und fühlt sich ab der zwei­ten Hälf­te stark unrund an. Ist die Grund­the­ma­tik an und für sich inter­es­sant, sind es Logik­lü­cken und ein viel zu holp­ri­ges Ende, wel­che doch stark stö­ren. Gera­de die Ani­ma­tio­nen unter­strei­chen einen B‑Mo­vie-Cha­rak­ter und die rar gesäh­ten Gore-Effek­te sind nicht unbe­dingt der Rede wert. Wird hier mit “saf­ti­gen Sca­res” gewor­ben, konn­ten wir lei­der nicht wirk­lich wel­che ent­de­cken. Viel zu vor­her­se­bar war der Film und eher ohne Atmo­sphä­re. King Fans kön­nen einen Blick ris­kie­ren, wohl­ge­merkt dass sie eher ent­täuscht werden.

Film
3.5
3.5
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