Mit Spiele Adaptionen kennt sich Paul W. S. Anderson bestens aus. Hat er nicht nur Resident Evil verfilmt, er ist auch verantwortlich für viele Andere wie Mortal Kombat, Alien vs. Predator und nun auch Capcoms Monster Hunter. Wo Paul W. S. Anderson zugegen ist, ist seine Ehefrau Milla Jovovic nicht weit. Kennengelernt haben sie sich beim Dreh zum ersten Resident Evil und haben mittlerweile drei Kinder.
Wer Paul W. S. Anderson hört, weiß auch das Bombast und viel Action in seinen Filmen nicht fehlen darf. Ebenfalls wissen wir, dass wir nicht so sehr auf die Story schauen, sondern eher seichtes Popcornkino erwarten dürfen.
Capcoms Monster Hunter ist ein Kassenschlager. Zuerst für Playstation, wurde die Serie ab dem dritten Teil Monster Hunter 3 Ultimate viele Jahre Nintendo exklusiv. Unzählige Teile sind seither erschienen. Darunter viele für den 3DS und die WiiU. Nach dem letzten Nintendo Exklusivtitel Monster Hunter Stories, erschien 2018 mit Monster Hunter World ein vom Spielstil an den westlichen Markt angepasster Nachfolger welcher von den Kritiker durchaus hoch gelobt wurde und Capcoms meistverkauftes Spiel wurde.
Natürlich musste man davon ausgehen, dass über kurz oder lang hier ein Kinofilm nicht fehlen wird. Seit 2012 war bekannt das sich Paul W. S. Anderson dem Franchise annehmen wird und letztlich wurde der Film 2018 Wirklichkeit. Ursprünglich für September 2020 geplant, durch Corona verschoben, wurde der Film dann am 1. Juli 2021 in die deutschen Kinos gebracht.
Drei Monate später ist es schon so weit und die Discs liegen in den Läden. Wir haben uns die UHD genauer für euch angesehen.
Story
Zuzugeben, dass es Spaß macht, das doch schon lächerlich verrückte Chaos in Monster Hunter zu mögen und darüber hinaus eine Fortsetzung zu diesem Klamauk zu wollen, fühlt sich schon ein wenig schmutzig und abwägig an. Vielleicht sind auch die Sinne getrübt von dieser langen Corona-Zwangspause. Wir wissen es nicht. Das Paul W. S. Andersons Filme meist mittelmäßig sind, wissen wir. (mit Außnahme von Event Horizon und Soldier) Aber der Mann hat immer irgendwie ein Talent unterhaltsames Kino zu produzieren. Hier aber mit aberwitzigen Waffen und B‑Movie Allüre entsteht waschechtes Popcorn Kino ohne viel Sinn und Verstand.
Das fängt schon mit der Eingangszene eines Piratenschiffs an welches durch die stürmige See (aus Sand) manövriert, zieht sich weiter durch Soldaten welche verschiedene Stereotypen bedienen und dumme Sprüche gefühlt aus anderen Filme zum Besten geben.
Von einem gewaltigen Gewitter in diese sogenannte “Neue Welt” transportiert, findet sich Jovovichs Artemis schließlich allein wieder, nachdem ihr Trupp von gigantischen Arachnidenversionen der blutrünstigen Bioraptoren aus Pitch Black angegriffen wurde. Um die Zähigkeit dieses Soldaten zu demonstrieren, geht Jovovich plötzlich voll auf Rambo III, wenn er eine Wunde mit Schießpulver ätzt. Hat hier wer nach blauem Licht verlangt? In Monwter Hunter gibts nur rotes, aber dazu später mehr.
Dennoch: es kommt schon ein wenig RPG-Feeling auf wenn Artemis und der namenlose Hunter (Tony Jaa), Angriffe auf die Monster erst einmal planen und vorbereiten. Jeder Games wird wissen was wir meinen.
Jedoch, wer eine Story sucht, wird sie vermissen. Denn hier gibt es wirklich nicht viel zu erzählen, als das was jedem von der Beschreibung bekannt sein sollte, der sich für den Streifen interessiert.
Als ein unerwarteter Sandsturm Captain Artemis (Milla Jovovich) und ihre Einheit in eine andere Welt katapultiert, finden sich die Soldaten in einem unbekannten und feindlichen Land wieder. Sie haben den Lebensraum von gigantischen und äußerst gefährlichen Monstern betreten, die gegen ihre Feuerkraft immun zu sein scheinen. In einem verzweifelten Kampf ums Überleben treffen sie auf den mysteriösen Hunter (Tony Jaa), dessen einzigartige Fähigkeiten es ihnen ermöglicht, sich den mächtigen Kreaturen zu stellen. Gemeinsam mit dem Admiral (Ron Perlman) vereinen die tapferen Krieger ihre Fähigkeiten, um Seite an Seite nicht nur um ihr eigenes Leben, sondern auch um das Fortbestehen ihrer Welt zu kämpfen.
Bild
Gedreht wurde der Film vollständig digital mit ARRI-Kameras in 4.5K. Daraus wurde ein natives 4K Master (DI – Digital Intermediate) erstellt, samt in 4K gerendertem CGI. Und das sieht man: wer auf digital look steht wird hier seine Freude haben. Gestochen scharf und glasklar präsentiert sich das Bild der UHD. Natürlich ist HDR mit an Board wobei es sich hier um statisches HDR10 handelt. Die HDR Momente halten sich in Grenzen. Zwar gibt es dunkle Szenen mit einer roten Magnesiumfackel aber der erzeugte Kontrast hätte hier deutlich besser sein können. Generell muss man aber sagen sieht der Film soweit optisch einwandfrei aus, wäre da nicht das CGI. Gerade in den ersten Minuten des Films wirkt das CGI ein wenig “billig” (Szenen mit dem Schiff in der Wüste). Billig war der Film aber mit seinen 60 Millionen Dollar Budget aber nicht und so ist es schade, direkt so begrüßt zu werden. Das ändert sich aber und der CGI wird wesentlich besser und nimmt dann schon eine sehr hohe Qualität an.
Ton
Wo wir nun beim Ton wären. Dieser liegt Constantin Film typisch in englisch sowie deutsch leider im verlustbehafteten DTS-HD High Resolution 5.1 vor. Schade, aber wir können nicht sagen, dass wir es nicht schon vorher gewusst hätten. Von einem deutschen 7.1 mix und geschwiege englischem Atmos-Ton fehlt leider jede Spur. Der Ton selber spiegelt aber dem Bombast des Filmes super wieder. Kräftige Bässe. einige Szenen dringen sogar tief in die ultraniedrigen Frequenzen ein, deutlich unter 30 Hz mit spürbarem Gewicht, und verleihen den fantasievollen Bildern das kleine raumerregende Extra. Cool! Natürlich kommen da auch die Liebhaber bebender Sitzgelegenheiten mit Reckhorns oder IBeams voll auf ihre Kosten. Die Surround-Ebene ist immer gut gefüllt mir Umgebungston und sehr Effektreich ausgestattet. Wir fanden alles immer sehr gut ortbar und schlüssig, was diesen Film für definitv mehr Tiefe verleiht.
Fazit
Wer sich dessen bewusst ist, das er hier viel Effekte mit wenig Story bekommt und doch vielleicht einfach seine Anlage zuhause entstauben möchte, der ist bei Monster Hunter an der richtigen Stelle. Wer jedoch eine ausgefeilte Fantasy Welt erwartet wird bitter enttäuscht und sei hiermit ausdrücklich gewarnt. Bleibt uns nur noch zu sagen: Popcorn in die Hand und Film ab!
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