Richtung Halloween bring Alamonde Film, den diesjährigen Sundance Festival Beitrag Piggy aus Spanien in die deutschen Kinos. Genau genommen am 27. Oktober 2022 startet der Film bundesweit in den Lichtspielhäusern. Wir hatten vorab schon mal die Gelegenheit den Film zu begutachten.
Story
Nicht jeder liebt die Sommerzeit. Für die übergewichtige Sara bedeutet „Sommer“ nur, dass sie ständig mit dem Gelächter, den Urteilen und Beschimpfungen der Schulschönheiten zu kämpfen hat. Doch dann taucht ein mysteriöser Unbekannter im Dorf auf und plötzlich sind Saras Peinige-rinnen spurlos verschwunden. Endlich scheint sich jemand für sie einzusetzen. Sara ist die einzige Zeugin der brutalen Tat; ein wortloser Pakt, den keiner von beiden verraten wird, ist geschlossen. Das Verbrechen erschüttert das Dorf und bald beginnen die Ermittlungen. Doch anstatt Licht ins Dunkel zu bringen, setzt Sara alles daran, die Spuren zu verwischen.
Piggy ist für sich genommen ein coming-of-age Drama mit herberem Ende. Sara wirkt durch ihr ständiges Martyrium, welches nicht nur durch die Dorfjugend, sondern ebenfalls ihren Eltern aufrecht erhalten wird, ein wenig labil. Sara verwischt nicht nur Spuren des Täters sondern fühlt sich zu ihm hingezogen, da er sie nicht hänselt, sondern allem Anschein nach gezielt ihre Peiniger tötet. Dennoch merkt man sofort, dass Sara ob ihrer Entscheidungen hin und her gerissen ist. Der Konflikt nimmt einen Großteil des Films ein und so dürfen wir miterleben wie Sara mehrere Hochs und Tiefs durchlebt.
Leider hat der Film auch aufgrund des inneren Konflikts und der Labilität von Sara seine Längen. Hier hätte der Film ruhig ein wenig straffer sein können. Auch macht der Film den Anschein, als wenn wir hier auch einiges an Gore zu sehen bekommen. Wir wollen nicht sagen, dass der Film blutleer ist, denn das ist er nicht, aber das Plakat ist definitiv schon reißerisch. Denn von den Taten des Unbekannten bekommt man genau genommen nichts mit.
Achtung Spoiler: wer ab hier weiter liest wird leider gespoilert. ;)
Leider fehlt dem Film ebenfalls die wirklich letzte Konsequenz. Wir hätten erwartet, das Sara mit ihren Peinigern abrechnet, dem Killer durchbrennt und der Film dreckig und ohne wirkliche Moral endet. Sara hat aber zu guter letzt wahrhaftig Mitleid mit den vom Killer gefangen genommenen Mädchen. Die Befreiungsaktion ist dann auch die einzige Härte im Film. Wir finden ein Bad-End hätte dem Film irgendwie besser gestanden, auch wenn er dann wahrscheinlich Schwierigkeiten mit der Freigabe bekommen hätte.
Fazit
Letztlich ist Piggy ein netter Festivalfilm, welcher sicherlich nicht die große Masse ansprechen will. Er wird sicherlich auch nicht jedem gefallen. Gorehounds sollten sich nicht vom Cover des Films blenden lassen, denn das was an Gore vorhanden ist, ist zwar okay, aber eben nur Mittel zum Zweck.
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