Proficient FDS-12 — wir haben uns die “Einsteiger-Serie” genauer angesehen und langzeit getestet

Bei Sub­woo­fern geht uns ein Herz auf. Nicht weil der Pro­fi­ci­ent FDS-12 jetzt eine Revo­lu­ti­on ist, son­dern weil für gute Hor­ror-Atmo­sphä­re defi­ni­tiv Bass von nöten ist. War­um und wes­halb wol­len wir jetzt nicht wirk­lich in die­sem Arti­kel klä­ren (aber hier), son­dern euch ein Werk­zeug an die Hand geben, damit eure Hor­ror-Fil­me Zuhau­se euch noch mehr unter die Haut gehen.

Abgrenzung

Wir haben den Sub­woo­fer vom Ver­trieb von Pro­fi­ci­ent freund­li­cher­wei­se kos­ten­frei zur Ver­fü­gung gestellt bekom­men. Wir haben den Sub­woo­fer auch nicht nur 1–2 Wochen getes­tet, son­dern haben die­sen wahr­haf­tig knapp 6 Mona­te hier vor Ort gehabt und Quer gehört mit grö­ße­ren Model­len des Her­stel­lers und unse­rem eige­nen Sub­woo­fer. Hier­durch woll­ten wir zum einen sicher­stel­len, dass der Sub­woo­fer ordent­lich ein­ge­spielt wur­de (ja er war Werks­neu) und wir genug Zeit haben ihn in unse­re gewohn­ten Rou­ti­nen einzubauen.

Sunfire im Inneren

Zunächst ein­mal zur Ein­ord­nung: Pro­fi­ci­ent und Spea­k­er­craft sind gene­rell bau­gleich. Pro­fi­ci­ent eher für den Fach­han­del, Spea­k­er­craft für den Online­han­del. War­um sich das in zwei Fir­men­na­men unter­teilt, kön­nen wir lei­der nicht so genau erklä­ren. Was wir aber wis­sen ist: hin­ter die­sen Namen ver­birgt sich eine alt­be­kann­te Tech­no­lo­gie. Und zwar sind es die direk­ten Nach­fol­ger von Sun­fi­re. Sun­fi­re war mal neben SVS und Velo­dy­ne eine der bekann­tes­ten Mar­ken für Sub­woo­fer. Also: Neu­er Name, Sun­fi­re im Inneren.

Proficient Serien und Modelle

Um allen noch einen klei­nen Über­blick zu geben: Pro­fi­ci­ent sel­ber hat 3 Modell-Rei­hen. Die Ein­stei­ger­se­rie Pro­fi­ci­ent FDS mit den Model­len FDS‑8, FDS-10, FDS-12 und FDS-15. Die Spit­zen- bis High-End-Klas­se­se­rie Pro­fi­ci­ent FRS mit den Model­len FRS‑8, FRS-10 und FRS-12 sowie die Refenz­se­rie Pro­fi­ci­ent FTEQ mit dem FTEQ-12. Hier soll­te dann schon fast für jeden Raum und Geld­beu­tel was zu fin­den sein.

Unboxing

Sagen wir mal unspek­ta­ku­lär. Aber was erwar­tet man bei einem Sub­woo­fer? Gro­ßer schwar­zer Kas­ten, hier sogar in einem, sagen wir mal wei­ßen Beu­tel, ein­ge­packt. Mit­ge­lie­fert wird noch ein Strom­ka­bel und eine Anlei­tung. Jetzt nicht fan­cy, aber was will man schon mehr?

Ausstattung und Optik

Der Pro­fi­ci­ent FDS-12 von Pro­fi­ci­ent liest sich auf dem Papier schon ein­drucks­voll. 12 Zoll tripp­le Sub­woo­fer. Wobei hier ein Tel­ler aktiv ange­steu­ert wird und die bei­den seit­lich gele­ge­nen Tel­ler pas­siv mit­schwin­gen und so die Mem­bran­flä­che erhö­hen. Mit 600 Watt peak ange­trie­ben signa­li­siert dies aber schon, dass der Raum nicht zu groß sein soll­te und nicht zu viel Dämp­fung besit­zen. Die seit­li­chen Mem­bra­ne sind fest mit einer Stoff­ab­de­ckung ver­se­hen und beim vor­de­ren Mem­bran kann man die Stoff­ab­de­ckung ent­fer­nen. Der Sub­woo­fer ist mit einer schwarz mat­ten robus­ten, sowie pfle­ge­leich­ten Folie überzogen.

Bei den Anschlüs­sen gibt es nix zu mäkeln und der Sub­woo­fer ver­fügt über einen LFE-In oder aber Ste­reo Cinch-In. Wei­ter­hin besitzt der Sub­woo­fer eine Hal­te­rung für den optio­nal erhält­li­chen Wire­less Recei­ver und pas­sen­dem USB Anschluss zur Ener­gie­ver­sor­gung eben jenem.

Ein­stell­tech­nisch ist das Nötigs­te an Bord: Laut­stär­ke­reg­ler, Cross­over und Pha­sen­schal­ter. Zusätz­lich noch ein Schal­ter wel­cher den Sub­woo­fer dau­er­haft ein­schal­tet, in den Auto-Mode ver­setzt oder ausschaltet.

Verarbeitung

Die Ver­ab­ei­tung des Sub­woo­fers ist klas­sen­tech­nisch her­vor­ra­gend. Für eine obe­re Ein­stei­ger­klas­se in wel­chem er sich schät­zungs­wei­se bewegt hat er eine super Ver­ar­bei­tung. Das Gehäu­se weißt kei­ner­lei Spalt­ma­ße auf, die Folie­rung ist bla­sen­frei und das Gewicht lässt erah­nen, dass hier schon ein wenig Mate­ri­al ver­baut ist. Die Tech­nik­bau­tei­le machen alle einen wer­ti­gen Ein­druck und unter­strei­chen den anspruch der obe­ren Ein­stei­ger­klas­se. Die Reg­ler sei es für Laut­stär­ke oder Cross­over haben eine gute Hap­tik und geben gutes Feed­back bei bedienen.

Anschluss und Praxis

Der Anschluss vom Netz­ste­cker und Cinch-Kabel soll­te jedem leicht von der Hand gehen. Danach ist der Sub­woo­fer ten­den­zi­ell schon mal ein­satz­be­reit. Jedoch ist das nur die hal­be Mie­te und hier soll­te zumin­dest der Laut­strär­ke­reg­ler auf 50% gestellt wer­den und die Anla­ge neu ein­ge­mes­sen, falls man über eine eben sol­che Funk­ti­on ver­fügt. Hier berich­tigt dann der Recei­ver die Pha­se, Abstand und Laut­stär­ke in Bezug auf die ande­ren Laut­spre­cher des Systems.

Den­noch wird man lei­der oft mit ein­fach einen Suboo­fer in den Raum stel­len nicht glück­lich. Raum­mo­den, Aus­lö­schun­gen, etc. sind nahe­zu immer vor­han­den und so muss man schon in die Trick­kis­te grei­fen um sei­nem Sub­woo­fer tol­len Klang zu ent­lo­cken. Bei der Anschaf­fung eines Sub­woo­fers in der Preis­klas­se um die 1000€ soll­te man schon einen DSP mit ein­rech­nen. Sprich einen Mini­DSP oder Anti-Mode oder aber DSP-Fähig­kei­ten in sei­nem AVR/Vorstufe haben, um sei­nen Raum best­mög­lich aus­zu­glei­chen. Die Din­ger wir­ken wirk­lich Wunder.

Leistung und Gegrummel

Frisch ein­ge­mes­sen und dem Raum ange­passt macht das klei­ne Teil­chen schon mal was es soll. Klein ist natür­lich nicht unbe­dingt das Kre­do, denn mit 400x400x400mm ist er jetzt nicht “mini”. Vom Fre­quenz­gang ist der Sub­woo­fer mit 24–160HZ ordent­lich und aus­rei­chend für ein klei­nes Wohn­zim­mer-Heim­ki­no, aber eher weni­ger was für die dedi­zier­te Heim­ki­no-Höh­le. Die 600 Watt Peak sind hier ein­fach beschrän­kend und schät­zungs­wei­se bis 16qm machen die orden­lich Druck, alles was grö­ßer ist, ver­liert er schon an Bedeu­tung. Die geschlos­se­ne Bau­wei­se trägt natür­lich dazu bei, das er weni­ger Druck an den Raum abgie­bt, dafür aber schön flink spielt und so auch bei Musik Freu­de bereitet.

Höreindurck

Unser Hör­raum, wel­cher eine Mischung aus Wohn­zim­mer und akus­tisch sehr bear­bei­te­ten Wohn­zim­mer-Heim­ki­no ist, ver­langt dem Klei­nen schon ein wenig was ab. Das Zim­mer besteht aus einer Wohn-/Ess­zim­mer-Kom­bi­na­ti­on wobei das Wohn­zim­mer ca. 23qm und das Ess­zim­mer ca. 11qm mes­sen. Hier darf der Sub­woo­fer schon ein wenig pum­pen um bei Fil­men wie Dune, Dune 2, God­zil­la vs. Kong, Bla­de Run­ner 2049, God­zil­la II King of Mons­ters, John Wick 2, 3, 4, Mad Max, Nope oder Rea­dy Play­er One zu bestehen.

Wir fah­ren hier immer einen ange­neh­men Sprach­pe­gel von ca. 75–80db je nach Film und haben den Sub­woo­fer ca. 10db für ein wenig Spaß ange­ho­ben. Heißt im Umkehr­schluss, dass der Sub­woo­fer schon sei­ne 90–100db in den Raum trans­por­tie­ren soll­te und hier­mit haben wir schon, durch die Raum­grö­ße und Däm­mung, den Sub­woo­fer an sei­ne Gren­zen getrie­ben. Quit­tiert hat er uns das mit stel­len­wei­se unsau­be­rem Bass und gefühl­ter schwan­ken­der Pegelfestigkeit.

Nicht falsch ver­ste­hen. Er ist schlicht­weg nicht für unse­ren Anwen­dungs­fall gemacht. Den­noch schlägt er sich sehr gut für Leu­te die einen klei­ne­ren Raum haben, viel­leicht gerin­ge­re Pegel fah­ren durch Miet­si­tua­ti­on oder ein­fach nur einen Part­ner zu sei­nen Fronts suchen zum ent­spann­ten Musik hören.

Gene­rell bleibt zu sagen, dass er sehr har­mo­nisch spielt und sicher­lich leicht in so eini­ge Hifi-Sys­te­me zu inte­grie­ren ist. Wir haben ihn durch viel har­ten Metal mit schnel­len Bass-Drums getrie­ben, aber auch orches­tra­len Unter­ma­lun­gen bei z.B. Septicflesh’s Infer­nus Sin­fo­ni­ca MMXIX. Natür­lich haben wir eben­falls ein wenig Main­stream Musik lau­fen las­sen. Auch hier ist uns kein Aus­rei­ßer auf­ge­fal­len, wel­cher unse­ren Ein­druck trü­ben würde.

Spezifikationen

Hier noch die Tech-Specs für unse­re Puristen:

  • Tief­tö­ner: 12″ Poly­pro­py­len-Mem­bran mit hoher Auslenkung
  • Pas­si­ve Tief­tö­ner: Dual 12″-Polypropylenmembran mit hoher Auslenkung.
  • Fre­quenz­gang (+/- 3dB): 24–160HZ
  • Ver­stär­kerleis­tung (Peak): 600 Watt
  • Über­gangs­fre­quenz: 50–160Hz
  • Abmes­sun­gen (L x B x H) mm / Zoll: 375 x 393 x 394 / 14,75 x 15,46 x 15,5
  • Span­nung: 100~240V wählbar

Für wen ist der FDS-12 denn nu?

Ganz klar für Räu­me so bis zu 16qm, wenn man ordent­lich Druck will. Wei­ter­hin ist dies ein Ein­stei­ger-Sub ohne viel Schnick und Schnack. Gebo­ten bekommt man dann ordent­li­che Luft­be­we­gung durch die drei 12 Zoll Mem­bra­ne und die 600 Watt Peak soll­ten auch aus­rei­chen. Den­noch muss man sich einen DSP auf die Wunsch­lis­te setz­ten, um in sei­nen eige­nen vier Wän­den glück­lich zu wer­den. Wer hier Fra­gen hat, immer raus damit, schrei­ben wir ger­ne auch mal was zu.

Fazit

Der Pro­fi­ci­ent FDS-12 ist ein grund soli­der Ein­stei­ger Sub­woo­fer, aber im geho­be­ne­ren Preis­seg­ment. Hier tum­meln sich ganz klar vie­le Kon­ku­ren­ten und effek­tiv wird man sicher­lich den ein oder ande­ren Kan­di­da­ten fin­den, der hier oder dort etwas bes­ser oder anders macht. Nichts­des­to­trotz bekommt man mit dem Pro­fi­ci­ent FDS-12 ein Power House für klei­ne­re Räu­me. Mit sei­ner 3x 12 Zoll Mem­bran­flä­che hat er genug Flä­che um nach­hal­tig Druck zu erzeu­gen. Ihn wür­de aber sicher­lich eine poten­te­re End­stu­fe eben­falls gut ste­hen und ihn auf’s nächs­te Level heben. Mit sei­nem Fre­quenz­gang run­ter bis 28 Hz spielt er tief genug für das klei­ne Heim­ki­no und kann so auf jeden­fall bei jedem der gera­de einen Sub­woo­fer in dem Preis­seg­ment um die 1000€ sucht, auf die Short-List auf­ge­nom­men werden.

Ver­ar­bei­tung
7
Aus­stat­tung
8.5
Per­for­mance
9
Preis/Leistung
7.5
Leser­wer­tung0 Bewer­tun­gen
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