England, 1811. Das Land ist im Begriff, von einer neuen Zombie-Welle überrannt zu werden. Für Mrs. Bennet besteht jedoch das größere Problem darin, ihre fünf heiratsfähigen Töchter unter die Haube zu bringen. Eine davon ist Liz (Lily James) die wie der Rest ihrer Schwestern, die Kampfkunst der Shaolin beherrscht und eine leidenschaftliche Kämpferin ist. Neben den Zombies ist ihre größte Herausforderung wiederum, der seltsamen Anziehung zu dem adretten Kämpfer Mr. Darcy (Sam Riley) und dem Charme des manipulativen Mr. Wickham (Jack Huston) zu widerstehen. Liz und Darcy müssen erst persönliche Vorurteile überwinden, bevor sie im Kampf gegen die Zombies die wahre Liebe füreinander entdecken.
Dem reißerischen Titel nach zu urteilen müßten wir jetzt ein bluttriefenden Zombie-Actioner zu Gesicht bekommen… naja, der Trailer verrät, dass es sich bei Stolz und Vorurteil & Zombies wohl eher um eine Twillight-Version von Zombies zu handeln scheint und damit liegt man nicht schlecht. Aber zunächst das Positive: der Film ist irre gut gemacht! Die Kulissen, die Kostüme und die Darsteller. Alles passt und sieht verdammt gut aus. Die Geschichte ist im pre-vikorianischen Zeitalter angesiedelt und zwar direkt nach der verheerenden Zombie-Apokalypse. Der Adel hat sich wieder in seine Prunk-Häuser und ‑Schlösser verzogen und wähnt sich teilweise in naiver Sicherheit. Doch die Zombies greifen überall unkoordiniert um sich und so wird der Nachwuchs zur Ausbildung in den fernen Osten um dort in Kampfkünsten unterrichtet zu werden, um sich zu verteidigen. Sehr nette Idee und die Umsetzung ist Atmosphärisch und stimmig. Bis… ja bis zum ersten toten Zombie… versteht mich nicht falsch, es muss nicht immer literweise Kunstblut sein oder dergleichen. Aber wenn ein Zombie geköpft wird gehört Blut an die Klingt des Schwertes!
Dies war der Moment an dem Frauenherzen höher und Männerherzen tiefer schlagen. Natürlich hat der Film einiges an Charm und Komik, aber das war auch der Punkt ab welchem ich mich damit abgefunden hatte, dass es sich nicht um mein Horror-Zombie-Action-Highlight 2016 gehandelt hat. Ich denke hier wurde einiges an potential verschenkt. Seien es Running-Gags gerade mit den sonst in Scharen getöteten Zombies oder aber einige tief schwarze Lacher. Ein wenig Gore hat noch nie geschadet und spätestens mit The Walking Dead ist dies auch in der breiten Masse salonfähig geworden.
Bei der weiteren Story des Films handelt es sich um das typische Liebesgeturtel bei Adeligen und leider ist auch der Twist im Film sehr vorhersehbar. Zum Ende des Films hin wollte Regisseur Burrs Steers dann doch zu viel und viel von der natürlichen Kulisse musste dann der CGI weichen, was dem filmischen Genuss dann doch einen Abbruch gibt. Über den großen Showdown brauchen wir gar nicht zu reden, denn dieser war äußerst beschämend und kurz… leider…
Fazit
Bleibt zu sagen, dass in meinen Augen viel Potential verschenkt wurde, auch ohne einen Film nur für erwachsenes Publikum zu fordern. Die Story wird leider sehr eintönig und der Film ist für mich am Ende nicht mehr als ein netter blutleerer Zombie-Klamauk. Natürlich kenne ich den so oft erwähnten Bestseller-Roman, welcher die Vorlage zu diesem Film war nicht, als dass ich nicht über die Umsetzung schreiben kann.
Wer vielleicht mit anderen Erwartungen oder aber in zimperlicher weiblicher Begleitung ins Kino will könnte in Stolz und Vorurteil & Zombies seinen Spagat finden zwischen Horror-Lust und weniger roten Lebenssafts auf der Leinwand.
Eins muss aber dennoch hervorgehoben werden: Der Sound des Films ist klasse! Wir hatten beim Presse-Screening das Glück einen wirklich toll eingestellten Kinosaal zu haben, was den Film zumindest für meine Ohren zum Feuerwerk machte. Bleibt abzuwarten ob der Ton aus dem Kino so auf die Silberlinge kommt… dann müßte man ihn noch mal gegen hören und gucken ob er an der ein oder anderen Stelle als Referenz taugt.
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