DTS:X Archive - Deine Quelle für Tests & News zum Thema Horror, Heimkino, HiFi, Metal, Vinyl, 4K, Blu-Ray und mehr https://www.horror-news.com/tag/dtsx/ Neuigkeiten aus der Welt des Horror. News, Trailer und 4K Kritiken zu Filmen, Festivals und Musik aus dem Bereich Horror, Metal, Sci-Fi, Thriller, Fantasy Wed, 05 Jun 2024 09:45:35 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.2 https://www.horror-news.com/media/cropped-logo-250x250-1-32x32.png DTS:X Archive - Deine Quelle für Tests & News zum Thema Horror, Heimkino, HiFi, Metal, Vinyl, 4K, Blu-Ray und mehr https://www.horror-news.com/tag/dtsx/ 32 32 60029611 Warum Sound für Horror so wichtig ist und du besseren Sound brauchst. https://www.horror-news.com/warum-sound-fuer-horror-so-wichtig-ist-und-du-besseren-sound-brauchst/ https://www.horror-news.com/warum-sound-fuer-horror-so-wichtig-ist-und-du-besseren-sound-brauchst/#respond Wed, 05 Jun 2024 09:45:29 +0000 https://www.horror-news.com/?p=7690 Eigentlich wollte ich gerade einen Test für einen Subwoofer schreiben. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich noch nicht’s zum Thema Sound geschrieben habe. Hier wird es auch weniger um konkrete Produkte gehen, sondern erstmal ein wenig um Bewusstseinsschaffung/-entwicklung.

Spannung

Spannung ist wahrscheinlich das wichtigste Werkzeug eines Horror-Films schlechthin. Anders aber, als in einem Krimi oder Action-Film, entlädt diese sich bei einem Horror-Film meist in einem Schock oder anderer grauenhaften Situation. Ganz gleich wie, alle haben Spannung und den Spannungsbogen als Gemeinsamkeit. Um Spannung aufzubauen bedienen sich Filmemacher mehrerer Dinge. Natürlich des Bildes und Dargebotenen, der Vorstellungskraft des Zuschauers, aber auch zentral dem Ton.

Horror-Filme wirken im Kino meist mehr/stärker, als in den eigenen vier Wänden. Dies hat ebenfalls mehrere Gründe, Leinwand, Dunkelheit, ungewohnte Umgebung, Stimmung im Kinosaal, aber definitiv auch der Sound.

Minifizierung des Sounds

Hatte man früher nie daran gedacht, haben uns aber die Hersteller von Fernsehern ein Sound-Accessoires in den letzten Jahren aufgeschwatzt, was man sicherlich häufig in den heimischen Wohnzimmern sieht: die Soundbar.

War der Sound zu Röhren-TV-Zeiten noch ganz passabel, ja es wurden echt dort je nach Modell einiges an Lautsprecher verbaut, ist mit der Schlankheits-Kur der TVs spätestens schlichtweg kein Platz mehr vorhanden. Natürlich gibt es heut zu Tage Fernseher, welche einem das blaue vom Himmel versprechen bis hin zum 3D-Sound. Virtuell kann man einiges an netten Sound-Effekten darstellen, lockt das den geneigten Kino-Gänger aber weniger hervor. Klingt er doch meist blechern, hohl und angestrengt. Ja auch hier bestätigen die Ausnahmen die Regel, weil es hin und wieder TVs gibt die dann doch ganz passabel klingen. Nur eben dann nicht untenrum.

Die Soundbar hat Abhilfe geschaffen. Kommt sie ebenfalls mit einem Subwoofer um die Ecke, hat man schon wirklich mehr als passablen Sound und man könnte anfangen von Erlebnis zu reden.

Wir hatten vor einiger Zeit mal eine Premium Soundbar von LG bei uns in der Testung und konnten ihr attestieren, dass diese wirklich für das Heimkino tauglich ist.

AV-Receiver, Lautsprecher und das liebe Heimkino

Ist man doch mehr dem Filmgenuss verfallen, führt wohl kein Weg an einem AV-Receiver und sorfältig für sich ausgesuchte Komponenten vorbei. Hier kommt man schnell ins Straucheln, weil es natürlich jetzt für wirklich jeden Geldbeutel etwas gibt. Auch 20.000€ können hier nicht viel sein und jeder wird sicherlich in seinem Segment fündig.

Weiterhin beginnt hier auch der Bereich wo die Luft zwischen Kino und Heimkino ziemlich dünn wird. Wir kennen wirklich nicht viele Kinos, welche unserem Review-Setup noch einen drauf setzen können. Letztlich macht das Thema Spaß und man hat zugleich ein tolles Hobby, mit welchem man viel Zeit verbringen kann.

Horror im Heimkino

Wo wir wieder beim Thema Horror angelangt wären. Mit Soundbars und dedizierten Heimkino-Anlagen bekommt der Horror sicherlich noch mal ein anderes Gesicht. Gerade Horrorfilme glänzen durch wirklich rafiniertes Sound-Design und den Stimmungsaufbau darüber. Siehe A Quiet Place: ultra spannend, mit phänomenalem Atmos-Mix. Monster die knarzend im Stockwerk über dem Zuschauer und Protagonisten entlang laufen, viele kleine Sound-Details, welche die Spannung bis ins unermessliche treiben (Review). Evil Dead Rise: bombastischer Sound! Pervers gut anzuschauen und macht mächtig viel Druck im Heimkino. (Review) Wie man aber merkt: ja, Hand auf’s Herz, das funktioniert meist nur bei den neueren Produktionen. Natürlich profitieren Klassiker auch von besseren Sound, aber der Druck und die Dynamik waren zu den Zeiten aber noch was anderes. Es gab einfach noch nicht die heutigen Möglichkeiten und Budgets, um das Thema Sound so weit zu treiben. Dennoch kann man davon ausgehen, dass man so nah wie möglich an den gewollten Sound kommt.

Medium

Leute, Leute, Leute… auch ich liebe Streaming. Unkompliziert, viel Content sofort verfügbar. Aber: die Qualität leidet. Natürlich gibt es den ein oder anderen Stream der sich gut gucken lässt. Dennoch muss ich eine Lanze brechen für physikalische Medien. Die Blu-Ray und die 4K Ultra-HD Blu-Ray sind summa summarum das non plus ultra wenn es um Sound geht! Ja, es gibt von Label zu Label und Film zu Film Unterschiede und nicht immer werden wir in Deutschland mit Lossless Tonspuren beglückt. Aber es gibt auch genug Fails bei den Streaming-Tonspuren. Wie oft habe ich das schon erlebt das im Stream, warum auch immer, die Sprache fürchterlich leise abgemischt war.

Player gibt es, wenn die Ansprüche nicht zu hoch gesteckt sind, günstig zu kaufen. In einer Preisspanne von gut 70€-300€ sollten sich von Einsteiger bis nahezu High-End (der Sony X800m2 z.B.) einiges finden lassen. An Blu-Rays kommt man für kleines Geld gut über kleinanzeigen.de, wenn man sich dort ein wenig auskennt wegen Betrug und so. Bei 4K Scheiben kann man diese auch darüber bekommen, sind aber generell teurer.

Viele Scheiben sind mit hervorragendem Ton ausgestattet und schnell wirst du merken, dass nicht das Medium oder der Player an seine Grenzen kommt, sondern dein restliches Equipment.

Sound Dynamik

Auch ein leidliches Thema. Ich kann es ja verstehen: Warum zur Hölle werden manche Filme gefühlt immer lauter? Die Frage stellt man sich das ein oder andere Mal. Gerade in einer Mietswohnung ist das vielleicht ein wenig unangenehm. Hersteller von Heimkino-Technik haben das Problem direkt erkannt und stellen Anti-Dynamik-Funktionen zur Verfügung. Schwer zu sagen wie man das nennen will. Aber meist steht in den Menüs sowas wie “gleicht die Lautstärke wärend des Films an”. Effektiv ist das einfach nur ein Bügeleisen, welches jegliche Dynamik aus dem Film bügelt.

Dynamik ist ein Werkzeug im Sound Design und eigentlich will man diese, wenn es nicht unbedingt anders geht, nicht wegbügeln. Der Regisseur und die Sounddesigner haben sich schon was dabei gedacht. Ein Schockmoment nach ruhig anschwelender Spannung zum Beispiel. Hier gibt es natürlich auch Extremfälle wie Christopher Nolan Filme, welche äußerst viel Dynamik besitzen oder aber Disney+ Streams und generell Disney/Marvel Produktionen die im Heimkino schon ziemlich flachgebügelt sind.

Bass im Speziellen

Gerade bei Horrorfilmen empfinde ich Bass als eines der wichtigsten Soundmerkmale. Ein sauberer Bass der tief in die Magengrube drückt, erzeugt schon ein sehr bedrückendes Gefühl und ist damit ein wirklich tolles Stilmittel. Bitte versucht nicht mit einem kleinen Brüllwürfel Stimmung zu erzeugen. Das gelingt in der Regel weniger. Ja okay, vielleicht mit einem MicroVee X, aber den durfte ich noch nicht hören, deswegen kann ich dazu wenig sagen. Vergleicht es aber vielmehr mit dem Kinobesuch, wo es so manche Säle gibt, die das Thema Bass schon gut drauf haben. Unser lokaler IMAX Saal zum Beispiel. Der drückt einem den Bass bis in die tiefste Magengegend. Hier ist aber auch manchmal weniger mehr. Der Bass sollte drücken, aber halt nicht wie auf nem Hip-Hop Gig überbetont sein. Die Mischung macht’s.

Ausprobieren

Hör dich mal in deinem Freundeskreis um und guck mal ob du die Möglichkeit findest, genau sowas zu erleben. Fang klein an und schmeiß deinen Lieblings-Horrorfilm ein und erlebe ihn neu. Vielleicht upgradest du irgendwann und dann wirfst du wieder deinen Lieblings-Horrorfilm ein und guckst wie sich deine Soundkulisse verändert hat. Nach und nach kommst du dann deinem Geschmack näher.

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IOTAVX AVXP1 — Wir haben die massive Endstufe auf Herz und Nieren getestet https://www.horror-news.com/iotavx-avxp1-wir-haben-die-massive-endstufe-auf-herz-und-nieren-getestet/ https://www.horror-news.com/iotavx-avxp1-wir-haben-die-massive-endstufe-auf-herz-und-nieren-getestet/#respond Tue, 21 May 2024 21:23:15 +0000 https://www.horror-news.com/?p=7653 Wir haben uns wohl die Mehrkanal-Endstufe auf dem Markt angesehen: IOTAVX AVXP1. Viele von ihnen werkeln sicherlich schon in so manchem Heimkinos und auch wir haben uns die Finger geleckt, das Teilchen mal in die Finger zu bekommen.

Abgrenzung

Natürlich haben wir die Endstufe kostenlos ausgeliehen bekommen, was unseren Test aber nicht beeinflussen soll. Weiterhin verzichten wir hier auf jeglichen Hifi-Voodoo und werden nicht für diesen Test, wie etwa die Fachpresse bezahlt. Wer gerne blumige Umschreibungen von teils schier unmöglichen Dingen lesen möchte, kann sich gerne bei der Fachpresse umsehen. Bei uns bekommt ihr direkt auf die Ohren, oder eher Augen, wie wir das gute Stück einstufen.

Hintergrund

Die IOTAVX Geräte schwirren schon eine ganze Weile in Hifi-Gefilden herum und werden immer als Geheimtipp, eierlegende Wollmilchsau oder sonstigem umschrieben. Und ja, schaut man sich den Preis-Tag für die 7‑Kanal-Endstufe AVXP1 an und in die technischen Daten, merkt man: da scheint es viel für’s Geld zu geben. Aber auch mit anderen Produkten wildert IOTAVX in High-Endigen Gewässern und umgarnt den Kunden mit heißen Preisen. Beginnend mit der 17-Kanal-Vorstufe AVX17 für sagenumwobene 1800€. Wer sich ein wenig mit Heimkino-Anlagen auskennt merkt: 17 Kanäle und gerade mal 1800€? Richtig gelesen. IOTAVX hat sich Einfachheit auf die Fahne geschrieben. So wird auf “Schnick-Schnack” wie Smarte-Funktionen, Streaming oder dergleichen verzichtet und stattdessen in hochwertigere Technik investiert.

Das und laut Aussagen von Hifi-Pilot, dem deutschen Vertrieb, eine straffe Preiskalkulation, machen die Geräte so attraktiv. Wir waren schon länger angetan von den Geräten und neugierig was man für sein Geld geboten bekommt.

AV-Receiver Upgrade?

Teil unseres Testes sollte sein: Macht es Sinn sich eine Endstufe zu seinem AV-Receiver zu stellen und so mehr aus seinem Setup zu holen? Betrachtet man technische Specs von diversen Geräten im Einsteiger- und Mittelklasse-Segment sieht man oft blumige Zahlen in Sachen Leistung. Hier wird z.B. mit 200 Watt pro Kanal geworben. Für viele im ersten Moment ein Hingucker. Gerade wenn man etwas größere Lautsprecher sein eigen nennt. Genau darauf soll unser Versuch auch aus sein: Wir haben hier Bowers & Wilkins Lautsprecher, welche bekannterweise immer ein wenig mehr Leistung vertragen, als andere Lautsprecher in ihrem Preissegment. AV-Receiver sind im unteren Preissegment meist mit Class‑D Verstärkern ausgestattet, welche voll digital arbeiten und aufgrund ihrer kompakten Bauart, geringen Leistungsaufnahme und günstiger Komponenten gerne verbaut werden.

Was meist erst durch lesen der Produktspezikationen aber herauskommt ist, dass die versprochenen 200Watt pro Kanal lediglich bei 6Ohm Impendanz mit einem angeschlossenen Lautsprecher erreicht werden. Im 2 Kanal Betrieb sind es nur noch 165 Watt und bei 8 Ohm nur noch 125 Watt. Wie es aber beim Multichannel-Betrieb bei z.B. 7 angeschlossenen Lautsprechern aussieht, ist meist nicht mehr ersichtlich. Solch ein Receiver ist mit 600 Watt Spitzenleistung angegeben und hier sind natürlich alle Funktionen rund um die Verstärker inbegriffen. So z.B. der Betrieb des Geräts, Prozessoren, DSP’s etc. welche ebenfalls sicherlich nicht unwesentlich im Verbrauch sind. Das Ergebnis ist, dass im Surround-Betrieb der Receiver sicherlich nicht seine versprochenen 600 Watt auf die Straße bekommt, ebenfalls seine versprochene Leistung kaum halten kann und wer nicht gerade in einer Mietswohnung wohnt und gerne mal ein wenig lauter hört, ggf. schnell merkt wie das Gerät an seine Grenzen stößt.

Referenz-Lautstärke

Was ist “ein wenig lauter hören”? Wir halten es folgendermaßen. Im Kino ist es gang und gebe, dass ein Film bei der Sprache bei ca. 85 Dezibel eingepegelt wird. Hier spricht man von Referenz-Lautstärke. So können hier bei sehr dynamischen Filmtonspuren Schalldruckpegel von jenseits der 100 Dezibel für kurze Zeit erreicht werden. Das klingt alles bombastisch, ist uns aber teils schon zu laut, weshalb sich 75 Dezibel als solide in unserem Test-Kino herausgestellt hat. Einfach in ruhigen Passagen mal das Handy mit passender App gezückt und in einem Dialog schnell eingepegelt. Ja, für jeden Film kann da was individuelles herauskommen, da jeder Film unterschiedlich gemastert wurde. Leider.

Was man nicht unbedingt ohne direkten Vergleich merkt, ist wie die Leistung gerade bei komplexen Szenen einbricht. Die Dynamik leidet, wenn alle Lautsprecher durch Ereignisse in Filmen stark befeuert werden. Der Receiver stößt an seine Leistungsgrenze und fängt zum einen an leicht zu verzerren und anderen den Dynamic-Peak flach zu bügeln. Nicht mal mit Absicht, wie man es von Einstellungen in Receivern kennt um die Nachbarn nicht zu stören, sondern einfach technisch bedingt.

Zur Vorstufe degradiert

So waren wir natürlich neugierig, wie sich der AV-Receiver mit nachgeschalteter IOTAVX AVXP1 verhalten und gerade der Sound sich entwickeln würde.

Aber zu aller erst muss das gute Stück, welches die 30kg-Grenze knackt, an seinen Ort bewegt und angeschlossen werden. Da wir hier den Pre-Out eines Denon-Receivers genutzt haben, wurde der AVXP1 mit Cinch-Kabeln angeschlossen. Hierzu muss man auf der Rückseite des Geräts den Eingang per Kippschalter auf Cinch stellen. Weiterhin kann der Verstärker auch balanced mit XLR angeschlossen werden. Zeigt auch hier wieder das Augenzwinkern Richtung High-End-Segment, da solche Anschlüsse meist nur bei Hochpreisigen Geräten vorhanden sind. Nachdem auch die Lautsprecher am AVXP1 angeschlossen wurden, muss je nach AV-Receiver diesem noch mitgeteilt werden, dass dieser jetzt als Vorstufe agiert. In unserem Falle konnte man das nicht.

Empfehlenswert ist natürlich das bei gelegte Trigger-Kabel am Trigger-Ausgang (wenn vorhanden) des AV-Receivers anzuschließen, damit die Endstufe sich mit dem Receiver ein und ausschaltet, statt dies manuell tuen zu müssen.

Erwartungen

Nach dem ersten Anschalten denkt man sicherlich an einen AHA-Effekt oder großes OOHH Staunen. Da macht sich eher Ernüchterung breit, denn einen direkten Unterschied, hat man erst einmal nicht. Wobei, doch: der AVXP1 verfügt im Inneren über 6 große Kondensatoren, welche sich nach dem Einschalten, hörbar aufladen. Als Technik-Freak nichts verwunderliches, vielleicht als Laie ein wenig irritierend, dass die Endstufe nicht lautlos an geht. Nach wenigen Sekunden ist es aber dann auch schon still und die Kondensatoren stellen eine Pufferung von schlappen  90.000µF zur Verfügung. Sowas wird, z.B. gebraucht, wenn wir den Verstärker bei Peaks über seine Leistung von 1300 Watt beanspruchen und gewährleistet Pegelfestigkeit.

Wer ein wenig was mit Car-Hifi zu tun hat, weiß dass man sowas auch im Bassbereich einsetzt um die Autobatterie nicht unnötig zu belasten oder von der Lichtmaschine Phasenweise viel Strom zieht und sie so zu Grunde richtet. Im Gegensatz zum AV-Receiver hat der AVXP1 aber keine Class‑D Verstärker sondern Class‑A, welche tendenziell mehr Strom verbrauchen, aber klangtechnisch zu dem Besten zählen, wass man bekommen kann. Gepaart mit eben jener Kondensatorleistung von 90.000µF, kann man sich in den meisten Fällen sicher sein, dass einem die Leistung nicht wegbricht.

Klang

Die Headline ist schon ein Reißer in sich, “Klang”, aber generell sollte man darüber reden. Die Endstufe klingt nicht. Soll/darf sie auch nicht. Sie soll lediglich das Gelieferte so neutral wie möglich, rausch- und verzerrungsfrei verstärken. Und das tut sie im Test. Wir konnten keine Klangunterschiede bei unseren vielen Sessions heraushören. Was man aber sehr wohl tuen muss, ist seinen AV-Receiver nach dem Anschließen des Verstärkers neu einmessen, damit er ggf. Änderungen an Verstärker-Lautstärken rückgängig machen oder anpassen kann.

Was wir aber feststellen konnten ist, dass wir je nach Film schon merkbar mehr Dynamik haben. So haben wir etliche Filme in unserem Testzeitraum durch unseren Player gejagt und hier merkt man gerade bei Warner Bros. Filmen oder anderen Filmen mit tollen Tonspuren, dass hier einiges mehr geht. Ganz zum Leidwesen unserer Ohren. Naja… eigentlich ist es ja genau das was wir suchen. Wenn irgendwo die Post abgeht, dann darf hier schon der Decepticon durchs Zimmer laufen, der Jet das Triebwerk voll in die Fresse blasen oder der Soundtrack die ganze Bude zum Beben bringen.

Was man ebenfalls ein wenig feststellt, dass man hier noch einmal seine Subwoofer-Einstellung überdenken und verfeinern darf. Hat er eventuell zuvor zu hart zugepackt, weil der Sound von AV-Receiver eingebrochen ist, wurde ihm wahrscheinlich ebenfalls der Maulkorb verordnet.

Zur Einordnung. Mit AVR und Sound einbrechen reden wir nicht, vom 80 zu 60db. Das wäre schon sehr extrem und da sollte man sich schon arge Gedanken machen. Wir reden eher davon das wir die Sprache bei 75db einpegeln, bei einer Schießerei gute 82db haben, aber im Showdown wo die Schlacht tobt nicht über diese 82db kommen oder sogar ein wenig weniger haben. Das Gleiche aber mit AVXP1 z.B. sich bei 88–90db bewegt. Er somit Pegelfest im Sattel sitzt.

Wer also selber meint, diese “Einbrüche” bei sich zu hören, könnte darüber nachdenken sich eine Endstufe wie die AVXP1 zuzulegen.

Verarbeitung

Die 30kg der AVXP1 kommen nicht irgendwoher. IOTAVX spendiert der 7‑Kanal-Endstufe ein solides Stahlgehäuse, ein wahrlich großes und damit schweres 1300 Watt Ringkerntraffo und allen sieben Endstufen ordentliche passive Kühler. Den Materialeinsatz kann man hier nur hervorheben. Durch diesen fühlt sich die Endstufe gleich sehr wertig an. Alle Cinch- und Lautsprecher-Anschlüsse sind vergoldet und die Terminals schlichtweg hochwertig für die Preisklasse. Wahrscheinlich kann man lange suchen bis man hier Vergleichbares findet.

Schraubt man den Kasten auf, kann man sich selber davon überzeugen oder schaut sich unsere Bilder an, welche wir für euch gemacht haben und kann sich noch einmal ob unserer Worte versichern. Wer jetzt mit Vergleichen zu hochpreisigen Endstufen im High-End Segment kommt, wird dort sicherlich noch besser verarbeitete und tollere Komponenten finden, dennoch ist das mit aktuell 1300€ angesiedelte Gerät, durchaus spektakulär ausgestattet und verarbeitet.

Betrieb

Im Betrieb spielt die AVXP1 wie erwartet souverän. Wir haben durchweg messbar mehr Dynamik-Umfang in den Filmen. Abwärmetechnisch können wir uns nicht beschweren. Der Materialeinsatz zahlt sich hier wieder einmal aus. Unser Testgerät steht in der untersten Ebene unseres Creaktiv Trend 2 und demnach zu allen Seiten luftig. Im Betrieb ist die Endstufe natürlich nahezu lautlos. Wer jetzt aber in der stillen Kammer sitzt, kann vielleicht ein wenig das Trafo oder die Kondensatoren hören, dies aber eigentlich nur wenn man wirklich nah dran ist. Unsere Sitzposition ist zum einen erhöht zum Standort und ca. 3 Meter entfernt. Hier vernehmen wir keine Geräusche.

Beim Verbraucht vielleicht für den ein oder anderen entwas verwunderlich messen wir natürlich auch bei “keinem” oder leisen Ton den Verbraucht gemäß eingestellter Lautstärke. Also hat man bei ruhigen Passagen durchaus einen Verbrauch, der der Lautstärke angemessen ist. Zur Messung haben wir einen Shelly Plus Plus S an das Gerät gehängt und haben zwar die Endstufe nie an ihr 1300 Watt Limit getrieben, konnten aber bei unserer definierten Screening-Lautstärke bei 75db Sprache, einen Durchschnittsverbrauch gemittelt pro Stunde von irgendwo bei 130–170Wh ermitteln.

Für wen ist denn nun die Endstufe was?

Bei allem Gelaber vorher stellt sich vielleicht dennoch noch jemanden die Frage, für wen die IOTAVX AVXP1 was ist. Nun ja. Sicherlich nicht für das klitze kleine Wohnzimmer-Heimkino mit süßen Satelliten-Lautsprechern. Wer aber eine solide Anlage z.B. mit Standlautsprechern sein eigen nennt und es darüber hinaus mal hin und wieder ein wenig krachen lassen möchte und die Nachbarn ggf. mitspielen, könnte die Endstufe schon ins Auge fassen. Mit einem Preis von knapp 1300€ bewegt sie sich sicherlich nicht im totalen Einstiegssegment, aber sollte immer noch erschwinglich genug sein, dass man sagen kann, dass dieses Upgrade zu einem der günstigeren im Hifi-Bereich gehört.

Vielleicht möchte man auch generell weg von einem AV-Receiver hin zu einer Vor-/Endstufen Kombination. Dann bekommt man hier sicherlich ein wirklich tollen Baustein zu seinem Ziel. Gerade wenn wir mal ein wenig gegen die AV-Receiver hier schießen und reißerisch sagen: bei den heutigen Preisen der Geräte und einem wirklich ambitionierten Setup von 7.x.4 könnte auch das Set aus 2x der AVXP1 und 1x dem AVVX17 als Vor-/Endstufen Kombination für knapp unter 4000€ interessant sein. Mit 11 benötigten Endstufen und 14 welche man erhält, kann man locker noch seine Stereo Speaker im Bi-Amping betreiben und so beim Musikgenuss noch mal so richtig einheizen. Gleichzeitig hat man mit der 17 Kanal Vorstufe einiges an Spielraum für Experimente. Natürlich nicht ganz ohne einen Tradeoff einzugehen. Für den Spielraum büßt man zwar jegliche Smarten und Streaming-Funktionen ein oder Funktionen wie DSP-Magic um den Klang von Konzerthallen zu imitieren (wer benutzt sowas?!), bekommt aber eine hochwertige Surround und Musik Kombo mit tollen D/A Wandlern, DAC’s und Chips, sowie konfigurierbare parametrische EQ‘s.

Klingt auf dem Papier schon geil? Wir versuchen eben jene Kombo aus zwei AVXP1 und einer AVVX17 hier auf unserem Blog in Zukunft präsentieren zu können, denn sie lässt uns das Wasser im Mund zusammen laufen. Wir sind dran, versprochen und werden definitiv kein Blatt vor den Mund nehmen.

Fazit

IOTAVX’s AVXP1 7‑Kanal-Endstufe ist schon ein kleiner Leckerbissen. Immer vorausgesetzt wir haben das nötige Setup, um von den Vorzügen einer potenten Endstufe gebrauch zu machen. Sie spielt nicht auf, sondern so wie man es erwartet klangneutral. Hat immer die nötigen Reserven wenn es drauf ankommt und begeistert mit einer tollen Verarbeitung. Für den Preis von knapp 1300€ wird man so schnell nicht viel vergleichbares finden und ist mit dem 30kg Klotz mehr als gut bedient. Für alle die ebenfalls der Meinung sind, der AV-Receiver ist er der Anfang, ist die Endstufe sicherlich das nächste Level. Wir sind jedenfalls begeistert: You can have it back when you pry it from my cold, dead fingers… und überlegen sie vielleicht in Zukunft in unserem Referenz-Setup einzusetzten.

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Magnetar UDP900 — Review des High-End Flagschiffs https://www.horror-news.com/magnetar-udp900-review-des-high-end-flagschiffs/ https://www.horror-news.com/magnetar-udp900-review-des-high-end-flagschiffs/#respond Wed, 06 Dec 2023 20:32:04 +0000 https://www.horror-news.com/?p=7439 Will man meinen, Magnetar hat mir ihrem UDP800 schon die Messlatte bis ins Unendliche hoch gesetzt. Da kommt der UDP900 um die Ecke!

Was soll man sagen? Direkt nach der Ankündigung dieses Boliden, haben wir natürlich direkt zugesehen, das Gerät hier in die Testung zu bekommen. Wie ihr seht, ist uns das geglückt. Und das Beste: wir hatten wirklich Zeit um uns mit dem Player zu beschäftigen. Häufig müssen Reviews schnell gehen und man übersieht, vorurteilt zu schnell oder man kann das Produkt einfach nicht genießen. Wir haben den Magnetar gute 4 Wochen unter die Lupe genommen. In dieser Zeit haben wir ausschließlich den Magnetar für alle Sichtungen verwendet und darüber hinaus duzende Filme durchgejagt, um wirklich sicher zu sein, was wir hier schreiben. Dennoch schreiben wir hier unsere persönliche Meinung und versuchen nicht irgendwelche blumigen Umschreibungen zu finden für Hifi-Voodoo.

Unboxing

Aber fangen wir von vorne an. Der Magnetar UDP900 kommt ziemlich genau wie sein kleiner Buder verpackt in einem Samtbeutel, welcher mit Syropor umhüllt ist. Was als erstes auffällt ist das Gewicht: 18,5kg wiegt der Player samt Verpackung. Ohne sind es immer noch stattliche 15,8kg. Wer zum ersten Mal den Magnetar aus der Packung hebt, glaubt seinen Armen erstmal nicht. Wahnsinn, welche Materialschlacht sich schon mit dem erstem Kontakt zum Player anbahnt.

Zuerst entnehmen wir die Fernbedienung und das Kaltgeräte Anschlusskabel. Hier geht der Eindruck ein wenig Zweigleisig: ist das Kalteräte Anschlusskabel (nur) ein Gewöhnliches, ist die Fernbedienung hier wieder ein Brecher: 179 Gramm bringt die recht schmale und dünne Fernbedienung auf die Waage.

Verarbeitung

Womit wir direkt zur Verarbeitung des Magnetar UDP900 kommen. Sagen wir es erstmal klar heraus: wir kennen keinen besser verarbeiteten Player auf dem Markt. Hier bildet der UDP900 die absolute Speerspitze der Player. Wer ihn in die Hand nimmt, hat unweigerlich den Drang die Kiste aufzuschrauben und zu gucken, was sich alles hinter der Verblendung in dem Gehäuse verbirgt. Nein, wir wissen, dass man sowas nicht macht, wenn man selber das Geld für den Player ausgegeben hat. Aber da wir der Kiste unter den Rock gucken wollten, haben wir uns direkt unseren Schrauber geschnappt und das Geheimnis gelüftet. Und was uns unter dem Gehäuse entgegen kam, war wohl eines der aufgeräumtesten und hochwertig verarbeitsten Stücke Technik, die wie je in der Hand hatten.

Was als Erstes auffällt, ist die enorm dicke Frontplatte, welche ganze 15mm dick und aus einem Stück Aluminium gefräst ist. Sie hat lediglich zwei Aussparungen. Eine für das Laufwerk und eine für das Display und dessen Glasscheibe. Weiterhin fällt sofort das generell steife Gehäuse auf. Witzigerweise haben wir vergessen das Gehäuse mit Verstrebungen zu fotografieren, aber das Gehäuse wird oben mit zwei mehr als soliden Streben von der Front zur Rückseite versteift. Darunter befindet sich dann das aufgeräumte Innenleben. Mit erstaunen stellen wir fest, dass die Netzteilsektion und das Laufwerk über weitere Gehäuse verfügen. Entfernt man diese, kommt das nächste Gehäuse über dem Ringkerntraffo zum Vorschein. Also wer hier denkt, man bekommt nichts für sein Geld, der liegt hier falsch. Magnetar betreibt hier einen immensen Materialaufwand, um dem Kunden das höchste Maß an Schirmung und Dämpfung zu bieten.

Wirft man jetzt mal einen genaueren Blick auf die Eingeweide, fallen einem natürlich direkt die vielen Kondensatoren auf, wo hier fast ausschließlich ELNA Elektrolythkondensatoren verwendet wurden. Wer nur mal einen Blick auf die zwei dicken Brecher in der Analogsektion (rechts) wirft und online sieht, dass einer davon um die 4€ kostet, weiß dass dies utopische Bauteile für die meisten Elektrogeräte sind. Auch hier kann man Magnetar attestieren, das Bestmögliche getan zu haben, um seinen Kunden das Premium-Produkt zu bieten, welches man erwartet.

Das Laufwerk wurde entkoppelt und gefedert im Gehäuse gelagert. Da das Gehäuse wie eingangs erwähnt extrem Steif und schwer ist, ist das Vibrationsverhalten des Player natürlich maximal Träge. Und sollte es dann doch irgendwo vibrieren, werden die letzten Vibrationen von den hochwertigen Gehäusefüßen absorbiert.

Aber genug gelabert: Hier gibts Guts-Porn für alle die nie genug davon bekommen können.

Anschluss

Nachdem wir uns 1,5 Stunden mit dem Innenleben beschäftigt haben und den Player wieder zusammengesetzt, ging es an den Anschluss. Zuerst für alle High-Ender da draußen: Ja der Player hat fast alle Anschlüsse vergoldet! Und natürlich verfügt der Magnetar UDP900 wieder über zwei HDMI Ausgänge, einen für Bild und Ton und einen für dedizierten Ton. Entweder falls man das Bild nicht durch den Receiver schleifen will oder nicht kann, weil dieser irgendeinen Standard (4K, HDR, DolbyVision oder Ähnliches) nicht unterstützt. Weiterhin haben wir die üblichen Verdächtigen mit einem 1Gbit Lan Anschluss und einer USB 3.0 Schnittstelle um ein Speichermedium (USB-Stick oder HDD/SSD) anzuschließen, von welchem sich dann Medien abspielen lassen. In der Digitalsektion wird es nun ein wenig spannender, denn der UDP900 hat nicht nur einen Coaxial und Optical Digital Ausgang sondern eine 7.1 Analog-Sektion. Hier kann man dann direkt an Endstufen gehen. Weiterhin verfügt der UDP900 natürlich über eine analoge Stereo-Sektion mit XLR- und Cinch Ausgängen.

Wir haben es uns natürlich leicht gemacht und den Player in unser Creaktiv Trend 2 gestellt und direkt mal mit Strom und HDMI versorgt.

Erstbetrieb

Wahrscheinlich waren wir nicht die Ersten, die den Player ausprobiert haben, denn dieser rannte schon mit der aktuellsten Firmware, sodass wir hier keine Hand anlegen mussten. Das Menü begrüßte uns hier erfreulicherweise auch nicht in französisch, sondern englisch wobei wir es erstmal beließen. Dennoch viel auf, dass wir direkt mit dem Einlegen der ersten Disk keinen verlustfreien Ton hatten und uns direkt wieder ins Menü gestürzt haben um dem Player mitzuteilen, dass er uns Bitstream liefern darf. Weitere Einstellungen blieben erstmal aus, dass der Player offensichtlich schon eingestellt wurde.

Dennoch kann man sagen, dass die Menüs des Players alle aufgeräumt sind und wir uns bei unseren Spielereien schnell und einfach zurechtgefunden haben.

Ladezeiten

Hier macht der Magnetar UDP900 genauso wie sein kleinerer Bruder der UDP800 keine Gefangenen. Ist die Lade einmal geschlossen, legt der Player direkt los und die Ladezeiten sind wirklich gering. Hier fühlten wir uns wieder auf Wolke 7, da wir in unserer Arbeit beim Vergleichen von Filmen, heraussuchen von Filmpassagen zum Testen von Sound und Bild, uns rasend schnell im Vergleich zu unserem Sony X800m2 bewegen.

HDR, Dolby Vision

Wir hatten es schon beim Test vom Magnetar UDP800 geschrieben und können es hier eigentlich nur noch wiederholen: Sony hat es echt nicht drauf. Müssen wir immer umständlich gucken, ob ein Film nun Dolby Vision liefert und das vor Start des Filmes explizit ein und aus schalten. Der UDP900 erkennt es automatisch! Man könnte von Hexenwerk reden, aber andere Hersteller bieten dies ebenfalls ihren Kunden. Wir sind dennoch begeistert!

Bild

Na endlich… lange gelabert, nun kommen wir wohl zu wirklich spannenden Themen. Zuerst zum Setup: wir haben alle Tests mit unserem kalibierten LG C1 OLED, dem Ruipro Glasfaser HDMI-Kabel und den neuen Ruipro UHS zertifizieren Kupfer-HDMIKabeln (Test folgt), an unserem Denon X4000 durchgeführt.

Wir haben keinerlei Up-Scaling benutzt, da wir in unseren Tests auch immer das Quellmaterial beurteilen wollen, weshalb wir zu den Fähigkeiten keine Aussage treffen können und wollen.

Das Bild ist wie zu erwarten überragend, jedoch können wir hier keinen segnifikanten Unterschied zu unserem Referenzplayer feststellen. Sehrwohl aber, sobald es ans Spulen oder Kapitel springen geht. Hier spult der Player bis 16x flüssig wie Butter und Kapitel springt er ohne groß auszuholen an. Klasse! Auch Standbilder sind gestochen Scharf (wenn natürlich ein scharfes Bild getroffen wurde).

Ton

Hier haben wir uns wie eingangs erwähnt Bitstream liefern lassen und dieser wurde über unseren AVR verarbeitet. Das macht der Player ebenfalls suverän ohne irgendwelcher Ruckler oder Aussetzer. Nach dem Spulen und Kapitel springen ist der Ton direkt da und man selber wieder voll im Geschehen. Der Ton selber ist genauso Druckvoll wie von unserem Referenzplayer, wie auch nicht anders zu erwarten. Weitere Stellschrauben sind sicherlich nicht mehr beim Player zu suchen, sondern später in der Ton-Verarbeitungskette.

Lautstärke

Der Player spielt natürlich jede ihm vorgeworfene Disk suverän und ruhig ab. Ist der Player zu beginn noch deutlich hörbar (bei uns steht er ca. 2,5m hinter unseres Referenzplatzes in der rechten Ecke), wird er nach kurzer Spieldauer deutlich leiser. Wobei er in ruhigen Passagen immernoch hörbar bleibt. Hier vollbringt der UDP900 ebenfalls, trotz des immensen Materialeinsatzes keine Wunder. Aber wer sich solch einen Player zulegt, wird diesen sicherlich dann auch so stellen, dass er entweder in einem separaten Raum steht, hinter einer schallhämmenden Glasscheibe oder einfach damit leben. Schiebt der Sound bei John Wick, Godzilla oder Dune durchs Heimkino, ist das Geräusch eh passé.

Untertitel

Muss unbedingt erwähnt werden. Der Player verfügt über unglaublich viele Einstellungsmöglichkeiten von Untertiteln. Das fängt bei der Sprache an, geht dann über die Größe, Farbe, Schriftart, bis zur Position. Phänomenal wenn man viel mit Untertitel guckt. Haben wir wahrhaftig zwischenzeitig, bei Filmen die nur im O‑Ton (koreanisch, mandarin oder französisch) vorliegen. Großer Vorteil kann z.B. sein, dass jemand ohne Maskierung bei einer Leinwand sich den Untertitel in den schwarzen Bereich unter oder oberhalb des Bildes legen möchte. Gleiches geht natürlich auch bei einem normalen TV. So ist nicht gleich das Bild von der Schrift bedeckt. Jedoch ist zu beachten, dass je nach länge des Untertitels dadurch der Untertitel ggf. am unteren Bildschirmrand abgeschnitten wird.

Fernbedienung

Das Prachtstück hat natürlich auch eine Erwähnung verdient. Sie ist wirklich hochwertig, da sie über eine dünne Aluminium Ummantelung verfügt und sich so wertig in der Hand anfüht. Weiterhin ist die beleuchtbar. Hier gibt es wahrscheinlich auch das größte Manko am gesamten Player. Mit der Beleuchtung kann man nicht allzuviel anfangen, wenn man nicht alle Piktogramme beherrscht, denn die Tasten sind zwar durchscheinend, jedoch gibt es nur Symbole welche auf den Tasten selber abgebildet sind. Die Beschriftung, welche sich immer über der jeweiligen Taste befinden sind im Dunkeln nicht zu lesen und man muss auf die Raumbeleuchtung oder sein Handy zurückgreifen. Dies ist dennoch als Meckern auf sehr sehr hohen Niveau zu sehen. Ansonsten ist der Druckpunkt und das Ansprechverhalten hervorragend. Die abgebildeten Funktionen haben uns auch nichts vermissen lassen.

Formate

Natürlich präsentiert sich der Magnetar UDP900 als schieres Multi-Talent in Sachen abspielbare Formate. 4K UHD BD, BD, BD‑R, BD-RE, DVD‑R/RW, DVD+R/RW, DVD-Video, DVD-Audio, SACD, CD, CD‑R/RW um einige zu erwähnen. Desweiteren ist er in der Lage mit Hilfe des USB3.0 Anschlusses eine Festplatte von bis zu 16TB Speicher zu lesen oder via DLNA, SMB and NFS Bilder, Musik oder Videos abspielen/anzeigen mit etlichen Formaten wie MKV, AVI, MP4, WAV, FLAC, APE, DSD, etc.

Testumfang

Wie eingangs erwähnt, haben wir den Player gute vier Wochen bei uns stehen gehabt und konnten ihn somit viele, viele Stunden testen. Hier hat er sicherlich mehr als 50 Disks mal länger, mal kürzer gesehen. Ebenfalls haben wir ihn was Kapitelhopping und Spulen angeht nicht verschont, um die Passagen die wir betrachten wollten zu finden.

Für wen ist denn nun der Player?

Ganz klar für Enthusiasten! Für Menschen die High-End vollends ausleben wollen und immer nach dem i‑Tüpfelchen suchen. Wer immer zuhause sitzt und denkt: es muss doch noch etwas besseres geben, wird im Magnetar UDP900 seine Offenbarung finden. Für den geneigten Einsteiger gibt es sicherlich genug Optimierungen am eigenen Setup, ehe man zu solch einem High-End-Boliden greifen wird. Greift man aber irgendwann zu, wird man begeistert sein.


Fazit

Was sollen wir hier schreiben? Haben wir nicht schon den Magnetar UDP800 als den Zenit der 4K Ultra-HD Blu-Ray Player bezeichnet? Okay, der Magnetar UDP900 deklassiert seinen kleinen Bruder und schwingt sich gekonnt an ihm vorbei in den Olymp der High-End Player und definiert die Bedeutung von High-End neu. Kostet er mit knapp 3000€ ein kleines Vermögen, bekommt man aber als Gegenleistung wohl die Quintessenz der 4K Ultra-HD Blu-Ray Player. Ganz nach dem Motto: “Mehr ist nie genug” hat sich Magnetar mit seinem zweiten Player nicht nur aus dem Fenster gelehnt, sondern auch an dem Motto: “Besser haben als brauchen” bedient. So oder so ähnlich kann man auch die Kaufempfehlung ausprechen. Wer immer mehr braucht, findet im Magnetar UDP900 genau dies. Einen durch und durch High-End Boliden, welcher schon fast einem elektrotechnischen Kunstwerk gleicht.


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Verlosung — wir verlosen E.T. auf Instagram und Facebook https://www.horror-news.com/verlosung-wir-verlosen-e-t-auf-instagram-und-facebook/ https://www.horror-news.com/verlosung-wir-verlosen-e-t-auf-instagram-und-facebook/#respond Thu, 17 Nov 2022 11:00:00 +0000 https://www.horror-news.com/?p=6822 E.T. steht seit heute mit neuen Extras in den Regalen und bietet damit knapp 4 Stunden Bonusmaterial. Wer den Film noch nicht in der Sammlung hat, der hat jetzt eine gute Gelegenheit diese zu vervollständigen.

Da lassen wir uns es doch nicht nehmen und verlosen mit freundlicher Unterstützung von Universal Pictures, den Film als 4K Ultra-HD Blu-Ray und Blu-Ray über unsere Kanäle auf Instagram und Facebook.

Folgende neue Extras sind enthalten.

  • 40 Jahre E.T. — Der Ausserirdische
    Ein brandneuer Rückblick auf den Film und sein Vermächtnis
  • TCM-Classic-Filmfestival: Ein Abend mit Steven Spielberg
    Der berühmte Regisseur blickt nach 40 Jahren zurück auf seine Karriere und die Entstehung von E.T.
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LG DSP11RA 7.1.4 Soundbar Review — LG’s Flagschiff im Mega-Test https://www.horror-news.com/lg-dsp11ra-7-1-4-soundbar-review-lgs-flagschiff-im-mega-test/ https://www.horror-news.com/lg-dsp11ra-7-1-4-soundbar-review-lgs-flagschiff-im-mega-test/#respond Fri, 07 Jan 2022 11:26:58 +0000 https://www.horror-news.com/?p=5732 Anfang Dezember erreichte uns ein quasi mannhohes Paket, welches uns freundlicherweise von LG zur Verfügung gestellt wurde. Im Paket war die von uns schon erwartete LG DSP11RA 7.1.4 Soundbar. Wir hatten die Möglichkeit LG’s Flagschiff 6 Wochen auf Herz und Nieren zu testen.

Unboxing

Wie schon erwähnt: Mannshoch (154,6 x 48,3 x 28,4 cm) und knappe 30kg schwer, war das Paket erstmal alleine zwar zu händeln, aber schon ein kleiner Kraftakt. Reingeschliffen, ging es schon ans Auspacken. Im Lieferumfang befindet sich neben der Soundbar selber, ein kabelloser Subwoofer und zwei kabellose Surround-Lautsprecher. Alles bestens verpackt. Des weiteren gehören noch Wandhalterungen für die Soundbar und die Surround-Lautsprecher, ein HDMI-Kabel, Fernbedienung, 2 AA-Batterien und diverse Anleitungen dazu.

Überblick

Die Soundbar selber passt perfekt unter einen 65″ Fernseher, da sie die selbe Breite hat. Jedoch kann kein Fernseher auf sie gestellt werden. Hier bietet es sich an den Fernseher an die Wand zu hängen und die Soundbar wahlweise auf ein Lowboard (wie in unserem Test) zu stellen oder mit der mitgelieferten Halterung an der Wand unterhalb des Fernsehers zu befestigen. Der Subwoofer ist recht klein und unscheinbar. Die Surround-Lautsprecher ein wenig größer als man es von einer Sonos One gewohnt ist.

Optik und Verarbeitung

Das erste was beim Auspacken auffällt ist das Gewicht. Hier hat LG schon einiges an Material in diesem Set verarbeitet. Die Soundbar mit ihren 7,2kg ist kein Leichtgewicht. Sie fühlt sich nicht nur wertig an, sondern ist hervorragend verarbeitet. Keine optischen Spaltmaße oder dergleichen. Die Oberfläche hat eine gebürstete Oberfläche welche tief schwarz ist. Dennoch neigt die Oberfläche zu Reflektionen. Das Frongitter welches sich bis um die Seiten biegt ist aus Metall ebenfalls schwarz lackiert. Auf der Oberseite stechen sonst noch die Atmos-Speaker ins Auge, welche in die Oberfläche natlos eingelassen und ebenfalls mit einem Metallgitter verdeckt sind.

Der Subwoofer kommt mit 7,8kg zwar nicht als Bolide daher, aber passt optisch perfekt zur Soundbar. Die Oberseite in gewohnter gebürsteter Oberfläche, die Seiten wiederum mit schwarzem Stoff bespannt.

Die Surronds wiegen immer noch 5,2kg das Stück, sind an den Seiten schwarz mit gebürsteter Oberfläche und das Frongitter biegt sich auf die Oberseite, wo sich jeweils ein Atmos-Speaker befindet.

Hier bleiben keine Wünsche offen und wir sind begeistert von der Cleanheit und edlen Anmutung der Soundbar.

Die Soundbar verfügt an der Front über ein kleines Display in welchem der aktuelle Kanal angezeigt wird, sowie die Lautstärke oder aber Infos zum Finetuning des Sounds. Das Display verbirgt sich hinter dem Metallgitter und ist auch aus der Ferne gut lesbar. Jedoch ist es sehr hell und wir haben keine Einstellung gefunden in welcher es sich abschalten oder dimmen lässt, was schade ist denn zwischenzeitlich in dunklen Szenen stört die Helligkeit doch ein wenig.

Anschluss

Nachdem wir die Boxen in unserem Test-Kino verteilt hatten, ging es an den Anschluss. Zwar sind die Lautsprecher alle “kabellos”, dennoch ist das nur die halbe Wahrheit. Natürlich braucht jeder Lautsprecher sowie die Soundbar und der Subwoofer jeweils ein Stromkabel. Hier haben wir selber schon mal festgestellt, dass wie hier improvisieren müssen. Zwar haben wir ordentlich Lautsprecher-Kabel in den Wänden verlegt, aber nicht an den passenden Stellen Steckdosen. Mit Verlängerungskabeln haben wir die hinteren beiden Lautsprecher dann angeschlossen und uns der Soundbar gewidmet.

Die Soundbar verfügt über vielfältige Anschlüsse: 2 HDMI-In (HDMI 2.1), 1 HDMI-out (HDMI 2.1, eArc), ein Toslink und eine USB-Schnittstelle. Also haben wir unseren LG OLED65C1 (hier im Test) per HDMI (eArc) mit der Soundbar verbunden. Was wir ein wenig schade finden, ist der fehlende Ethernet-Anschluss. Warum erzählen wir später.

Mit Wlan (2,4+5Ghz) und Bluetooth 5.0 verfügt das Set über alle relevanten Anschlüsse, welche man heut zu Tage braucht.

Da die Soundbar für die 2021er Fernseh-Flagschiffe von LG konzipiert ist, lässt sich die Soundbar nahtlos über den Fernseher mit dessen Fernbedieung steuern. Einziges Manko ist wohl die Position der Anschlüsse: wo der Fernseher alle Anschlüsse frontal gesehen auf der linken Seite hat, sind die Anschlüsse der Soundbar eher auf der rechten Seite. Hier benötigt man unnötig längere Wege.

Des weitern muss man gucken wie nah die Soundbar an der Wand angebracht wird mit den beiliegenden Haltern und auf den Biegeradius der anzuschließenden Kabel achten. Wir haben hier ein RUIPRO 8K HDMI 2.1 (hier im Test) Glasfaserkabel verwendet. Da das Glasfaserkabel knickempfindlich ist, sollte man vorher mal ausprobieren wie man die Kabel am Ende verlegen möchte.

Einrichtung

Zur Einrichtung gibt es eine iOS- sowie Andriod-App. Hier im Test können wir nur von der iOS-App sprechen, da wir kein Andriod zur Verfügung hatten.

LG Sound Bar heißt die App und kann aus dem Apple App Store bezogen werden. Nach der Installation führt einen die App einfach und elegant durch die nötigen Schritte um die Soundbar mit dem hauseigenen Wlan zu verbinden.

Leider haben hier unsere Probleme mit dem Testgerät angefangen. Geliefert haben wir die Soundbar mit folgender Firmware bekommen:

Die Firmware war nach Recherche die zur dieser Zeit noch aktuelle.

Leider waren wir auch nach stundenlangem Probieren, Soundbar einschalten, auf Wifi schalten, App pairing starten, Wlan auswählen und verbinden, nicht in der Lage die Soundbar in unser Wlan zu bekommen. Hier fehlte uns schlussendlich der Ethernet-Port um das Problem zu umgehen. Wir haben es mir diversen iPhones ohne Erfolg versucht.

Update

Wenn man eine Soundbar 6 Wochen zum Testen hat, so wie wir, hatten wir zum Ende der Test-Zeit noch einmal die Gelegenheit beim Schopfe gepackt und die Soundbar noch einmal komplett resettet. Dennoch waren uns erste Verbindungsversuche nicht möglich.

Da wir hier ein Unifi-Netzwerk mit Controller haben, konnten wir aber wie auch schon beim ersten Mal nachvollziehen, dass die Soundbar dennoch im Wlan war. Lediglich für die App nicht erreichbar.

Nachdem wir angefangen haben unsere Messungen mit REW durchzuführen, ist uns bei der letzten Messung soundtechnisch eine Störung aufgefallen. Anscheinend hat die Soundbar im Hintergrund dennoch das Internet erreicht und sich ein Firmware-Update gezogen.

Unerwartet, aber damit auch der Gamechanger

Perfekt! Alles noch einmal auf Null (ihr glaubt nicht wie oft wir das gemacht haben). Und siehe da: es klappt auf Anhieb. Die Soundbar wird auch direkt als Airplay Lautsprecher erkannt, sowie von Google Home. Genial.

Ende gut alles gut. Zumindest bei der Einrichtung. ;)

Endlich können wir die Soundbar auch einmessen, bzw. sich automatisch einmessen lassen. (Dies haben wir zuvor mit einem kleinen Trick ebenfalls hinbekommen, nativ fühlt sich aber wesentlich besser an)

Technik-Bashing

Machen wir mal ein wenig Technik-Bashing: 770W Gesamt Leistung hat das System. 40 Watt je Kanal, 50 Watt je Höhen-Kanal und 220 Watt der Subwoofer. Der Center, Rechter- und Linker Kanal bestehen jeweils aus einem Höchtöner und einem Woofer genannten Mitteltöner. Bei den anderen Kanälen kommen verschiedene Hoch/Mittel-Töner zum Einsatz.

Insgesamt befinden sich 10 Speaker in der Soundbar selber und weitere 4 in den Surrounds. Plus der Subwoofer, macht Gesamt 15 Lautsprecher. Das ist schon sehr beachtlich.

Auch mit HDR10 und Dolby Vision Pass-Through kann die Soundbar alle relevanten konstraststeigernden Standards. Ja HDR10+ von Samsung gibt es noch, welches aber selten zum Einsatz kommt oder parallel meist auch in Dolby Vision verfügbar ist. Und in diesem Falle Dolby Vision meist auch noch besser aussieht.

Höreindruck

Wer die Soundbar 4 Wochen testen kann, hat genug Zeit einiges an Blockbuster durchzujagen. Genau so und nicht anders haben wir das gemacht. Weiterhin hatten wir immer wieder Freunde zu Gast, welche sich ebenfalls ein Höreindruck machen wollten. Wir haben natürlich seither unsere Reviews auf dem Blog ebenfalls mit der Soundbar durchgeführt.

Hier ersteinmal unsere Liste der Filme, welche wir in den Player geworfen haben (keine Garantie auf Vollständigkeit):

  • Dune (2021) (UHD)
  • Keine Zeit zu sterben (UHD)
  • The Dark Knight Trilogie (UHD)
  • Scream (UHD)
  • Drive (UHD)
  • Kong: Skull Island (UHD)
  • Godzilla (Blu-Ray)
  • Godzilla 2 (UHD)
  • Ready Player One (UHD)
  • Alita: Battle Angel (UHD)
  • Elysium (UHD)
  • Forever Purge (UHD)
  • Don’t Breathe 2 (Blu-Ray)
  • The Witcher Season 2 (Netflix)
  • Hawkeye (Disney+)
  • Das Buch von Boba Fett (Disney+)
  • Nobody (UHD)
  • Venom: Let there be carnage (Blu-Ray)
  • Halloween (2017) (UHD)
  • Tennet (UHD)
  • A Quiet Place (UHD)
  • A Quiet Place 2 (UHD)
  • Blade Runner 2049 (UHD)

Wir glauben, es kann keiner behaupten, dass wir die Soundbar nicht ausgiebig getestet haben. ;) Mit dabei Dolby Digital Plus Tonspuren beim Streaming, sowie Atmos mit DD+ Core. DTS-HD, DTS:X sowie Dolby TrueHD und Dolby Atmos Filme.

Aufstellung

Hier gibt es nicht viele Infos, wie LG sich das wirklich vorgestellt hat. Nach ein wenig Recherche und den ersten Höreindrücken, haben wir die Surrounds auf unsere vorhandenen Surrounds (Standlautsprecher) gestellt und somit die perfekte Höhe (Ohrhöhe) und Winkel (ca. 100 Grad) für unseren Test erreicht. Dabei stellte sich natürlich heraus, dass wir mit dem angepriesenen 7 unteren Kanälen eher ein Front links, rechts, Front-Wide links, rechts und Surround links, rechts haben und keine Surround-Backs wie man es von einer dedizierten 7.1 Anlage kennt.

Das erklärt natürlich, warum es von anderen Herstellern 9.2.4 Anlagen (z.B. von Nakamichi) gibt.

2D Ebene

Wollen wir erst über die 2D Ebene (7.1) reden. Hier hatten wir einiges Material dabei… Hier ging es uns natürlich um die Räumlichkeit der jeweiligen Filme und Szenen. Als erstes muss wohl erwähnt werden, dass jede Soundbar einen Kompromiss darstellt. Soundbars sind Einsatzbedingt nicht die Voluminösesten Lautsprecher, müssen sie doch flach genug sein um vor einen Fernseher zu passen. Mit 6,3cm ist die LG DSP11RA Soundbar schon wirklich flach. Das macht sich leider auch an dem Volumen der Stimmen und des Dargebotenen bemerkbar. Gerade im AI Sound Modus sind zwar die Stimmen und Effekte etwas angehoben, aber leider auch ein wenig hohl. Der Standard Modus (man mag es kaum glauben) klingt dort um längen besser. Letztlich war dies auch unser bevorzugter Modus.

Da wir nicht gerade den einfachsten Raum haben was die Beschallung angeht, hatte die Soundbar gut zu ackern bei uns. Dennoch hat sie das mit Bravur gemeistert. Die Räumlichkeit ist wunderbar, der Bass auch bei 90 Dezibel Schalldruck am Hörplatz voluminös und recht präzise. Wir haben Raumbedingt den Subwoofer um zwei Stufen gedrosselt, da er sonst in unserem Raum zu dick aufträgt.

Wir haben uns Christopher Nolan’s Dark Knight Trilogie in der 4K Fassung mit deutschen HD Sound zur Brust genommen und die Lautsprecher sanft einmassiert. Naja, sanft vielleicht noch beim ersten Teil, denn ab dem Zweiten hatte der Subwoofer gut zu ackern. Kapitel 14, 20 und 30 schieben schon echt und liefern uns brachialen Sound. Hier gab es nix zu meckern.

Um bei Nolan zu bleiben haben wir uns Tennet als nächstes vorgenommen. Vielleicht kann man sagen Tennet ist einer der “lautesten” Filme der letzten Jahre? Was hier an Sounddynamik erzeigt wird war schon im Kino beeindruckend und ist es auch im Heimkino. Von der ersten Minute an peitscht uns der Score um die Ohren. Kräftige Detonationen sowie feine Streicher. Der Score von Tennet ist nicht nur außergewöhnlich da je nach Situation vorwärts oder rückwärts abgespielt. Hier hat uns die Soundbar ebenfalls überzeugt.

3D Ebene

Wir waren schon sehr von der Performance in der 2D Ebene begeistert, also wurde es Zeit dickere Geschütze aufzufahren. Natürlich ist jeder getestete Film gerade was 3D Sound angeht ein anderer Schnack, aber wir hatten viel Variation. Dennoch muss man anmerken, dass Bauartbedingt der Atmos-Ton mit Up-Firing-Lautsprechern immer sehr diffus ist. Also geziehlte Atmos-Effekte sind zwar Ortbar, klingen aber bei weitem nicht so spektakulär, wie bei einem dedizierten System mit von oben nach unten strahlenden Deckenlautsprechern.

Weiterhin zu erwähnen sei, dass die Soundverbesserer der Soundbar deaktiviert werden wenn man die Soundbar mit Dolby Atmos und DTS:X Ton bespielt. Was wohl in unseren Augen auch eine gute Idee darstellt.

Blade Runner 2049 im englischen Original in Dolby Atmos, knallt von der ersten Sekunde an. Die Soundkulisse erweitert sich Kuppelförmig und gibt deutlich mehr Raum. Bauartbedingt sind natürlich direkte Höheneffekte wie die Landung von K’s Gefährt (3’35) sehr diffus. Dennoch bleibt der Effekt ortbar.

Anders z.B. bei A Quiet Place, wo der Wasserfall (37’42) schön von Oben ins Heimkino fällt, fehlt es ab 46’01 an Ortbarkeit. Wo man bei dedizierten Systemen die Monster deutlich oben verfolgen kann, ist hier nur ein diffuser Klangteppich.

Dune welcher, wenig dedizierte Höheneffekte hat, klingt durch die 4 Up-Firing-Lautsprecher großartig. Sehr räumlich gibt sich der Score immer wieder und macht uns wirklich Spaß.

Ebenfalls Kong: Skull Island wo Kong die Hubschrauber auseinander nimmt. Hier breitet sich eine wunderbare Klangbühne um und über uns aus. Direkte Effekte gehen aber auch hier unter.

Subwoofer

Der Größte Subwoofer ist der beim LG DSP11RA Beigefügte nicht. Dafür klingt er schon sehr Voluminös.

Gemessen mit MiniDSP UMIK‑1 und Room EQ Wizard (REW Copyright © John Mulcahy 2021 All Rights Reserved) an unserem Referenzhörplatz.

Bei einem Referenzpegel von 75 Dezibel sehen wir, dass der Sub ab ca. 28 Hz ordentlich anfängt zu pumpen. So bedient der Subwoofer noch den oberen Bereich des Spaß-Frequenzbereichs (10–40 Hz wo man im besten Falle ordentlich was im Magen spürt). Dennoch hat der Subwoofer in unserem 35qm Zimmer ordentlich zu tun. Wir haben den Subwoofer direkt neben dem Lowboard stehen mit einem ca. 10 cm Abstand zur Wand. In Filmen wir Tennet, Dune, Blade Runner 2049 oder Kong hat er ordentlich zu kämpfen, um unseren Raum mit druckvollen Bässen zu versorgen. Sicherlich hat er in einem kleineren Raum leichteres Spiel. Dennoch muss man sagen, klappt auch dies und die meisten Heimkino-Einsteiger werden begeistert sein, welchen Druck er entfalten kann. Leider muss man aber auch sagen, dass er schon ein wenig verzerrt. Er klingt nicht so knackig wie ein externer Bolide von SVS, Velodyne, Arendal oder ähnlichem. Muss er aber auch nicht, da solche Subwoofer teilweise schon so viel kosten wie LG’s Soundbar-Set.

Kalibriert vs. unkalibirert

Natürlich haben wir uns es nicht nehmen lassen alle Kanäle mal auf Herz und Nieren zu prüfen und haben mit REW Nachgemessen. Wir wollten wissen was die AI Kalibierung messtechnisch an unserem Referenzhörplatz ausmacht.

Gerade weil wir nach der Kalibrierung keinerlei anderen Höreindruck hatten, haben wir unser MiniDSP UMIK‑1 rausgeholt und mit REW mal nachgemessen. Wie oben in der Galerie zu sehen unterscheiden sich kalibriert vs. unkalibriert nur maginal.

Ob das jetzt für unseren Raum spricht, wagen wir noch zu bezweifeln. Denn hier sehen wir persönlich aktuell noch am meisten Spielraum für einen viel besseren Klang bei unserem Filmgenuss.

Aber vielleicht ist es dennoch stark Raum abhängig. Dies sollte jeder für sich selber überprüfen. Im Standard-Modus klingt die Soundbar hervorragend.

Musik

Wer den Blog hier verfolgt, weiß das wir ebenfalls über Musik härterer Gangart schreiben und so haben wir es uns nicht nehmen lassen, die Soundbar mit diversen Formaten, Streaming und Wireless Abspielarten zu testen.

Die Soundbar lässt sich sicherlich als guter Stereoanlagen-Ersatz einsetzen. Natürlich hat man gerade beim Metal hier Kompromisse einzugehen. Generell ist die Musik klar, die Stimmen definiert und gut verständlich. Dank des Subwoofers, machen auch harte Breakdowns spaß. Dennoch fehlt es hier und da an Druck und Raum für fette Gitarren oder dem Drumset. Hier merkt man deutlich die Grenzen des Subwoofers, welcher hier schon ein wenig anfängt zu flattern.

Elektronische Musik ist hier natürlich weniger wählerisch und klingt hier perfekt. Satte Bässe und gute Höhen.

Pegelfestigkeit

Ja, ja wir wissen das viele in Mietswohnungen wohnen und deshalb eher auf Funktionen schielen, welche die Dynamik aus den Filmen nimmt um die Nachbarn nicht zu verärgern. Aber mal angenommen, ihr wollt so richtig auf die Kacke hauen… dann haben wir die Soundbar bis nahe zu 100 Dezibel bei uns im Test hoch gedreht und können euch sagen: der Subwoofer kommt schon ins schwitzen und klingt verwaschener. Aber generell können wir eh empfehlen den Sub ein wenig zu drosseln damit nicht alles nach Bass klingt. Wir haben ihn um zwei Lautstärke-Punkte herunter gedreht und waren dann auch bei hohem Pegel zufrieden mit seiner Leistung.

Smart-Funktionen

Welches Gerät hat heut zu tage keine Smart-Funktionen? So auch die LG DSP11RA. Sie kommt mit Unterstützung von digitalen Sprachassistenten von Amazon (Amazon Alexa) und Google (Google Assistant). Des weiteren beherrscht sie Apples Airplay2 und lässt sich somit auch zum Musik-Streamen nutzen. Natürlich darf hier auch Chromecast sowie Spotify Streaming nicht fehlen. Weiterhin durch Bluetooth kann man schier jedes Handy oder ähnliches Abspielgerät mit der Soundbar pairen und so ebenfalls als Stereoanlagen-Ersatz benutzen.

Wir haben alle Funktionen eingerichtet und stundenlang ausprobiert. Hier konnten wir keine Mängel feststellen und somit kann man, wenn man diese Funktionen plant zu nutzen, diese uneingeschränkt empfehlen.

Bedienung

Die Bedingung ist LG-Typisch: Die mitgelieferte Fernbedienung erinnert an die der 2021er OLED Serie, wobei sie kleiner ist. Mit ihr kann man die wichtigsten Funktionen bedienen. Wer einen LG Fernseher besitzt kann die Fernbedienung aber getrost im Karton lassen, da die Soundbar ebenfalls natlos mit den LG eigenen Fernbedienungen von Fernsehern bedienbar ist. Ebenfalls lässt sich die Soundbar per CEC steuern und so sollten auch Fernseher anderer Hersteller in der Lage sein einige Funktionen zu steuern. Hier haben wir kein Testobjekt zur Hand gehabt um dies zu probieren.

Einstellmöglichkeiten

Hier treffen wir auf den Punkt im Test, welcher uns ein wenig enttäuscht hat. Die wirklichen Einstellmöglichkeiten seitens des Tons sind wirklich spartanisch. Natürlich besteht die Möglichkeit die Bässe und Höhen anzupassen. Des weiteren kann man gewisse Gruppen der Lautsprecher lauter respektive leiser machen. Hierzu zählen, Center, Front R+L, Back R+L sowie Atmos Front R+L und Atmos Back R+L. Leider gibt es keine Unterscheidung von rechtem und linken Kanal bei der Lautstärkeanpassung.

Desweiteren fehlten uns Anpassungsmöglichkeiten zu den Frequenzen oder dergleichen. Hier muss man den Sound den man bekommen mögen oder sich nach einem anderen Gerät umsehen. Die Möglichkeiten eines dedizierten Systems sind hier erheblich umfangreicher.

Für wen ist die Soundbar geeignet?

Die Soundbar ist ganz klar im oberen Segment was Qualität, Funktionsumfang und Preis angeht. Mit einem Listenpreis von 1499€ und einem Straßenpreis von ca. 1250€ ist sie kein günstiger Vertreter aber sicherlich eine der Besten. Wer minimalen Aufwand bei der Installation und Einrichtung für sein Heimkino sucht, ist bei der LG DSP11RA goldrichtig. Ebenfalls Leute die eine optisch unauffällige Surround-Kulisse suchen sollten sich die Soundbar mal näher ansehen.

Wer jedoch nach Absolution sucht was den Sound angeht, sollte sich eher Gedanken über eine dedizierte Anlage mit “großen” Lautsprechern machen. Hier sind je nach Lautsprecher die Stimmen wesentlich voller und der Bass wesentlich definierter. Gar nicht zu sprechen über die Anpassungsmöglichkeiten. Denn hier bietet die Soundbar nur ein Minimum desses was AV-Receiver dieser Tage zu bieten haben.

Habe ich mit der Soundbar Ton wie im Kino?

Sehrwohl. In unserem Testraum konnten wir schon sagen, dass die Soundbar je nach Kino schon einen besseren Ton ausgeben kann. Leider sind dieser Tage viele Kinos technisch nicht auf der Höhe oder die Kinobetreiber einfach taub (und blind). In Verbindung mit einem großen Fernseher oder gar Leinwand lässt sich sicherlich teils besserer Ton Zuhause erziehlen.

Fazit

Mit der DSP11RA hat LG eine hervorragende Soundbar im Programm, welche sich in nahezu jedes Wohnzimmer integrieren lässt, vorrausgesetzt man hat Steckdosen an geeigneten Stellen. Die Surround- sowie 3D-Kulisse sind überzeugend und hüllen uns immer glaubwürdig ein. Weiterhin ist die Soundbar sehr pegelstark und so ebenfalls für größere Räume geeignet. Lediglich der Subwoofer kommt später an seine Grenzen. Hier wird der geneigte Bass-Junkie leider nicht glücklich werden. Was nicht heißen soll, dass der Subwoofer zu schwach ist. Auch er bringt das Interieur zum wackeln und sicherlich die Nachbarn auf die Palme sollte man es in einer Mietwohnung übertreiben. Lediglich die wenigen Feintuningmöglichkeiten sind ein wenig schade. Hier wäre per App mehr drin gewesen.

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