Ach was waren das noch für Zeiten? Quartermain oder Indiana Jones (ja… hier soll es neues Material geben…) welche sich den Gefahren fremder Länder und Kulturen stellten, um sagenumwobene Schätze und Artefakte zu bergen. Überall lauerten Gefahren, Spinnen, Schlagen… Das Genre um den recht klassischen “Abenteuer-Film” ist ein wenig in Vergessenheit geraden. Vielleicht will man die letzten beiden Jumanji Teile dazuzählen, aber letztlich gibt es immer viel zu wenig Material aus der Richtung.
So haben wir uns schon im Frühjahr gefreut, als wir den Trailer zu The Lost City hier vorgestellt haben. Sandra Bullock, Channing Tatum, Brad Pit und Daniel Radcliffe lassen einen schon mal die Augenbrauen heben und steigern die Vorfreude auf eine seichte Action-Komödie.
Story
Und so schwimmt der Film wahrhaftig in der ersten Hälfte ganz und gar in Fahrwassern der großen Abenteuer-Filme. Die Großstadt-Tussi und der Posterboy geben hier das ungleiche Paar ab, welches das Abenteuer durchleben darf. Ein wenig spooky ist das geflirte schon, denn sorry an die Fans… aber Sandra Bullock ist echt mitlerweile in die Jahre gekommen mit ihren 58 Jahren. Das merkt man auch wirklich hier und da, wo sie sich sichtlich schont und nicht mehr der junge Mega-Star aus vergangenen Zeiten ist. Die Schönheits-OPs in ihrem Gesicht kommen stark zur Geltung und sie kann einem ein wenig leid tun, auch wenn sie sich das sicherlich selber ausgesucht hat.
Dennoch: Ungleiches Paar, Wortgefechte, Abenteuer dominieren die erste Hälfte des Films und machen wirklich Spaß. Die Motive des Covermodels Alan, die Schriftstellerin Loretta Sage aus den Fängen des fiesen Multimilliadärs (Daniel Radcliffe) zu retten sind zwar willkürlich, aber wer überall tiefgreifende Story und Sinn sucht ist bei dem Genre wahrscheinlich auch falsch aufgehoben.
Ab der Hälfte des Films wird es dann jedoch ein wenig zäh. Die Gefahren in dem “Urwald” sind nicht wirklich bedrohlich, niemand muss wirklich an sein Grenzen gehen und die Baddies sind nicht die hellsten Leuchten. Gut und gerne hätte hier der Film eine kleine “Schönheits-OP”/Straffung vertragen, um das Tempo weiter hoch zu halten.
Generell kann man sich den Film aber gut ansehen und alles in allem war es wieder schön sich dem Abenteuer-Film zu widmen. Gerne darf es mehr solcher Filme geben, welche einen dann gute 90 ‑120 Minuten unterhalten dürfen.
Bild
Wir durften die UHD begutachten und das hat sich mehr als gelohnt. Hier gibt uns Paramount Pictures wirklich ein astreines Bild an die Hand. Generell können wir sagen: das Bild ist exzellent abgemischt. Die Farben der Flora und Fauna, Hautfarben und Explosionen eine Augenweide. Weiterhin kommt die Disk in Dolby Vision daher was wir zu keiner Zeit missen wollen. Schon allein der Kontrast des Urwalds mit dem knallig rosanen Pallieten-Kleid von Loretta Sage. Genial! Detailzeichnung, Schattierungen und dunkle Bereiche sind einfach herrausragend.
Selbst beim CGI gibt es keine Makel. Wir konnten keine Artefaktbildung oder dergleichen beim Ansehen feststellen. Gerne kann uns Paramount mehr von so Scheiben mit derart gutem Bild liefern!
Ton
Abschließend müssen wir zum Ton kommen und allein an meiner Formulierung merkt man schon das hier der Hund begraben ist. Leider hat es auch auf der UHD nicht für eine deutsche Atmos Tonspur gereicht. Im Vergleich zur englischen Atmos Spur auf der Disk, wird die deutsche Dolby Digital Mischung dem herrausragenden Bild nicht gerecht. Generell fehlt es an Punch in der Magengrube… dies ist natürlich im englischen völlig anders und man trauert dem Atmos Ton schon ein wenig hinterher. Man kann mit dem deutschen Ton sicherlich leben, aber wer dem O‑Ton nicht abgeneigt ist, dem sei er ans Herz gelegt.
Fazit
Alles in allem kann man sicherlich nicht viel falsch machen mit der Disk von The Lost City. Wer seichte Stories liebt und sich berauschen lassen möchte mit einem Abenteuer-Film ist sicherlich goldrichtig. Das Bild ist wirklich erste Sahne und ein Genuss anzusehen. Wer jetzt auch noch gerne den O‑Ton nimmt statt der Synchro hat hier ein tolles Gesamtpaket. Dennoch wird für viele der deutsche Ton ausreichend sein und wir wollen ihn nicht zu madig machen, denn er ist immer noch besser als der meiste Ton von Streaming-Anbietern und/oder platten Disney-Abmischungen.
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