The Monkey — Klappe zu, Affe tod — Im Kino

Ein mecha­ni­scher Affe mit Trom­mel­stö­cken, der Tod und Ver­der­ben bringt – was wie das Kon­zept eines alb­traum­haf­ten Kin­der­spiels klingt, ent­puppt sich in „The Mon­key“ zur Grund­la­ge eines der eigen­wil­ligs­ten Hor­ror­er­leb­nis­se des Jah­res. Unter der Regie von Osgood Per­kins („Lon­glegs“) und pro­du­ziert von Hor­ror-Iko­ne James Wan („Saw“, „The Con­ju­ring“) adap­tiert der Film Ste­phen Kings gleich­na­mi­ge Kurz­ge­schich­te aus dem Erzähl­band „Blut – Ske­le­ton Crew“ (1985) auf eine Wei­se, die Gen­re-Fans eben­so schau­dern wie schmun­zeln lässt. Ab 20. Febru­ar 2025 bun­des­weit in den Kinos.

EIN SPIELZEUG MIT TÖDLICHEM ANTRIEB

Die Zwil­lings­brü­der Hal und Bill Shelb­urn (bei­de ver­kör­pert von Theo James, „The White Lotus“) ent­de­cken als Kin­der auf dem Dach­bo­den ihres ver­stor­be­nen Vaters einen mecha­ni­schen Affen – ein schein­bar harm­lo­ses Spiel­zeug, das sich schnell als Aus­lö­ser absur­der und grau­sa­mer Todes­fäl­le ent­puppt. Jah­re spä­ter, längst erwach­sen und ent­frem­det, sehen sich die Brü­der erneut mit dem Fluch des Affen kon­fron­tiert. Als in ihrem Umfeld erneut mys­te­riö­se Tode gesche­hen, bleibt ihnen kei­ne Wahl: Sie müs­sen sich ihrer trau­ma­ti­schen Ver­gan­gen­heit stel­len und den Affen ein für alle Mal ver­nich­ten – bevor er wei­te­re Opfer fordert.

Per­kins, bekannt für sei­ne atmo­sphä­risch dich­ten Hor­ror­wer­ke, ver­lässt hier bewusst aus­ge­tre­te­ne Pfa­de. Statt rei­nem Psycho-Hor­ror setzt er auf eine Mischung aus schwar­zem Humor, gro­tes­ker Gewalt und emo­tio­na­len Tie­fen. „Wenn man eine Komö­die machen will, dann geht man in die Vol­len“, so der Regis­seur im Gespräch mit Empire. „Hier explo­die­ren Leu­te – und das wird eine Schweinerei“

EIN DREAMTEAM DES HORRORS

An der Sei­te von Theo James, der in der Dop­pel­rol­le der Brü­der sei­ne schau­spie­le­ri­sche Band­brei­te unter Beweis stellt, glänzt ein hoch­ka­rä­ti­ges Ensem­ble: Eli­jah Wood („Der Herr der Rin­ge“), Tatia­na Mas­la­ny („Orphan Black“) als die besorg­te Mut­ter Lois und Chris­ti­an Con­very („Sweet Tooth“) als jun­ger Hal lie­fern Nuan­cen in einer Geschich­te, die zwi­schen Fami­li­en­tra­gö­die und blu­ti­gem Slap­stick oszilliert.

Pro­du­zent James Wan bringt sei­ne Exper­ti­se aus Fran­chi­ses wie „The Con­ju­ring“ ein, wäh­rend Per­kins’ visu­el­ler Stil – unter­stützt von Kame­ra­mann Nico Agui­lar („Lon­glegs“) – das Absur­de mit melan­cho­li­scher Ästhe­tik ver­bin­det. Die Film­mu­sik von Edo Van Bree­men unter­malt dabei geschickt den Kon­trast zwi­schen Hei­ter­keit und Horrorkulissen.

ZWISCHEN BLUTIGEM KRAWALL UND MELANCHOLIE

The Mon­key“ ist kein rei­ner Scho­cker, son­dern ein Film der Kon­tras­te: Wäh­rend die Todes­sze­nen an „Final Destination“-spektakuläre Absur­di­tät erin­nern („Wer wird dies­mal dran glau­ben – und wie?“, fragt der Trai­ler pro­vo­kant), liegt der Fokus eben­so auf der zer­rüt­te­ten Bezie­hung der Brü­der. Hal, nun selbst Vater, kämpft mit der Angst, sei­nen Sohn (Colin O’Brien) in den­sel­ben Fluch zu ver­stri­cken, wäh­rend Bill sich in Ver­schwö­rungs­theo­rien ver­liert. „Es geht um Schuld, Ver­lust und die Fra­ge, ob man dem Schick­sal ent­kom­men kann“, erklärt Per­kins, der per­sön­li­che Erfah­run­gen mit Trau­er in den Film ein­flie­ßen ließ.

Ste­phen King, des­sen Kurz­ge­schich­te hier deut­lich erwei­tert wur­de, zeig­te sich laut Pro­duk­ti­ons­team begeis­tert von der Adap­ti­on – eine Sel­ten­heit bei den oft kri­tisch betrach­te­ten Ver­fil­mun­gen sei­ner Werke.

Ein Trailder, der blutige Neugier weckt

Der bereits ver­öf­fent­lich­te Trai­ler gibt einen Vor­ge­schmack auf den irre Mix aus Humor und Hor­ror: Zu sphä­ri­schen Klän­gen wir­beln Trom­mel­stö­cke, wäh­rend blu­ti­ge Explo­sio­nen und schril­le Jump-Sca­res die Absur­di­tät des Fluchs unter­strei­chen. Ach­tung: Nicht für Zartbesaitete!

Kritiker-Stimmen: Ein “kranker” Genretanz

Ers­te Vor­füh­run­gen lös­ten Begeis­te­rung aus: Rot­ten Toma­toes attes­tiert dem Film eine Fri­sche­quo­te von 84 %, wäh­rend Kri­ti­ker die „unver­gess­lich blu­ti­gen Ein­stel­lun­gen“ und Per­kins’ „kran­ken Sinn für Humor“ loben 8. Meta­cri­tic ver­gibt einen Score von 67/100 – soli­de Wer­te für einen Film, der bewusst die Gren­zen des Gen­res austestet.

Sammlerstücke und Kinogimmicks

In den USA ser­vie­ren aus­ge­wähl­te Kinos Pop­corn in limi­tier­ten Affen-Trom­mel-Eimern – ein Trend, der bereits bei „Dune 2“ und „Ali­en: Romu­lus“ Fans begeis­ter­te. In Deutsch­land sind die Samm­ler­stü­cke zwar nicht im Kino erhält­lich, aber über Online-Platt­for­men wie Ama­zon 3.

AB 20. FEBRUAR IM KINO

The Mon­key“ star­tet am 20. Febru­ar 2025 bun­des­weit in den Kinos, im Ver­leih von PLAION PICTURES und Stu­dio­ca­nal. Für alle, die nach „Lon­glegs“ erneut Per­kins’ visu­el­len Stil erle­ben möch­ten – oder ein­fach Lust auf einen Hor­ror­scho­cker mit Biss und Herz haben.

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