Ab heute ist ja wie angekündigt THE SEASONING HOUSE im Verkauf und wir durften ihn vorab mit freundlicher Unterstützung von capelight pictures schon begutachten.
THE SEASONING HOUSE ist das Regiedebüt von Paul Hyett, welcher schon für diverse Genre-Vertreter wie “The Descent” oder aber “Eden Lake” als Make-Up-Artist tätig war.
Sein Erstligswerk braucht sich vor anderen Genre-Vertretern nicht verstecken und stellt einen soliden Einstand als Regisseur dar. Sehr atmosphärisch inszeniert, mit einem Hauch von Härte lässt er diesen Film auf den Zuschauer los.
Die Handlung ist schnell erklärt:
Ein abgelegenes, verlassenes Heim für Frauen, im Balkan-Krieg. Hier herrscht der blanke Horror. Hier werden Mädchen zum Sex mit Soldaten gezwungen und zwar durch den skrupellosen Zuhälter Viktor. Da Viktor aber wenig Lust hat sich um sein “Inventar”, wie die Mädchen abfällig betitelt werden, zu kümmern hält er sich die taubstumme Angel (Rosie Day) als eine Art Haushälterin. Ihre Aufgabe ist es die Mädchen unter Drogen zu setzen und für die Kundschaft vorzubereiten.
Angel war auch nur eines von vielen Mädchen dessen Eltern ermordet und in das Haus verschleppt wurden. Jedoch findet Viktor gefallen an ihr und macht sie zu seiner persönlichen Sklavin. Doch an jenem Tag, als Angel die Mädchen “vorbereiten” muss, lernt sie eines kennen, dass die Gebärdensprache kann und sich mit ihr unterhält. Betroffen von den Vergehen an dem Mädchen sinnt sie auf Rache! Rache an den Soldaten und Rache an Viktor…
Das Erstlingswerk kommt mit Wucht, wie ein Schlag in die “Fresse”, daher. Es weckt immer stärkeres Mitleid für die Betroffenen und arbeitet sich langsam und unaufhaltsam weiter. Durch die drastische Inszenierung und die klaustrophobische Atmosphäre ist dieser Film alles andere als angenehm zu gucken und für die zarteren Gemüter eher eine Qual. Gespickt mit einigen ultraharten Szenen schockiert dieser Film bis zum Schluss.
Alles in Allem ein sehr gelungener Film der leider auf der Zielgeraden etwas vorhersehbar wird. Für die Gorehounds unter uns gibt es sicherlich die ein oder anderen Highlights, jedoch ist es eher im Gesamtkonzept als gut Dosiert anzusehen. ABER: Die Atmosphäre ist einsame Spitze die Paul Hyett geschaffen hat. Gerade im Bezug auf die taubstumme Angel.
Rosie Day spielt ihre Rolle wirklich glaubhaft und steckt immer wieder zum mitfiebern an. Wie sie sich durch enge Schächte zwängt und in Wänden versteckt. Bilder aus ihrer Sicht sind direkt Atmosphärisch abgehoben durch: Stille… und damit wird der Blick in die verzweifelten und von Angst geprägten Gesichter der Mädchen zur psychischen Qual für den Zuschauer.
Definitiv sollte man hier kein Popcorn-Kino erwarten denn die Bilder wirken noch lange nach! Zartbesaitete sollten vielleicht auch ein Bogen um diesen Film machen… aber alles in Allem ein klasse Regiedebüt von Paul Hyett das auf mehr von ihm hoffen lässt.
Nun ein wenig noch zur Blu-Ray:
Die Ausstattung der Blu-Ray ist ganz ordentlich. Neben Making of und Kinotrailer, gibt es noch einen fetten Audiokommentar mit Regisseur Paul Hyett, Produzent Michael Riley und den Darstellern Rosie Day, Kevin Howarth und Sean Pertwee.
Der Ton kommt in DTS-HD MA 7.1 in deutsch und DTS-HD MA 5.1 in Englisch daher. Klingen tut das alles verdammt gut, wir konnten keine klanglichen Makel ausmachen und die Synchro ist definitiv eine der Besseren.
Das Bild zeigt sich gestochen scharf. Gerade durch die vielen dunklen Passagen kann man sagen, dass das Bild immer klar und dynamisch ist und man so nie den Überblick verliert.
Unsere Blu-Ray kam in einem schwarzen Amaray daher, mit Wendecover aber dem selben Artwork wie auch auf der Collectors Edition, wobei diese sich bei Sammlern sicherlich besser machen wird da die Mediabooks von capelight pictures immer sehr hochwertig daher kommen!
Unsere Empfehlung: Kaufen! Man kann eigentlich nix falsch machen bei diesem Film!