Anno 1986 startete Top Gun — Sie fürchten weder Tod noch Teufel in den Kinos und verhalf so manchem zu Bekanntheit. Hier sei natürlich Tom Cruise zu erwähnen, welcher mit Top Gun wohl seinen Durchbruch feiern durfte. Aber auch Regisseur Tony Scott verdankt Top Gun seine Bekanntheit.
Pandemie gepeinigt wurde Top Gun: Maverick immer wieder verschoben, bis dieser dann doch im Mai 2022 in den deutschen Kinos anlief. Bei den Fans kam der Film auch wahlich gut an, sodass man schon merkt, dass Regisseur Joseph Kosinski mit seinen Mühen schon einen Hit gelandet hat. Dieser hat nämlich im Vorfeld schon entschieden auf CGI-Luftschlachten zu versichten und die Schauspieler in echte Jets zu setzen.
Hierfür wurden die Jets mit allerlei Kameras ausgestattet (auch klobige IMAX-Kameras), welche die Schauspieler auch selber bedienen mussten. Diese Liebe zum Detail macht dann auch schon einiges aus und macht den Film nur noch authentischer.
Story
Seit mehr als 30 Jahren ist Pete „Maverick“ Mitchell (Tom Cruise) als Top-Pilot für die Navy im Einsatz. Als furchtloser Testflieger lotet er die Grenzen des Möglichen aus und drückt sich vor der Beförderung, die ihn auf den Boden verbannen würde. Als er eine Gruppe von Top-Gun- Auszubildenden für eine Sondermission trainieren soll, trifft er auf Lt. Bradley Bradshaw (Miles Teller) mit dem Spitznamen „Rooster“, den Sohn von Mavericks verstorbenem Co-Piloten und Freund Nick Bradshaw, „Goose“. Konfrontiert mit den Geistern der Vergangenheit, ist Maverick gezwungen, sich seinen tiefsten Ängsten zu stellen, denn die Sondermission wird von allen, die für diesen Einsatz auserwählt werden, das ultimative Opfer fordern.
Ja, ja… wir hören es hier schon in den Ohren klingeln: klingt ganz so wie der erste Teil von 1986. Stimmt. Wird doch sicherlich wieder ein Werbefilm für die US-Navy. Stimmt. Patriotismus über Patriotismus. Geht in der Tat. Dumme Matchosprüche, typisch 80er. Stimmt zum Teil. Denn wo der Film genau so anfängt, entwickelt er sich direkt weiter. Und genau das ist gar nicht mal schlecht. Holt er doch die Hardcore-Fans direkt ab, sammelt er aber im späteren Verlauf auch die Neulinge ein. Die Sonnyboy Rolle von Tom Cruise ist einer ernsteren gewichen, was dem Film wirklich gut steht. Generell scheint Top Gun: Maverick erwachsener. Damit tut der Film genau das was eine gute Fortsetzung ausmacht: An Altbewährtes anknüpfen, um dann über den ersten Teil hinaus zu wachsen.
Bild
Wie schon eingangs erwähnt, wurde Top Gun: Maverick gerade in den Flugszenen mit IMAX Kameras gedreht… jetzt schreien die Einen YEAH und die Anderen OCH NÖ! Denn das bedeutet zum einen: Wir haben es mit wechselnden Seitenverhältnissen im Bild zu tun. Für unsere Heimkinoenthusiasten mit Beamern und Leinwänden heißt das, dass die Maskierungen offen bleiben müssen um etwas von den IMAX Szenen zu haben. Dafür gibt es leider keine wirklich zufriedenstellende Lösung ausser das der Film komplett in IMAX gezeigt wird und Seitenverhältniswechsel ausbleiben.
Wir auf unserem Fernseher waren aber natürlich am feiern, da das Bild deutlich mehr zu bieten hat in den IMAX Szenen.
Gedreht in 6K im Rohformat, ist über ein natives 4K-DI ebenfalls eine native 4K-Scheibe rausgesprungen, welche teils sehr beeindruckend im Bild ist. Das Bild kommt ebenfalls mit Dolby Vision und HDR daher und deshalb ist das Bild auch ein klein wenig dunkler abgemischt. Vielleicht gehen in dunkleren Szenen einige Details verloren, dies hat uns aber nicht wirklich gestört, alsdass die Kontraststeigerungen durch Dolby Vision diesen Eindruck mehr als weg machen. Das Bild wurde aber künstlich mit einer geringen Körnung versehen, sicherlich um ein wenig die Brücke zum Erstling zu schlagen. Also Fans von cleanem Digital-Look aufgepasst.
Ton
Danke Paramount! Danke! Wir dürfen bei Top Gun: Maverick gleich zwei verlustfreie Dolby Atmos Tonspuren in deutsch und englisch bewundern und diese liefern amtlich ab. Entstaubt die Subwoofer, denn sie werden einiges zu tun haben. Bei den Flugszenen haben wir massig Druck im Raum durch die Triebwerke und der Film bietet einiges an Dynamik. Mussten wir uns zuerst vergewissern das wir doch unsere Referenzlautstärke eingestellt hatten, weil direkt in den ersten Sekunden die Düsen der Flugzeuge uns regelrecht nen Scheitel zogen, zauberte es uns direkt ein fettes Grinsen in das Gesicht. Wer also mal wieder seine Anlage ein wenig auf Pegel laufen lassen möchte ist bei Top Gun: Maverick goldrichtig.
Einzige Kritik könnte sein, dass der englische Ton noch ein wenig mehr Pegel hat, was man leicht über den Lautstärkeregler ausgleichen könnte.
Sein es die zahlreichen Flugszenen oder aber auch die Musik aus dem Score oder die zahlreichen Popmusik-Einlagen. Trotz allem Druck, fehlt der Tonspur auch nicht der Detailgrad. Die Surrounds und Deckenlautsprecher sollen sich ebenfalls nicht langweilen und so runden sie das Gesamtbild ab.
Fazit
Hier bleibt eigentlich nur zu sagen, dass Top Gun: Maverick nicht nur was für Nostalgiker und Fans des Erstlings ist, sondern auch heute zu Überzeugen weiß. Ist Top Gun selber nicht gut gealtert mit seinen überheblichen Macho Gehabe, löst sich Top Gun: Maverick schnell von diesen Klischees und macht Lust auf weitere Fortsetzungen, solange man auch hier den nächsten Schritt geht und die Story nicht immer weiter aufwärmt.
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