When Evil Lurks – Ein apokalyptischer Albtraum erobert die Kinos: Warum dieser Film das Horrorgenre neu definiert

Ein neuer Schreckensmeister betritt die Bühne

Seit Wil­liam Fried­kins Der Exor­zist (1973) hat kein Film das The­ma dämo­ni­scher Beses­sen­heit so radi­kal und scho­nungs­los umge­setzt wie When Evil Lurks. Am 27. Febru­ar 2025 star­tet das argen­ti­ni­sche Meis­ter­werk von Demián Rug­na in den deut­schen Kinos – und ver­spricht, das Gen­re auf ein neu­es Level des Grau­ens zu heben. Mit atem­be­rau­ben­den 96% auf Rot­ten Toma­toes und Lobes­hym­nen wie „ult­racree­py“ (Film­starts) oder „schon jetzt Kult­sta­tus“ (Fan­ta­sy Film­fest) ist die­ser Film nicht nur ein Muss für Hor­ror­fans, son­dern ein Ereig­nis, das die Gren­zen des Erträg­li­chen auslotet.

Doch Vor­sicht: Wer hier nach seich­ten Jump-Sca­res oder wohl­fei­len Schock­mo­men­ten sucht, wird ent­täuscht. When Evil Lurks ist ein kom­pro­miss­lo­ser, ner­ven­zer­fet­zen­der Trip in die Abgrün­de mensch­li­cher Hilf­lo­sig­keit – und ein fil­mi­sches Mani­fest dafür, wie Hor­ror heu­te aus­se­hen kann.

Hab kei­ne Angst zu ster­ben.“ – Die letz­te Regel aus When Evil Lurks. Viel­leicht die ein­zi­ge, die ihr bre­chen solltet…

Der Regisseur: Demián Rugna – Argentiniens neuer Horror-Auteur

Demián Rug­na ist kein Unbe­kann­ter im Gen­re. Sein letz­ter Film Ter­ri­fied (2017) galt als einer der „gru­se­ligs­ten Fil­me der letz­ten zehn Jah­re“ 6 und setz­te mit sei­ner düs­te­ren Atmo­sphä­re und inno­va­ti­ven Erzähl­struk­tur Maß­stä­be. Mit When Evil Lurks über­trifft er sich jedoch selbst. Rug­na kom­bi­niert hier die rohe Inten­si­tät von The Evil Dead mit der sozia­len Schär­fe eines Folk-Hor­ror-Klas­si­kers – und schafft dabei etwas, das sel­ten gelingt: einen Film, der sowohl vis­ze­ra­len Schre­cken als auch tief­grün­di­ge Alle­go­rien vereint.

Sein Geheim­nis? Ein bis ins Detail per­fek­tio­nier­ter Umgang mit Span­nung. Wie die Film­kri­tik betont, „scheint jede Ein­stel­lung, jede Per­spek­ti­ve bis auf die Mil­li­se­kun­de abge­stimmt, um das Maxi­mum an Schre­cken zu ent­fa­chen“ (Quel­le). Rug­na setzt nicht auf bil­li­ge Effek­te, son­dern auf eine schlei­chen­de, unheil­vol­le Atmo­sphä­re, die sich wie ein toxi­scher Nebel über die Hand­lung legt.

Die Handlung: Ein Dorf im Würgegriff des Unsagbaren

(Ohne Spoi­ler!)
In der abge­le­ge­nen argen­ti­ni­schen Pro­vinz sto­ßen die Brü­der Pedro (Eze­quiel Rodrí­guez) und Jimi (Demián Salomón) auf einen schein­bar toten Mann – doch schnell wird klar: Die­ser Kör­per ver­rot­tet nicht ein­fach. Er ist ein Gefäß für etwas viel Schlim­me­res. Ein Dämon, der auf sei­ne Auf­er­ste­hung war­tet und dabei die Gren­zen zwi­schen Leben und Tod, Mensch und Mons­ter verwischt.

Was folgt, ist ein Wett­lauf gegen die Zeit. Sie­ben stren­ge Regeln bestim­men den Umgang mit dem Bösen – „Ver­wen­de kein elek­tri­sches Licht. Mei­de die Nähe zu Tie­ren. Nen­ne sie nie­mals beim Namen…“ 6 – doch jede noch so gut gemein­te Inter­ven­ti­on führt tie­fer ins Cha­os. Der Exor­zist liegt zer­fetzt in den Büschen, die Dorf­be­woh­ner ver­lie­ren den Ver­stand, und die Brü­der müs­sen erken­nen: Das wah­re Grau­en liegt nicht im Dämon selbst, son­dern in der mensch­li­chen Unfä­hig­keit, das Rich­ti­ge zu tun.

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Thematische Tiefe: Mehr als nur ein Schocker

When Evil Lurks ist kei­ne ein­fa­che Geis­ter­ge­schich­te. Rug­na nutzt das Hor­ror­gen­re als Spie­gel für gesell­schaft­li­che Abgrün­de. Im Zen­trum steht die Fra­ge: War­um schei­tern Men­schen immer wie­der dar­an, aus Kata­stro­phen zu ler­nen? Die Dorf­ge­mein­schaft, zer­ris­sen zwi­schen Aber­glau­be und Hilf­lo­sig­keit, wird zur Meta­pher für eine Welt, die trotz aller Warn­zei­chen in die Apo­ka­lyp­se taumelt.

Dabei ver­zich­tet der Film auf pla­ka­ti­ve Bot­schaf­ten. Statt­des­sen zeigt er, wie Angst und Panik ratio­na­le Ent­schei­dun­gen unmög­lich machen – ein The­ma, das in Zei­ten glo­ba­ler Kri­sen erschre­ckend aktu­ell wirkt. Wie ein Kri­ti­ker tref­fend for­mu­liert: „Es ist ein trau­ri­ger, tra­gi­scher Film über den Wider­spruch in unse­rer Gesell­schaft“ (Quel­le).

Stil und Ästhetik: Ein Fest für Horror-Puristen

Rug­nas Insze­nie­rung ist eine Hom­mage an prak­ti­sche Effek­te und mini­ma­lis­ti­schen, aber effek­ti­ven Span­nungs­auf­bau. Anders als vie­le moder­ne Hor­ror­fil­me, die auf CGI set­zen, ver­traut er auf greif­ba­re, oft abstö­ßig-rea­lis­ti­sche Dar­stel­lun­gen des Kör­per­ma­te­ri­als. Die Ver­rot­tung des Beses­se­nen, die Trans­for­ma­ti­on der Opfer – all dies wirkt so plas­tisch, dass man meint, den Gestank durch die Lein­wand rie­chen zu können.

Doch das wah­re Genie liegt im Timing. Wie Dani­el Schrö­ckert (Let­ter­boxd) schreibt: „Wenn drei Hor­ror-Enthu­si­as­ten drei­mal ‚Holy Fuck‘ brül­len, muss der Film etwas rich­tig machen“ (Quel­le). Rug­na baut Schock­mo­men­te nicht will­kür­lich ein, son­dern orches­triert sie wie ein sym­pho­ni­sches Werk – mit Cre­scen­dos aus Blut, Stil­le, die ohren­be­täu­bend wird, und einem Fina­le, das selbst abge­brüh­te Fans ver­stum­men lässt.

Kritiken: Einhelliges Lob – aber keine leichte Kost

Die inter­na­tio­na­le Pres­se ist sich einig: When Evil Lurks setzt neue Maßstäbe.

  • Fan­ta­sy Film­fest: „Bereits mit Ter­ri­fied lehr­te Rug­na das Grau­en. Jetzt über­trifft er sich selbst.“ 1
  • Filmstarts.de: „Ult­racree­py. Ein Muss für das Gen­re – am bes­ten ohne Vor­wis­sen!“ 1
  • Rou­ven Lin­n­arz (film-rezensionen.de): „Ein bit­ter­bö­ser Film, der lan­ge nach­hallt.“ 1

Doch der Film ist kein Main­stream-Pop­corn­ki­no. Die Gewalt­dar­stel­lun­gen sind extrem, die Atmo­sphä­re erdrü­ckend, und Rug­na schenkt sei­nem Publi­kum kei­ne Hap­py Ends. Wer sich dar­auf ein­lässt, wird jedoch mit einem der ori­gi­nells­ten Hor­ror­er­leb­nis­se der letz­ten Jah­re belohnt – ein Film, der „die Gren­zen des Erträg­li­chen aus­reizt, ohne in Splat­ter­or­gi­en zu ver­sin­ken“ (Quel­le).

Kinostart: Wo und wie ihr den Film erleben könnt

Ab dem 27. Febru­ar 2025 läuft When Evil Lurks bun­des­weit in aus­ge­wähl­ten Kinos, dar­un­ter zahl­rei­che Stand­or­te der Cine­plex-Grup­pe (u.a. Ber­lin, Mün­chen, Köln, Ham­burg) 57. Die spa­ni­sche Ori­gi­nal­fas­sung mit deut­schen Unter­ti­teln sowie eine syn­chro­ni­sier­te Ver­si­on wer­den ange­bo­ten – wobei Puris­ten zur Ori­gi­nal­ver­si­on raten, um die düs­te­re Sprach­me­lo­die Argen­ti­ni­ens authen­tisch zu erleben.

Tipp für Hard­core-Fans: Eini­ge Inde­pen­dent-Kinos pla­nen Son­der­vor­stel­lun­gen mit Ein­füh­run­gen von Hor­ror­ex­per­ten. Checkt die Web­sites eurer Lokal-Kinos für Mid­night-Scree­nings oder Q&A‑Sessions!

Fazit: Warum ihr diesen Film sehen müsst

When Evil Lurks ist kein Film – es ist eine Erfah­rung. Ein Alb­traum, der unter die Haut kriecht, ein Kom­men­tar zur mensch­li­chen Natur, und vor allem: ein Beweis dafür, dass das Hor­ror­gen­re noch lan­ge nicht aus­ge­reizt ist. Für alle, die bereit sind, sich dem Grau­en zu stel­len, gilt: Am 27. Febru­ar nichts vor­neh­men. Und danach? Ver­mut­lich erst­mal das Licht anlas­sen…
Für wen? Fans von Her­edi­ta­ryThe Wai­ling oder Ter­ri­fied.
Nicht für: Zart­be­sai­te­te oder Eltern, die ihre Kin­der heil durch die Nacht brin­gen wollen.

Quel­len: Alle Infor­ma­tio­nen stam­men aus ver­öf­fent­lich­ten Kri­ti­ken und offi­zi­el­len Kinoprogrammen. 

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